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HeidelbergCement: bestes Jahr seit Finanzkrise – Dividende plus 73%?

  • Umsatz steigt um 7 % auf 13,5 Mrd €
  • Operatives Ergebnis um 16 % auf 1,8 Mrd € verbessert
  • Anteil der Gruppe am Jahresüberschuss um 65 % auf 800 Mio € erhöht
  • Nettofinanzschulden deutlich auf 5,3 Mrd € reduziert
  • HeidelbergCement verdient Prämie auf Kapitalkosten
  • Dividendenvorschlag: 1,30 € je Aktie (+73 %)


Ausblick 2016

  • Positiver Ausblick für Weltwirtschaft; geopolitische und makroökonomische Risiken gestiegen
  • Absatzwachstum für Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton erwartet
  • Moderate Steigerung von Umsatz und operativem Ergebnis vor Währungs- und Konsolidierungseffekten; moderate Verbesserung des Jahresüberschusses vor Einmaleffekten
  • Abschluss der Italcementi-Übernahme im Jahresverlauf
  • HeidelbergCement gut positioniert, um von der fortgesetzten Erholung zu profitieren, insbesondere in den USA, Großbritannien, Nordeuropa und Australien


2015 – Bestes Jahr seit der Finanzkrise



HeidelbergCement

hat das Geschäftsjahr 2015 trotz eines anspruchsvollen Umfelds erfolgreich abgeschlossen. Ausschlaggebend dafür waren neben der vorteilhaften geografischen Aufstellung des Unternehmens in Ländern mit einer soliden Wirtschaftsentwicklung insbesondere die Programme zur Effizienz- und Margensteigerung, Preiserhöhungen in Schlüsselmärkten, die im Vergleich zum Vorjahr moderat rückläufigen Energiekosten sowie positive Wechselkurseffekte aus der Abschwächung des Euro.

„2015 war für HeidelbergCement das erfolgreichste Jahr seit Beginn der Finanzkrise“, sagt Dr. Bernd Scheifele, Vorstandsvorsitzender von HeidelbergCement. „Neben der starken Ergebnisentwicklung haben wir wichtige Ziele erreicht und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. HeidelbergCement hat den Jahresüberschuss deutlich gesteigert und erstmals seit der Finanzkrise eine Prämie auf die Kapitalkosten verdient. Die Nettoverschuldung wurde noch einmal spürbar abgebaut und die Finanzkennzahlen liegen auf Investment-Grade-Niveau. Unsere neuen strategischen Prioritäten ‚Wertschaffung für Aktionäre‘ und ‚Kontinuierliches Wachstum‘ spiegeln sich einerseits in dem deutlich erhöhten Dividendenvorschlag und andererseits in der geplanten Übernahme von Italcementi wider.“


Ergebnis deutlich gesteigert – Prämie auf Kapitalkosten verdient


Der Absatz von Zement und Transportbeton hat sich im Vergleich zum Vorjahr stabil entwickelt, während die Verkaufszahlen von Zuschlagstoffen gestiegen sind. Wir profitierten einerseits von der fortgesetzten Erholung in Nordamerika und Großbritannien sowie dem Wachstum in Afrika. Andererseits wirkte sich die schwächere Nachfrage in Asien – insbesondere in Indonesien aufgrund des verspäteten Beginns der Infrastrukturprojekte – negativ auf den Zement- und Transportbetonabsatz aus. Der Umsatz nahm um 6,7 % auf 13.465 (i.V.: 12.614) Mio € zu. Zu diesem Anstieg haben positive Währungseffekte in Höhe von 795 Mio € als Folge des Wertverlusts des Euro vor allem gegenüber dem US-Dollar, dem britischen Pfund und einigen asiatischen Währungen beigetragen. Bereinigt um Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte lag der Umsatz auf dem Vorjahresniveau.

Das operative Ergebnis konnte trotz der schwächer als ursprünglich erwarteten Absatzentwicklung deutlich um 16 % gesteigert werden und lag damit im Einklang mit der Prognose im Geschäftsbericht 2014. Zu der positiven Ergebnisentwicklung haben neben Preiserhöhungen und den erfolgreichen Programmen zur Margenverbesserung auch moderat rückläufige Energiekosten beigetragen. Dazu kamen noch positive Wechselkurseffekte in Höhe von 84 Mio €. Das zusätzliche ordentliche Ergebnis stieg um 51 Mio € auf -12 (i.V.: -63) Mio € und war damit nahezu ausgeglichen.


Minus ist geschrumpft


Das Finanzergebnis verbesserte sich um 79 Mio € auf -550 (i.V.: -629) Mio €. Dank der deutlich gesunkenen Nettoverschuldung verbesserte sich das Zinsergebnis um 66 Mio €. Die Währungsverluste verringerten sich, während das sonstige Finanzergebnis leicht stieg. Das Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen nahm um 383 Mio € auf 1.313 (i.V.: 931) Mio € zu.

Die Aufwendungen für Steuern vom Einkommen und Ertrag erhöhten sich um 230 Mio € auf 295 (i.V.: 65) Mio €. Während die tatsächlichen Steuern um 12 Mio € auf 342 (i.V. 330) Mio € anstiegen, reduzierte sich der latente Steuerertrag deutlich, da die Aktivierung von bestehenden Verlustvorträgen im Vergleich zum Vorjahr stark rückläufig war.

Das Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen stieg um 143 Mio € auf -36 (i.V.: -179) Mio €. Das Ergebnis für das Jahr 2014 enthält einen einmaligen Bewertungsverlust aus dem Verkauf des Bauproduktegeschäfts in Höhe von 236 Mio €. 2015 stehen einem Ertrag aus dem verkauften Bauproduktegeschäft von 16 Mio € Aufwendungen aus in Vorjahren aufgegebenen Geschäftsbereichen der Hanson-Gruppe von 52 Mio € gegenüber.

Der Jahresüberschuss nahm im Einklang mit der Prognose deutlich um 296 Mio € auf 983 (i.V.: 687) Mio € zu. Der Anteil der Gruppe verbesserte sich um 65 % auf 800 (i.V. 486) Mio €. Dank des starken Ergebnisanstiegs erhöhte sich die bereinigte Gesamtkapitalrendite (ROIC) auf 7,2 % und lag damit zum ersten Mal seit der Finanzkrise wieder über den gewichteten Kapitalkosten (WACC) in Höhe von 7,0 %. Damit hat HeidelbergCement 2015 eine Prämie auf seine Kapitalkosten verdient.


Dividendenvorschlag um 73 % erhöht


Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung und in Einklang mit den neuen strategischen Prioritäten hinsichtlich der Wertschaffung für Aktionäre werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 4. Mai 2016 eine deutliche Erhöhung der Dividende um 73 % auf 1,30 € je Aktie (i.V.: 0,75 €) vorschlagen. Mit diesem Dividendenvorschlag liegen wir im Rahmen des gegenüber dem Kapitalmarkt kommunizierten Ziels einer Ausschüttungsquote von 30 % bis 35 % für 2015.


Operativer Cashflow verbessert – Nettoverschuldung spürbar gesenkt


Aufgrund der guten operativen Entwicklung verbesserte sich der operative Cashflow der fortzuführenden Geschäftsbereiche um 137 Mio € auf rund 1,5 Mrd €. Angesichts der bevorstehenden Übernahme von Italcementi wurden die Investitionen zurückgefahren; sie sanken im Vergleich zum Vorjahr um 123 Mio € auf rund 1 Mrd €. Dank der Erlöse von 1.265 Mio € aus dem Verkauf des Bauproduktegeschäfts und des disziplinierten Cashflow-Managements konnte die Nettoverschuldung deutlich von 7,0 Mrd € Ende 2014 auf 5,3 Mrd € Ende 2015 gesenkt werden. Damit lag sie klar unter dem Zielwert von 6,5 Mrd €. Der Verschuldungsgrad (Gearing) reduzierte sich zum Jahresende auf 33,1 % (i.V.: 48,8 %). Der dynamische Verschuldungsrad, d.h. das Verhältnis von Nettoverschuldung zu operativem Ergebnis vor Abschreibungen, verbesserte sich auf 2,0x (i.V.: 3,0x) und lag damit eindeutig in unserem strategischen Zielbereich zwischen 1,5x und 2,5x. Die Liquiditätsreserve stieg leicht auf 4,1 Mrd €.


Erwerb von Italcementi


Der beabsichtigte vollständige Erwerb von Italcementi soll in zwei Stufen erfolgen. Zunächst wird HeidelbergCement nach Erhalt aller erforderlichen Genehmigungen durch die Wettbewerbsbehörden von der Gesellschaft Italmobiliare S.p.A. eine kontrollierende Beteiligung von 45 % erwerben. Der Kaufpreis in Höhe von rund 1,7 Mrd € wird in bar und durch mindestens 7,75 Mio und höchstens 10,5 Mio neue HeidelbergCement-Aktien aus einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage zu einem Mindestpreis von 72,50 € beglichen. Im Anschluss daran wird HeidelbergCement den verbliebenen Aktionären ein öffentliches Pflichtangebot zur Übernahme ihrer Aktien gegen Barzahlung unterbreiten. Bei Erwerb aller Aktien wird sich der Gesamtkaufpreis für Italcementi auf rund 3,7 Mrd € belaufen. 645 Mio € wurden bereits durch die Begebung von Schuldscheindarlehen im Januar 2016 vorfinanziert. Zusätzlich zu der bereits erwähnten Kapitalerhöhung steht HeidelbergCement eine Brückenfinanzierung über 2,7 Mrd € für den Erwerb zur Verfügung. HeidelbergCement erwartet den Abschluss der gesamten Transaktion im zweiten Halbjahr 2016.

Im Rahmen der Refinanzierung der Italcementi-Akquisition sind Desinvestitionen mit einem angestrebten Volumen von 1,0 Mrd € vorgesehen. Hierunter fällt der bereits vereinbarte Verkauf von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten von Italcementi an Italmobiliare S.p.A. in Höhe von rund 250 Mio €. Darüber hinaus beabsichtigt HeidelbergCement, einzelne Werke in Regionen, in denen sich die Aktivitäten beider Unternehmen überschneiden, zu veräußern.

Italcementi hat für 2015 einen Umsatz von 4,3 Mrd €, ein bereinigtes EBITDA von 636 Mio € und ein EBIT von 148 Mio € berichtet. Für das Jahr 2016 erwartet Italcementi laut eigener Aussage leicht steigende Absatzvolumen und eine Verbesserung der operativen Marge. Ab dem Zeitpunkt der Konsolidierung von Italcementi folgt daraus ein entsprechend starker Anstieg von Umsatz und operativem Ergebnis im dann erweiterten HeidelbergCement Konzern. Die Auswirkungen auf das Nettoergebnis konnten zum Zeitpunkt der Erstellung des Geschäftsberichts noch nicht abgeschätzt werden.


Ausblick 2016


Im Folgenden gehen wir auf die erwartete Entwicklung des HeidelbergCement Konzerns ohne Berücksichtigung der Übernahme von Italcementi ein. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in seiner Prognose vom Januar 2016 einen leichten Anstieg des globalen Wirtschaftswachstums von 3,1 % im Jahr 2015 auf 3,4 % im Jahr 2016. Treiber dieser Entwicklung sind einerseits das anhaltende Wachstum in den USA und die fortgesetzte konjunkturelle Erholung in der Eurozone. Andererseits soll sich auch das Wachstum der Schwellenländer trotz einer weiteren konjunkturellen Abkühlung in China wieder beschleunigen. Insbesondere für die Länder im Nahen Osten und in Afrika südlich der Sahara wird mit höheren Wachstumsraten gerechnet.

Die globalen Risiken haben im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Dies betrifft sowohl geopolitische als auch makroökonomische Risiken. Zu den geopolitischen Risiken zählen insbesondere die Konflikte im Nahen Osten und im Osten der Ukraine. Bei den makroökonomischen Risiken sind vor allem die unberechenbaren Folgen der Abkühlung der chinesischen Wirtschaft, die Auswirkung des Ölpreisverfalls auf ölproduzierende Länder und die Verwerfungen durch das Auseinanderdriften der amerikanischen und europäischen Zinspolitik zu nennen.

Für 2016 erwarten wir – ohne Berücksichtigung der Italcementi-Übernahme – einen deutlichen Rückgang der Finanzierungskosten aufgrund des disziplinierten Cashflow-Managements und der günstigeren Refinanzierung der Fälligkeiten. Auf Basis dieser Annahmen hat sich der Vorstand das Ziel gesetzt, Umsatz und operatives Ergebnis vor Wechselkurs- und Konsolidierungseffekten und den Jahresüberschuss vor Einmaleffekten im Jahr 2016 moderat zu steigern.

„Nachdem wir die Ziele der letzten Jahre hinsichtlich Kostenführerschaft, Schuldenabbau und organischem Wachstum in vollem Umfang erreicht haben, legen wir den Schwerpunkt zukünftig auf Wertschaffung für Aktionäre und kontinuierliches Wachstum“, erklärt Dr. Bernd Scheifele. „Unabdingbare Voraussetzungen dafür sind Disziplin bei Investitionen, ein solides Investment Grade Rating sowie eine progressive Dividendenpolitik. Darüber hinaus setzen wir auf vier strategische Hebel: einen hohen operativen Leverage, die Verteidigung der Kostenführerschaft, eine ausgeprägte vertikale Integration und eine optimale geografische Aufstellung. Dadurch steigern wir unsere Effizienz und die Zufriedenheit unserer Kunden, insbesondere in den stark wachsenden Metropolen der Welt. Unsere globalen Programme zur Kosten- und Prozessoptimierung sowie Margensteigerung werden wir auch 2016 konsequent fortsetzen. Dazu gehören insbesondere die „Continuous Improvement“ Programme für Zuschlagstoffe („Aggregates CI“) und für Zement („CIP“) sowie „FOX“ für den Einkauf.“


Hinweis der Redaktion:

Insiderhandel HeidelbergCement



 

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