Gold: Neuer Schub nach kurzer Pause
Ayondo Markets: 17 Goldmedaillen holten die deutschen Athleten bei den Olympischen Spielen in Rio, eine gute Ausbeute. Im Medaillenspiegel reichte dies für den fünften Platz, der Trend geht leicht nach oben. Doch nicht nur bei den Wettkämpfen war Gold heiß begehrt, auch an der Börse kann sich die Performance seit Jahresbeginn sehen lassen. Während der DAX nahezu unverändert steht, notiert die Feinunze rund 23 Prozent höher. Nur die langfristige Bilanz fällt nicht so erfreulich aus, bis zum Hoch aus 2011 fehlen noch gut 40 Prozent.
Diesen Rückstand wird Gold auch so schnell nicht aufholen, insgesamt aber bleibt das Umfeld positiv. Aus den USA kommen weiterhin nur durchwachsene Wirtschaftsdaten, die Zinsen werden daher noch lange auf einem niedrigen Niveau bleiben. Derzeit liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung bis zum Jahresende bei gut 50 Prozent. Aber selbst eine Anpassung der Fed um 25 Basispunkte würde an den guten Perspektiven wenig ändern.
Zinsumfeld stützt Gold
Weltweit weisen Anleihen im Volumen von 12 Bio. Dollar eine negative Rendite auf, was es zuvor in dieser Form noch nie gegeben hat. In den kommenden Monaten ist mit weiter sinkenden Zinsen in den Industriestaaten zu rechnen, weil Investoren auf der verzweifelten Suche nach Rendite bei Anleihen zugreifen. Verschärft wird die Situation durch die massiven Käufe der Notenbanken. Gold profitiert hingegen von der Entwicklung. Zwar bringt das Edelmetall keine Zinsen. Wenn Anleihen aber kaum noch Zinsen abwerfen, fällt dieser Nachteil des Gold-Investments weg. Noch stärker gilt dies natürlich bei Strafzinsen.
Ohnehin wird es nach Jahren einer extrem expansiven Geldpolitik für die Fed sehr schwierig, die Zinsen überhaupt noch einmal deutlicher anzuheben. Dies belastet wiederum den Dollar und spielt ebenfalls Gold in die Karten. Ein schwächerer Dollar ist tendenziell positiv für Edelmetalle, die in US-Dollar notieren und daher für die zahlreichen Investoren außerhalb der USA günstiger werden. Abgerundet wird das Gesamtbild von den vielen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, die jederzeit zu größeren Korrekturen an den Aktienmärkten führen können.
Gut abgesichert
Grundsätzlich nach oben geht der Blick auch aus charttechnischer Sicht. Seit Anfang Februar zieht die 200-Tage-Linie (violett) wieder deutlich an, der übergeordnete Trend zeigt somit aufwärts. Zudem kletterte die Feinunze in den vergangenen Monaten über einige wichtige Barrieren, die nun als Unterstützung dienen. Dazu zählen die Preisbereiche bei 1190/1200 Dollar sowie bei 1300/1310 Dollar. Solange die obere Zone hält, dürfte sich jeder Rücksetzer mittelfristig als gute Kaufgelegenheit erweisen. Oberhalb des bisherigen Jahreshochs von 1375 Dollar rückt als nächstes der Bereich bei 1400/1430 Dollar in den Fokus. Kurzfristig ist ein solcher Impuls allerdings noch nicht zu erwarten, wie der weite Abstand von mehr als sechs Prozent zur 200-Tage-Linie deutlich zeigt. Fällt die Feinunze hingegen unter 1300 Dollar, ist zunächst mit einer etwas längeren Seitwärtsbewegung um den langfristigen Durchschnitt zu rechnen.
Autor: Feingold Research
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