Gekko Global Markets: Nervosität nimmt zu

GekkoBeim flüchtigen Blick auf DAX & Co. scheint die Welt eigentlich in Ordnung. Der Tanz ums goldene Kalb, pardon um 8.800 Punkte, ist in vollem Gange. Die wichtigsten deutschen Indizes als auch die Aktienbarometer an Wall Street liegen in Schlagdistanz zu ihren Rekordhochs (DAX vorbörslich 8.750 Punkte) und zeigen sich zwei Tage vor dem drohenden Zahlungsausfall der USA  erstaunlich robust. Unter der Oberfläche nehmen die Spannungen aber zu. Bestes Beispiel ist der Markt für Credit Default Swaps (CDS). In der Euro-Krise wurde jede Bewegung der Kreditausfallversicherungen für Italien, Griechenland und Spanien genau analysiert, nun ist mit den USA die wichtigste Volkswirtschaft der Welt im Fokus. Am Montag kostete die Absicherung eines zehn Millionen Dollar schweren Pakets von US-Anleihen gegen Zahlungsausfall für ein Jahr 69.000 Dollar – deutlich mehr als noch am Freitag. Die fünf Jahre laufenden Kontrakte verteuerten sich  auf 40.000 Dollar. Ein deutliches Krisensignal.  Normalerweise sind kürzere Laufzeiten günstiger, da längere ein höheres Risiko bergen.
 

Obamas Wunderwaffen

Eine Einigung zwischen Demokraten und Republikanern in letzter Minute bleibt weiterhin das erhoffte und wahrscheinliche Szenario. Aber was passiert, wenn die Fronten verhärtet bleiben? Obama hat noch zwei Trümpfe in der Hinterhand, die aber juristisch umstritten sind.  Im Abschnitt 4 des 14. Zusatzartikels der US-Verfassung ist festgelegt, dass “die Rechtsgültigkeit der gesetzlich genehmigten Staatsschulden der Vereinigten Staaten … nicht infrage gestellt werden darf”. Nach Meinung der meisten Experten könnte sich Obama im Notfall auf diesen Zusatzartikel berufen und die Schuldenobergrenze auch alleine anheben. Bei der zweiten Alternative würde das Finanzministerium ein Schlupfloch im Münzrecht nutzen, eine Platinmünze im Nennwert von 1 Bio. Dollar prägen und diese bei der Fed einreichen. Spielt die Notenbank mit, wäre die Regierung ebenfalls wieder flüssig. Hoffen wir, dass es bei diesen theoretischen Überlegungen bleiben wird.
 

ZEW – 11 Uhr aufgepasst

Heute um 11 Uhr kommt der ZEW-Index für Oktober. Im September war der Index von 42 Punkten auf 49,6 Punkte geklettert. Das war der höchste Wert seit April 2010 und zeigt, wie optimistisch Investoren und Analysten die Konjunkturperspektiven einschätzen. Für Oktober wird ein Anstieg auf 51 Punkte erwartet. Vor Börseneröffnung  legt die Citigroup die Ergebnisse vor. Analysten prognostizieren, dass die Erträge um drei Prozent auf 18,8 Mrd. Dollar gesunken sind. Die zwischenzeitlichen Turbulenzen am Anleihenmarkt dürften laut Einschätzung von Experten das Geschäft belastet haben. Hingegen soll der Gewinn je Aktie auf 1,09 Dollar leicht steigen.
 

Yahoo und Intel in den USA mit Zahlen

Nach Börsenschluss präsentieren Intel und Yahoo die Quartalszahlen. Analysten befürchten, dass der weltgrößte Chiphersteller weiter unter der schwachen Nachfrage aus dem PC-Markt leidet. Der Umsatz soll bei 13,5 Mrd. Dollar stagniert haben. Der Gewinn je Aktie soll auf 0,53 Dollar deutlich gesunken sein. Bei Yahoo werden Investoren darauf achten, ob Vorstandschefin Marissa Mayer allmählich die Trendwende beim Umsatz schafft und für Wachstum sorgt. Im vergangenen Quartal soll der Erlös mit 1,1 Mrd. Dollar stabil gewesen sein. Der Gewinn je Aktie soll auf 0,33 Dollar sinken. Nicht zuletzt wegen des Hypes um den anstehenden Börsengang der chinesischen Internetfirma Alibaba, an der Yahoo einen Anteil von 24 Prozent hält, ist die Yahoo-Aktie seit Jahresanfang im Rallymodus.
 

Von Sarah Brylewski

 

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