Interview mit FXCM über ESMA-Auswirkungen, unregulierte Offshore-Broker und neue Produkten in 2019

FXCM Deutschland, Kourosh Khanloo

Kourosh Khanloo, FXCM Deutschland

Im Interview mit Kourosh Khanloo, Geschäftsführer von FXCM Deutschland, sprach David Ernsting, Chefredakteur broker-test.de, über den Umgang von FXCM mit der im letzten Jahr eingeführten ESMA-Regulierung, die Reaktionen der Kunden auf die Regulierung und den sich daraus resultieren Veränderungen am Brokerage-Markt, wie dem Aufkommen von unregulierten “Offshore Broker”. Außerdem gab Herr Khanloo einen Ausblick auf künftige Entwicklungen am deutschen Brokerage-Markt sowie geplante Produktinnovationen von FXCM.

Im Sommer trat die ESMA-Regulierung in Kraft und hat den Brokerage-Markt ganz schön in Bewegung gebracht. Welches waren aus Ihrer Sicht die wichtigsten Bestandteile der ESMA-Regulierung?

FXCM unterstützt uneingeschränkt alle Maßnahmen, die die Sicherheit und Transparenz für die Anleger verbessern sowie die europäische Regulierungslandschaft für die FX- und CFD-Branche vereinheitlichen. Die von ESMA im August 2018 eingeführten neuen Hebelbegrenzungen sind jedoch weitaus restriktiver als in anderen Rechtsordnungen, einschließlich der USA und Australien.

Infolgedessen könnten diese neuen Anforderungen dazu führen, dass Anleger in unregulierte oder schlechter regulierte Märkte getrieben werden. Wir hoffen weiterhin, dass über diese übermäßig restriktiven Anforderungen mit den Regulierungsbehörden noch einmal diskutiert werden kann, bevor sie unbeabsichtigte Auswirkungen auf den Markt und die Anleger haben.

Wir unterstützen uneingeschränkt die anderen neuen Regeln der ESMA – inklusive der Abschaffung der Nachschusspflicht – und sind überzeugt, dass sie das Tradingerlebnis unserer Kunden positiv verbessern werden.

Wie ist FXCM mit den neuen Auflagen umgegangen?

Wir setzen alle neuen Anforderungen um, teils schon seit geraumer Zeit, und nicht erst seit dem 1. August 2018. Beispielsweise gibt es bei FXCM schon lange eine so genannte Liquidationsmargin; wenn das Eigenkapital eines Traders unter diesen Betrag rutscht (50 Prozent der Eröffnungsmargin), werden alle seine Positionen automatisch geschlossen.

 

 

Zudem verzichten wir schon seit längerem freiwillig auf die Nachschusspflicht. Fragwürdige Produkte wie binäre Optionen, die zuletzt stark in der Kritik standen und von ESMA und Bafin verboten wurden, haben wir ohnehin nie angeboten.

Und wie haben Ihre Trader darauf reagiert?

Das neue Regulierungsregime hat sicherlich branchenweit zu Rückgängen in den Tradingvolumina geführt, vor allem aufgrund der geringeren Hebel. Von einem Markteinbruch würde ich dennoch nicht sprechen. Die meisten unserer Kunden sind erfahrene und informierte Anleger und wussten im Voraus, welche Veränderungen sich ergeben würden – begeistert waren sie davon nicht, auch wenn es positive Aspekte an den Regulierungsmaßnahmen gab.

Wie sehen Sie in diesem Zusammenhang die Loyalität der Trader zu den Brokern? Vor allem in Bezug auf eine etwaige Wechselbereitschaft zu unregulierten „Offshore-Brokern“?

Es gibt eine gewisse Wechselbereitschaft bei manchen Anlegern, wie das vermehrte Aufkommen neuer unregulierter und unseriöser Anbieter belegt. Das ist aber schwer zu quantifizieren. Von unseren Kunden hören wir jedoch, dass sie sich höhere Hebel wünschen würden, der eine oder andere wird den Sprung auch wagen.

Meistens erfahren wir im Nachgang aber nur von den Fällen, in denen es Probleme gegeben hat und beispielsweise Guthaben nicht ausgezahlt wurden. Diese Kunden kommen dann wieder zu uns.

Welche Veränderungen erwarten Sie im deutschen Brokerage-Markt in den nächsten 12 Monaten?

Es könnte so kommen, dass wir eine Konsolidierung am Markt sehen werden, in der nur wenige große und stark regulierte Anbieter am Markt bestehen werden. Eine solche Entwicklung wäre für die Wachstumsaussichten in der Branche sicherlich förderlich. Als einer der weltweit führenden Anbieter in den Bereichen Forex- und CFD-Handel sind wir dafür gut gerüstet.

 

 

Und mit welchen Produktinnovationen seitens FXCM können Trader für 2019 rechnen?

Der Bereich Kryptowährungen stößt weiterhin auf Interesse. Das betrifft insbesondere Bitcoin, da dort sowohl Long- als auch Short-Positionen eingegangen werden können und war auch der Grund für unser kürzlich lanciertes Bitcoin-CFD-Angebot. Unseren Anlegern bieten wir wettbewerbsfähige Spreads für Bitcoin-CFDs – der durchschnittliche Spread für unsere Bitcoin-CFDs lag im Oktober bei 32 Punkten. Entsprechend der Wünsche unserer Kunden planen wir für 2019 eine Erweiterung unserer Produktpalette – auch, aber nicht nur, im Bereich Crypto-CFDs.

Vor kurzem haben wir unser CFD-Portfolio im Bereich Rohstoffe erweitert: Anleger können nun mit CFDs auf Weizen (WHEATF), Mais (CORNF) und Soja (SOYF) handeln. Ein weiterer CFD wurde auf den Russell 200-Index aufgelegt (US2000).

Gleichzeitig entwickelt sich die Handelstechnologie rasant weiter, ebenso die Nachfrage nach schnelleren und flexibleren Optionen für den Anschluss an Handelsplätze. Auch im Bereich Algo-Trading haben wir 2018 weiter in neue Technologien investiert, um Kunden die bestmögliche Handelserfahrung zu bieten. Für das kommende Jahr sind wir zuversichtlich, hier weitere Möglichkeiten präsentieren zu können.

 

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