Julius Bär wird grösster reiner Vermögensverwalter der Schweiz

Julius Bär wird die drei Privatbanken Ehinger & Armand von Ernst, Ferrier Lullin & Cie. SA und Banco di Lugano sowie GAM Holding AG mit ca. CHF 119 Milliarden an betreuten Kundenvermögen und insgesamt 1700 Mitarbeitenden (Stand 30. Juni 2005) übernehmen.

Der Kaufpreis beläuft sich schätzungsweise auf ca. CHF 5.6 Milliarden und setzt sich aus CHF 3.8 Milliarden in bar und einem Anteil von 21.5% an der neuen Julius Bär Gruppe zusammen (nach Kapitalerhöhung und Ausgabe des 21.5% Anteils an UBS). Die Barkomponente wird finanziert durch eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht im Netto-Umfang von ca. CHF 2.45 Milliarden, CHF 0.5 Milliarden Überschusskapital der neuen Julius Bär Gruppe und bis zu CHF 0.85 Milliarden in Vendor Notes.

Die Julius Bär Gruppe wird durch diese Akquisition der grösste Schweizer Vermögens-verwalter, der sich klar auf das Private Banking und Asset Management konzentriert. Die neue Gruppe wird Kundenvermögen im Umfang von ca. CHF 270 Milliarden betreuen und hätte für die 12-Monatsperiode per 30. Juni 2005 einen Konzerngewinn von ca. CHF 587 Millionen ausgewiesen.

Die Kombination einer verstärkten lokalen Präsenz, einer deutlich breiteren Produkt-palette und der kulturellen und beruflichen Vielfalt in der Gruppe bieten Kunden und Mitarbeitenden neue Möglichkeiten. Durch die Integration von Ehinger & Armand von Ernst (CHF 21 Milliarden an verwalteten Vermögen), Ferrier Lullin (CHF 16 Milliarden) und Banco di Lugano (CHF 15 Milliarden) ist die Julius Bär Gruppe als einzige Privatbank in allen Teilen der Schweiz gut verankert. Dies stellt eine solide Plattform für das künftige Wachstum der Gruppe in allen wichtigen Märkten dar.

Bis zum Jahr 2008 will Julius Bär zusätzliche Ertragssynergien und Kosteneinsparungen realisieren, die zu einem zusätzlichen jährlichen Gewinnbeitrag vor Steuern von mehr als CHF 150 Millionen führen werden.

Raymond J. Bär wird weiterhin Präsident des Verwaltungsrates bleiben. Die neue Konzernleitung besteht aus einem sehr erfahrenen Führungsteam mit Johannes A. de Gier (CEO und Präsident der Konzernleitung), Dr. Alex W. Widmer (Private Banking), Dr. David M. Solo (Asset Management) und Dr. Rolf W. Aeberli (CFO), die über einen umfangreichen Erfahrungsschatz bei der Integration von Unternehmen verfügen.

Der Verwaltungsrat von Julius Bär hat sich entschlossen, die gewählte Wachstumsstrategie mit der Gründung eines erstklassigen Vermögensverwalters für anspruchsvolle in- und ausländische Kunden konsequent umzusetzen. “Diese Akquisition ist der nächste logische Schritt in der Realisierung unserer Wachstumsstrategie und ein weiterer Meilenstein in der Geschichte von Julius Bär. Sie ebnet den Weg für eine nachhaltige Unabhängigkeit und das künftige profitable Wachstum unserer Gruppe mit einer klaren Position innerhalb der Finanzindustrie als grösster reiner Vermögensverwalter in der Schweiz. Unsere Kunden, aber auch unsere Mitarbeitenden und Aktionäre werden von dieser neuen Struktur profitieren”, so Raymond J. Bär, Präsident des Verwaltungsrates. Spezielles Augenmerk wird auf die Kontinuität in den persönlichen Kundenbeziehungen gelegt.

“Unser Ziel ist, den umfassenden Anforderungen des Private Banking-Sektors vollumfänglich gerecht zu werden. Wir verfügen über eine geografisch breit gefächerte, auf die bestmögliche Betreuung der Kunden ausgerichtete Marktposition sowie herausragende Fähigkeiten im Anlagebereich, die darauf abzielen, ein einzigartiger Vermögensverwalter zu werden. Unsere gemeinsamen Ressourcen garantieren erstklassige Dienstleistungen. Mit unserer Verpflichtung zu kontinuierlicher Aus- und Weiterbildung ist gewährleistet, dass unsere Kundenberater jederzeit auf die spezifischen Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden eingehen. All dies macht uns zu einem attraktiven Arbeitgeber für die besten Talente auf diesem Gebiet”, so CEO Johannes A. de Gier zur grundlegenden Philosophie von Julius Bär.

“Das Geschäftsmodell von Julius Bär ist jenem der drei Privatbanken und von GAM sehr ähnlich. Der Verkauf der gesamten Einheit nimmt speziell Rücksicht auf die Kontinuität der Beziehungen zwischen Kunde und Berater. Dadurch entsteht ein Mehrwert für alle Beteiligten”, begründet Dr. Peter Wuffli, CEO von UBS, den Verkauf.

Bedeutende Ertragsvorteile und Kosteneinsparungen erwartet

Durch die Integration der drei Privatbanken und GAM werden sich neben der generellen Grösse die Ertrags- und Finanzkraft von Julius Bär deutlich erhöhen. Die betreuten Kundenvermögen der vereinigten Julius Bär Gruppe werden voraussichtlich um ungefähr 80% steigen, wobei sich die Erlöse verdoppeln werden und sich der Gewinn vor Steuern fast verdreifachen wird. Der angestrebte zusätzliche Gewinn vor Steuern von jährlich CHF 50 Millionen bis 2008 wird vor allem durch das systematische Anbieten von Wert steigernden Produkten erzielt werden.

Obwohl nicht in erster Linie Überlegungen zur Kostensenkung für die Transaktion ausschlaggebend waren, können durch die Integration verschiedener Backoffice-Funktionen und die Straffung der Stabsfunktionen bedeutende Einsparungen erzielt werden. Dabei werden letztendlich ungefähr 10% des gesamten neuen Personalbestandes abgebaut werden. Diese Reduktion wird zum Teil im Rahmen von Vorruhestandsregelungen bzw. aufgrund der normalen Personalfluktuation innerhalb der nächsten zwei Jahre erfolgen. Damit strebt Julius Bär jährliche Kosteneinsparungen von mehr als CHF 100 Millionen bis 2008 an. Die betroffenen Mitarbeitenden werden von Julius Bär mit umfassenden Massnahmen unterstützt. Beispielsweise wird den Betroffenen zusätzlich zu Abfindungszahlungen eine Outplacement-Beratung angeboten. “Die einmaligen Kosten der Integration der drei Privatbanken und GAM werden auf CHF 225 Millionen über drei Jahre veranschlagt, von denen die Mehrheit im Jahr 2006 anfallen wird. Die Ertragsvorteile und Kostensynergien werden voraussichtlich ab 2007 den Restrukturierungsaufwand übersteigen. Wir sind überzeugt, dass die Akquisition für unsere Aktionäre Wert steigernd sein wird”, betont Chief Financial Officer Dr. Rolf W. Aeberli.

Neue Konzernleitung – klare Organisationsstruktur

Die neue Julius Bär Gruppe besteht aus den Kernkompetenzen Private Banking und Asset Management und einem schlanken und effizienten Corporate Center. Johannes A. de Gier wird die Position des Präsidenten der Konzernleitung und Chief Executive Officers übernehmen. Alex W. Widmer wird für die Sparte Private Banking und David M. Solo für die Sparte Asset Management verantwortlich zeichnen. Rolf W. Aeberli wird seine Funktion als Chief Financial Officer auch weiterhin ausüben. “Unser ausgezeichnetes Management-Team vereint eine grosse kulturelle Vielfalt und verfügt über einen grossen beruflichen Erfahrungsschatz, vor allem, was die Zusammenführung und Integration von Unternehmen betrifft. Dies gewährleistet sowohl eine effektive Integration der verschiedenen Einheiten als auch die Ausschöpfung der bestehenden Synergien innerhalb kurzer Zeit”, hebt Raymond J. Bär hervor.

Die Zusammensetzung des weiterhin von Raymond J. Bär präsidierten Verwaltungsrates der in Zürich ansässigen Julius Bär Gruppe bleibt unverändert. Anlässlich der Generalversammlung 2006 wird vorgeschlagen, Georges Gagnebin in das Gremium als Vizepräsident aufzunehmen.

Eine erstklassige Privatbank mit Zugang zu den besten Investitionschancen

Durch die Zusammenführung etablierter Private Banking-Institute unter der starken Marke Julius Bär entsteht ein Kompetenzzentrum für anspruchsvollste Beratung und mass-geschneiderte Dienstleistungen. Im Zentrum steht dabei ein offenes, ganzheitliches und kundenorientiertes Geschäftsmodell. Die Sparte Private Banking wird ihre betreuten Kundenvermögen von derzeit CHF 60 Milliarden auf CHF 113 Milliarden beinahe verdoppeln. Julius Bär wird in den wichtigsten internationalen Finanzzentren vertreten sein, sei es durch operative Niederlassungen oder Vertriebsrepräsentanzen. Neben den Kernmärkten Schweiz, Deutschland, Italien, Frankreich, den Benelux-Staaten, Spanien und Grossbritannien sollen die geschäftlichen Aktivitäten in Wachstumsmärkten wie Asien, dem Mittleren Osten, Zentral- und Osteuropa sowie Lateinamerika intensiviert werden. “Wir sind bestrebt, mit ausgezeichneten Lösungen in der Vermögensverwaltung weltweit die führende und renommierteste Privatbank für die Beratung von vermögenden Privatpersonen zu werden. Die erstklassigen und gleichzeitig profitablen Produkte von GAM, die eine überdurchschnittliche Performance aufweisen, ermöglichen es uns, in den neuen Märkten, in denen wir profitables Wachstum generieren wollen, noch erfolgreicher zu sein”, sagt Johannes A. de Gier.

Asset Management mit anerkannter Plattform für innovative Produkte

Durch die Integration von GAM werden sich die von der Sparte betreuten Kundenvermögen von CHF 90 Milliarden auf CHF 156 Milliarden erhöhen; zudem wird die Profitabilität verbessert und die Produktpalette erweitert. Das Produktangebot besteht einerseits aus “High-Alpha”, d. h. auf das Erzielen absoluter Rendite orientierter Produkte unter der Marke GAM, die für die spezifischen Ansprüche von besonders wohlhabenden Privatanlegern massgeschneidert sind. Andererseits werden unter der Marke Julius Bär traditionellere, “long-only” investierende Anlageinstrumente angeboten. Diese sollen dem breiten Anlegerpublikum eine konsistente Wertschöpfung ermöglichen und werden über das starke Netzwerk von Vertriebspartnern der Julius Bär Gruppe zugänglich gemacht. Im Fund-of-Funds-Segment erreicht Julius Bär eine führende Stellung und übernimmt mit einem in der Branche unerreichten Team von Anlageanalysten sowie Prozessen die Führung im internationalen Vergleich. Über die offene Produkt-Architektur von GAM erhalten die Kunden von Julius Bär zudem direkten Zugang zu Alternativen Anlageformen auf globaler Ebene. GAM verfügt über einen systematischen Ansatz in der Vermögensverwaltung, der nun in der gesamten Julius Bär Gruppe angewendet werden wird. Die Verantwortung dafür wird der Sparte Asset Management übertragen. “Wenn wir unser Ziel, den Kunden hochstehende Produkte und Beratungen anzubieten, erreichen wollen, ist es wichtig, ein Umfeld zu kreieren und zu bewahren, das die besten Anlagespezialisten anzieht und motiviert. Höchste Priorität für das Geschäft hat dabei der erweiterte Privatkundenbereich. Die Produktpalette und die Fondsstrukturen widerspiegeln diese Bemühungen”, erklärt Dr. David M. Solo. Die Marke GAM, die Anlageteams und der unabhängige Anlageansatz bleiben bestehen. Wie bisher bleiben sämtliche Informationen zu Vermögensverwaltungskunden, die über Drittparteien vermittelt werden, vom übrigen Geschäft strikt getrennt. Der in Zürich ansässige Asset Management-Bereich von Julius Bär wird erweitert und konzentriert sich auf den europäischen Makler- sowie den institutionellen Markt. Des Weiteren werden die Handelsaktivitäten, d. h. insbesondere die Ausführung von Handelsaufträgen sowie das vorhandene produktspezifische Know-how (d. h. Strukturierte Produkte und ausgewählte Capital Markets-Aktivitäten) in die Sparte integriert. Der Eigenhandel wird gestrafft und auf Wert generierende Aktivitäten ausgerichtet werden.

Finanzierungsstruktur

Die Barfinanzierung von CHF 3.8 Milliarden beruht auf den folgenden Komponenten:

– Nettoertrag aus Emission von Bezugsrechten: CHF 2.45 Mrd.

– Überschusskapital der neuen Julius Bär Gruppe: CHF 500 Mio.

– Tier 1 Hybrid-Verkäuferdarlehen: CHF 225 Mio.

– Vendor Notes: bis zu CHF 625 Mio.

Zusätzlich zur Barfinanzierung wird UBS einen Anteil von 21.5% des Aktienkapitals von Julius Bär übernehmen (nach Kapitalerhöhung). 19.9% davon sind an eine 18-monatige, die restlichen 1.6% an eine 3-monatige Wiederveräusserungs-Sperrfrist gebunden. Zusätzlich hat die UBS einem während drei Jahren gültigen Stillhalteabkommen zugestimmt, das den Kauf von Julius Bär-Aktien ausschliesst. Zudem wird sie während dieser Periode auf die Ausübung der Stimmrechte auf ihren Beständen an Julius Bär-Aktien verzichten. “Bei unserem Anteil handelt es sich um eine rein finanzielle Beteiligung ohne strategischen Hintergrund mit dem Ziel, von den aus der Transaktion resultierenden Vorteilen auf der Ertragsseite und den Kostensynergien zu profitieren”, betont Clive Standish, CFO von UBS. UBS wird keinen Anspruch auf die Nomination eines Vertreters für den Verwaltungsrat der Julius Bär Gruppe haben.

Die langfristige Dividendenpolitik wird sich an den Dividendenausschüttungen der Vergangenheit orientieren.

Die Transaktion unterliegt der Zustimmung durch die Ausserordentliche Generalversammlung, die voraussichtlich im November 2005 stattfinden wird. Diese muss die Kapitalerhöhung sowie die Etablierung des Kapitalanteils von 21.5% gutheissen. Die Akquisition unterliegt der Zustimmung der entsprechenden Aufsichtsbehörden und weiteren üblichen Vollzugsbedingungen.

Goldman Sachs International wirkte bei dieser Transaktion als Finanzberater von Julius Bär. Julius Bär hat Goldman Sachs International und UBS Investment Bank als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners für die Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht bestimmt.

Weitere Informationen zur Akquisition der drei UBS-Privatbanken und von GAM wird Julius Bär im Rahmen einer Pressekonferenz heute um 10.00 Uhr im Hotel Widder, Rennweg 7, in Zürich sowie mit einer Informationsveranstaltung für Investoren und Finanzanalysten am gleichen Ort um 13.00 Uhr zur Verfügung stellen. Letztere wird im Web übertragen.

Julius Bär

Die Julius Bär Gruppe wurde 1890 gegründet. Sie ist eine der führenden Schweizer Privatbanken und bietet Dienstleistungen in den Bereichen Private Banking und Asset Management an. Das Unternehmen beschäftigt weltweit ca. 1800 Mitarbeitende, hauptsächlich in Europa. Die Julius Bär Holding AG ist die Holdinggesellschaft der Gruppe. Ihre Aktien sind an der SWX Swiss Exchange kotiert.

Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte:

Investor Relations: Dr. Jan A. Bielinski

Tel. +41 (0) 58 888 5501

Investor Relations: Rainer Skierka

Tel. +41 (0) 58 888 5230

Media Relations: Jürg Stähelin

Tel. +41 (0) 58 888 5327

Themen im Artikel

Infos über Julius Bär

Feld nicht bekannt
Julius Bär:
Feld nicht bekannt
Disclaimer & Risikohinweis
Feld nicht bekannt

Julius Bär News

Weitere Trading News