Leichte Hoffnung nach dem Blutbad – Peking ist angezählt

Bernstein Bank: Welch ein Bloody Friday – immerhin laufen zum Wochenbeginn wieder positive News für die Bullen ein. Nach der wechselseitigen Eskalation im Handelsstreit zwischen China und den USA tauchte der weltweite Handel ab. Doch US-Präsident Donald Trump hievte den DAX wieder nach oben. Selbst der schlechte Ifo-Indexes stoppte die Kauflaune kaum.

 

Auf und ab in Frankfurt
Grüne Kurse in Frankfurt. Der DAX notierte zum Wochenstart mit 0,3 Prozent im Plus bei 11.648 Punkten. Der deutsche Leitindex erholte sich von seinen heftigen frühen Verlusten, nachdem Trump für neue Hoffnung im Handelsstreit mit China gesorgt hatte. Er schickte auch die US-Futures nach oben, als er am Montagmorgen auf dem G7-Treffen im französischen Biarritz überraschend mitteilte, Chinas Staatschef Xi Jinping wolle zurück an den Verhandlungstisch. „Wir werden noch eine weitere Erklärung zu China abgeben“. Und weiter: „Wir hatten zwei Telefonate mit China; sie wollen ein Handelsabkommen.“

Die Unterredungen sollen in Kürze beginnen. „Ich denke, wir werden einen Deal machen.“

Die Börsianer fassten verhalten Mut und schüttelten auch negative Daten aus der deutschen Konjunktur ab. Der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts rutschte im August den fünften Monat in Folge ab und erreichte 94,3 Punkte. Das ist der niedrigste Wert seit November 2012. Doch damit werden ja Konjunkturhilfen und niedrigere Zinsen wahrscheinlicher.

 

 

Peking ist angezählt
Wird aus dem Zollstreit nun ein offener Handelskrieg? Vermutlich nicht, denn Amerika hat China mit seiner harten Reaktion auf die Bretter geschickt. Am Freitag hatte Peking zunächst neue Vergeltungszölle auf US-Waren im Wert von 75 Milliarden Dollar angekündigt. Doch die USA schossen mit größerem Kaliber zurück: Trump gab bekannt, dass es zusätzliche Abgaben auf chinesische Güter im Volumen von rund 550 Milliarden Dollar geben soll. Außerdem rief der US-Präsident die heimischen Konzerne dazu auf, China zu verlassen. Die Volksrepublik hat inzwischen Demutsgesten ausgesandt.

Vizepremier Liu He sagte der staatsnahen „Chongqing Morning Post”, sein Land sei willens den Konflikt in besonnenen Verhandlungen zu lösen.

Er wandte sich gegen eine weitere Eskalation. Liu ist Chinas Chef-Unterhändler im Zollstreit.

 

Verluste überall
Die Anleger in Mainland China waren vor der jüngsten Kehrtwende in Deckung gegangen: Der CSI-300 verlor am Montag 1,4 Prozent auf 3.766 Zähler. In Hongkong rutschte der Hang Seng um 1,9 Prozent ab auf 25.681 Zähler, in Tokio gab der Nikkei 225 um 2,2 Prozent nach auf 20.261 Stellen. Natürlich hatten auch die Aktionäre in New York die Sell-Taste gedrückt. Der Dow Jones rutschte am Freitag um 2,4 Prozent auf 25.629 Punkte, der S&P 500 brach um 2,6 Prozent ein auf 2.847 Stellen. Der Nasdaq 100 verlor 3,2 Prozent auf 7.465 Zähler.

 

Renminbi im Visier der Amerikaner
Behalten Sie also Ihre Handelsplattform, regelmäßige Markt-Updates und die kostenlosen Realtimekurse im Blick und den direkten Marktzugang offen – im Nachrichtenmarkt können jederzeit News im Zollstreit einschlagen und die Volatilität kräftig nach oben treiben. Vor allem, da Amerika ein schweres Geschütz noch gar nicht abgefeuert hat: Die Stärkung der chinesischen Währung gegen den Dollar durch den massiven Aufkauf von Offshore-Renminbi.

Wie jüngst in unserem Special Report erläutert, hat Peking offenbar gezielt den Yuan nach unten manipuliert, um seine Exporte attraktiver zu machen und damit die US-Strafzölle zu unterlaufen. Nun ist die chinesische Währung weiter abgerutscht – bis auf 7,15 gegen den Dollar; die 7 gilt allerdings als Rote Linie für die USA.

 

 

Flash Crash bei der Lira
Wo wir gerade so nett über staatliche Eingriffe plaudern: Bei der türkischen Lira hat sich gerade ein Flash Crash von rund 15 Prozent abgespielt, bevor eine unsichtbare Hand – die türkische Notenbank? – die Lira wieder nach oben hievte. Auslöser in den News gab es nicht. Außer den Spekulationen, dass China als Unterstützer für die Lira ausfällt.

Zuvor soll Peking die türkische Währung mit Swaps in Höhe von 1 Milliarde Dollar gestützt haben.

 

Das bringt der Tag
Abgesehen vom Gipfel in Biarritz und möglichen neuen Nachrichten im Zollstreit stehen nur wenige Termine auf der Agenda.
In den USA läuft um 14.30 Uhr der Chicago Fed National Activity Index für den Juli über die Ticker.
Zeitgleich schlägt der Auftragseingang langlebiger Güter im Juli ein.

 

 

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