Kryptowährungen: Beruhigung nach Abverkauf
Nach dem verlustreichen Jahr 2022 und hohen Kursgewinnen im ersten Halbjahr 2023 geriet der Bitcoin vergangene Woche erneut kräftig unter Druck.
Hintergrund war die Meldung, dass Elon Musks Weltraumunternehmen SpaceX die gesamten Bitcoin-Bestände im Wert von 373 Millionen US-Dollar verkauft hat.
Der Bitcoin-Kurs – Mitte Juli noch bei knapp 32.000 – fiel unter 26.000 US-Dollar. Aktuell sind es 26.463. S
eit Jahresanfang ergibt das zwar immer noch ein Plus von 59 Prozent, dass Allzeithoch von Ende 2021 bei über 60.000 US-Dollar ist aber weit entfernt.
Bitcoin-Preisrücksetzer aufgrund von ETF-Unsicherheit und saisonalen Effekten
Einziger Grund für den jüngsten Preisrücksetzer war die Meldung aber nicht: „Die Mittelabflüsse aus digitalen Anlageprodukten sind wohl eine Reaktion auf die jüngsten Medienberichte, wonach keine Entscheidung der US-Börsenaufsichtsbehörde über die Zulassung eines US-amerikanischen ETF auf Spot-Basis unmittelbar bevorsteht“, erklärt James Butterfill von CoinShares, einem auf digitale Anlageprodukte spezialisierten Asset Manager.
Die großen Vermögensverwalter BlackRock und Invesco sowie ETF-Anbieter WisdomTree hatten bei der US-Börsenaufsicht SEC Anträge auf einen börsennotierten Bitcoin-Spot-ETF gestellt. Die Entscheidungen stehen noch aus, bislang hat die SEC ähnliche Anträge aber abgelehnt.
Zudem ist die SEC für ihre Skepsis gegenüber der Branche bekannt, sie hat Kryptobörsenbetreiber wie Coinbase und Binance verklagt.
Spielverderber hohe Zinsen
Die Renditen von US-Staatsanleihen sind so hoch wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Etwa rentierten zehnjährige Treasuries kürzlich mit 4,35 Prozent, das ist soviel wie zuletzt während der Finanzkrise 2006/2007.
Auch die anderen Krypto-Währungen zeigen sich schwächer. Bitcoin-Rivale Ethereum kostet aktuell nur noch 1.544 US-Dollar, Ripple 0,48 US-Dollar.
Zuflüsse, aber auf niedrigem Niveau
Das Bitcoin-Handelsvolumen lag in den vergangenen beiden Monaten eher niedrig, wie Benjamin Dean vom Emittenten WisdomTree meldet. „Die Kombination von niedriger Volatilität und niedrigem Handelsvolumen schaffte das Umfeld für die dann folgenden heftigen Ausschläge“, erklärt er.
Bitcoin- und Ethereum-ETNs verzeichneten Dean zufolge im Juli in Europa zwar Nettozuflüsse, allerdings niedrigere als im Juni. Seit Jahresanfang stehen Nettozuflüsse in physisch besicherte Bitcoin-ETNs Höhe von 269 Millionen US-Dollar sowie Abflüsse aus synthetischen Bitcoin-ETNs in Höhe von 35 Millionen US-Dollar.
Käufe und Verkäufe gleichermaßen gab es Wörndl zufolge beim 21Shares Ripple (CH0454664043).
Der MarketVector Crypto Leaders bietet Zugang zu den größten und liquidesten Kryptowährungen, der WisdomTree Physical Crypto Altcoins schließt Bitcoin und Ethereum explizit aus.
„Kaum Handel mit kleineren Währungen“
Auf Kursrückgänge wird allerdings auch nicht gesetzt: „Short-Bitcoin verzeichnete die 17. Woche infolge Abflüsse“, berichtet Butterfill von CoinShares.
Auf fallende Kurse setzen lässt sich beispielsweise mit dem 21Shares Short Bitcoin (CH0514065058) und dem 21Shares Short Ethereum (CH1210548884).
Das wird gehandelt
Umsatzstärkste ETNs auf andere Kryptowährungen waren der 21Shares Solana Staking (CH1114873776) und der VanEck Ethereum (DE000A3GPSP7).
Alle auf Xetra handelbaren Krypto-ETNs sind physisch besichert und notieren im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse. Sie werden außerdem von der Eurex Clearing AG als zentralem Kontrahenten (CCP) der Gruppe Deutsche Börse zentral gecleart.
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