Investoren Hoffnungsvoll: Handelsdeals, Zölle und globale Börsenentwicklung im Fokus

Deutschland hat wieder eine Regierung, US-Präsident Trump stellt den ersten Zolldeal mit Großbritannien vor, die Fed hat die Leitzinsen nicht gesenkt und ein neuer Papst ist gewählt. Die ablaufende Handelswoche hatte es in sich, die Börsenampeln stehen weiter auf grün. Unter den Investoren ist eine Aufbruchstimmung erkennbar, doch wie gerechtfertigt ist diese?

 

Märkte hoffen auf mehr Deals nach US-UK-Abkommen

Die Finanzmärkte sind weiterhin auf das Thema Handelsabkommen fokussiert.

Klar ist, dass die Weltwirtschaft umso stärker getroffen wird, je umfassender Trump die Zölle belässt.

Darauf und auf die negativen Auswirkungen auf die US-Wirtschaft hat auch Fed-Chef Powell hingewiesen, der sowohl Inflations- als auch Wachstumsrisiken sieht.

Eine Stagflation müsse laut Powell unbedingt verhindert werden. Er hat offengelassen, welchem Ziel die Notenbank im Konfliktfall Priorität einräumen wird.

Die Zeit läuft, da im Juli die von Präsident Trump eingeräumte 90-Tage Frist endet.

Wohl deshalb reagierten die Anleger mit Erleichterung, als der Deal mit Großbritannien verkündet wurde. Allerdings sind viele Details noch offen.

Am grundsätzlichen 10%-Zoll für britische Einfuhren hat sich nichts geändert, aber es wurden einige Zugeständnisse ausgehandelt für Autos, Stahl, Flugzeugbestellungen und Flugzeugteile.

Die Hoffnung der Marktteilnehmer, dass sich dieses bilaterale erste Abkommen einfach auf die Schwergewichte China und Europa übertragen lässt, könnte sich als trügerisch erweisen.

 

Helaba Wochenausblick

 

DAX gewinnt 4% und erreicht Jahreshoch

Immerhin herrscht an den globalen Aktienmärkten weiter Kauflaune. Die Anleger greifen zu, vermutlich um nichts zu verpassen.

Besonders gut läuft es für den deutschen Leitindex (Performanceindex) DAX, der auf Wochensicht gut 4% gewonnen hat und sich zum Wochenausklang sogar mit einem neuen Jahreshoch verabschiedet hat.

Die jüngsten Daten zu den deutschen Auftragseingängen und zur Produktion deuten darauf hin, dass der Industriezyklus anzieht.

Es gilt jedoch zu beachten, dass es derzeit schwer ist, die durch die Zollankündigungen ausgelösten Sondereffekte vom tatsächlichen Trend zu trennen.

In der Berichtswoche jedenfalls sollte der ZEW-Index für Mai eine Stimmungsaufhellung in Deutschland bestätigen.

Dies signalisierte bereits der kräftige Anstieg des sentix-Index, der von der Ankündigung der Zollpause bis Juli profitiert haben dürfte.

 

DAX Chart

 

Börsen hoffen auf US-China-Deal

Ob sich die Rally an den Börsen fortsetzen wird?

US-Präsident Trump gibt sich sehr optimistisch, dass am Wochenende auch ein Deal zwischen den USA und China ausgehandelt werden kann.

Es fällt schwer, da Wasser in den Wein zu gießen, doch bei nüchterner Betrachtung erscheint dies weniger wahrscheinlich.

Denn die chinesisch-amerikanischen Handelsbeziehungen sind viel komplizierter und daher drohen Rückschläge.

Darüber hinaus werden die Anleger die in der Berichtswoche anstehenden Verbraucherpreise und Einzelhandelsumsätze auf weitere negative Effekte der Handelspolitik hin überprüfen.

An den Rentenmärkten jedenfalls lassen sich die zunehmenden Inflationsrisiken am Renditeanstieg der 10jährigen US-Treasuries ablesen.

Immerhin konnte der US-Dollar davon profitieren.

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