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GBP/USD: Das Spiel mit dem Feuer oder Ben Bernanke?
Die Sommerwochen sind nicht einfach für viele Trader. Fehlende Volumina wegen fehlender Marktteilnehmer, flacher Handel, flache Märkte, wie immer man es beschreiben mag.
Das da bei größeren Orders auch den Markt verzerren, das Marktbild und die Meinungsbildung und richtige Interpretation von Chartbildern, Indikatoren und den Ansätzen der Technischen Analyse erschweren, das wird dann leider oft schnell klar. Es kommt dann zu falschen Ansätzen und zu Fehltrades. Diese hat jeder Profi mehrfach am Tag – ein guter Trader bleibt dem Markt sogar fern, wenn er meint sich nicht sicher genug zu fühlen oder den Markt schlecht einzuschätzen weiß. Er wartet quasi, dass die Trades und Gelegenheiten auf ihn zukommen.
Sich mental und überhaupt darauf einzustellen, sich als Trader demnach wie eine Tradingmaschine zu konfigurieren, das fällt mit Sicherheit nur sehr wenigen ganz leicht. Die meisten tun sich in Disziplinen wie Moneymanagement, Tradingpsychologie und vielem mehr sehr schwer. Trading ist ein weites Feld – Gewinne freuen uns – Verluste quälen uns, doch wir lernen jeden einzelnen Tag dazu und werden zu Kennern des Marktes. Der gute Trader reift wie ein guter Wein!
So sollte es jedem Trader gehen, der ein Mehr und Mehr an Erfahrung und Wissen in der Königsdisziplin anhäuft.
Die Woche war vor allem im Währungspaar GBP/USD von vielen Fehltrades geprägt – geprägt von vielen Stützungskäufen verzerrte sich immer wieder das allgemeine und auch fundamentale Marktbild in Cable.
Normalerweise hätte Cable konsolidieren müssen und sich auf ein Niveau leicht um die Marke von 1,6000 einpendeln sollen, doch Cable wurde immer wieder gepushed von den Aktienmärkten, vom Öl und der damit wieder gesteigerten Risikobereitschaft.
Cable selbst ist in aller Munde. Der britischen Wirtschaft wird zu diesen schweren Zeit kein gutes Zeugnis ausgestellt.
Vom Hoch zum Tief gab die britische Währung prozentual gesehen stark an Wert ab. Grob gesagt fiel das Pfund zum US-Dollar vom Hoch um 2,11 bis auf 1,35 um also ganze 7600 pips!Das wäre natürlich ein super Ritt gewesen!Wenn man den Mut gehabt hätte auf den jeweiligen Niveaus mit den entsprechenden Hebeln zu arbeiten.
Doch die Absicherung mit dem Stop-Loss zwingt so manchen Trader vorzeitig in die Knie. Ebenso ist es nicht jedem Trader aufgrund seiner speziellen Gegebenheiten möglich so zu handeln, wie man es im
jeweiligen Marktumfeld tun müsste – der Cash-Rückhalt langt meist nicht, um diverse Stop-Szenarien auszusitzen und vor allem zu überleben. Man hat es eben an der Forex mit der Königsdisziplin des Handels zu tun.
Zurück zum Pfund. Der Markt spricht nach dem Zwischenhoch überwiegend von einem wieder mehr schwächelnden Umfeld. Man sieht Cable in den nächsten zwei Wochen auf einem Niveau um 1,6250-1,5735 pendeln. Doch die Stützungskäufe der Notenbanken und anderer Marktkräfte wirken immer wieder auch auf das Währungspaar GBP/USD (Cable) ein und lassen es zunächst sicher geglaubt „abschmieren“, und danach in einem fulminanten Tempo wieder auferstehen – tatsächlich schwer indikativ einschätzbar und fast nicht allgemein abschätzbar – fundamental schon gar nicht.
Viele könnten meinen man hätte etwas gegen England, UK oder GB oder wie auch immer, weil man kontinuierlich scheinbar gegen das Land schreibt. Tatsächlich geht es kaum einer weltweit wichtigen Volkswirtschaft rein durch Zahlenwerk bewiesen so schlecht. Verglichen mit anderen industrialisierten Ländern, gab die Volkswirtschaft auf Quartalsbasis am schnellsten ab – so schnell wie seit 60 Jahren nicht mehr. Schlimmer gehts nimmer!Denkt man zumindest!
Die Ausblicke treiben einem auch nicht die reine Freude ins Gesicht – die USA schrumpfen 2,6% in 2009 und wachsen 2,2% in 2010 / GB dagegen schrumpft 2009 um 4,1% und soll 2010 um knapp 0,9% wachsen.
Und genau da haben wir auch schon das Problem – das Wachstum kommt größtenteils durch Ausgaben des Staates, staatliche Investitionen zustande – volkswirtschaftliche Daten, Erhebungen, die regelmäßig innerhalb der Kalenderwoche ausgeworfen werden, bestätigen dies.
Verbraucherdaten überraschen mal, Häuserdaten überraschen ein anderes Mal, aber insgesamt betrachtet, sind die Daten ein Beweis für jeden,der mit der Materie vertraut ist.
Auf Jahressicht plant die Regierung von GB GBP 220 Mrd. neue Schulden zu machen – damit läge das Defizit bei weitem höher als mittlerweile bei 12,4% des BIP. Seit dem zweiten Weltkrieg gab es das in GB nicht!
Das Schlimme an der ganzen Story ist jedoch die Vorstellung darüber, was passieren würde oder was passiert wäre, wenn Mervin King – der oberste Banker der Bank of England (BoE-Governor) seine Ausweitung zum Aufkauf von Staatsanleihen nicht weiter ausgebaut hätte – ein Desaster für das Pfund!
Auch die Leitzinsen werden wohl so schnell nicht angehoben werden können – die Inflationsrate tendiert gegen Null – auch sonst hat die Notenbank kaum Spielraum – eine wahre Tragödie, die sich da anbahnt.
Wie könnte es rein technisch betrachtet weitergehen?
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Rein technisch betrachtet hat sich selbst nach den turbulenten letzten zwei Wochen im Cable wenig verändert.
Wichtig hervorzuheben war das Vollziehen eines Zwischenhochs vom 07.08.2009 um die Marke von GBP/USD 1,7044.
Zum Zeitpunkt der Analyse notiert GBP/USD um die Levels von 1,6500 und handelt in einer Tagesspanne von 204 pips vom Tageshoch 1,6626 zum Tagestief bei 1,6422.
Angesetzt am Allzeithoch generiert GBP/USD folgendes Zahlenwerk seitens der Fibonacci-Retracements:
100% – 2,11527 / 61,8% – 1,82387 / 50,0% – 1,73385 / 38,2% – 1,64383 /23,6% – 1,53246 / 0,0% – 1,35249
Auf Basis der charttechnischen Analyse generiert GBPUSD folgende Werte:
Unterstützungen S1/S2/S3 1,64148/1,63392/1,62918 und Widerstände R1/R2/R3 1,65378/1,65852/1,66608.
Im RSI-Bereich auf Wochenbasis derzeit auf 59,518 notiert der Wert im neutralen Bereich.
Weiterhin kämpft GBP/USD auf Wochenkursbasis mit der 38,2%igen Fibonacci-Marke vom Allzeithoch vom 09.11.2007 bei GBP/USD 2,11544 und dem Allzeittief um 1,35308 vom 23.01.2009.
Daran hat sich sit geraumer Zeit nichts geändert. Ob dies nun allgemein betrachtet innerhalb des Sommers aufgrund mangelnder Volumina so ist oder anders, erschließt sich hinsichtlich der Indikatorenlage nicht.
Das in der letzten Analyse angekündigte Top wurde als Zwischenhoch um GBP/USD bei 1,7044 bestätigt. Auch an einer für das Pfund mittlerweile normalen Handelsspanne von 200-250 Pips hat sich bis dato nichts geändert. Vollzieht Cable intraday starke bullishe Bewegungen, so hat sich eine Short-Position meist auch über Nacht gelohnt!
Auf eine erfolgreiche neue Handelswoche!
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