Mind the gap: Die Bewertungslücke an den Aktienmärkten ist Anzeichen einer möglichen Blasenbildung

Lazard AM: Marktteilnehmer sollten bei der Auswahl von Aktientiteln zunehmend auf die Bewertungslücke zwischen dem oberen und dem unteren Quartil des Marktes achten.

Dieser Ansicht ist Beatrix Ewert, Client Portfolio Manager bei Lazard Asset Management. Die Expertin sieht darin das Anzeichen einer Blasenbildung.

„In normalen Zeiten liegt die Bewertung des obersten Quartils bei einer breiten Mischung von Messgrößen etwa zwei- bis dreimal höher als die des untersten Quartils. Zuletzt lag der Abstand jedoch bei fast dem Vierfachen des Preises“, bemerkt Ewert.

In den letzten 30 Jahren habe es eine solche Lücke nur zweimal gegeben: kurz vor dem Platzen der Tech-Blase im Jahr 2000 und kurz vor der Finanzkrise 2008.

„Interessant ist, dass die aus unserer Sicht teuersten Aktien nicht von den aktuell höheren Inputkosten durch Störungen der Lieferketten betroffen sind. Somit bleibt unklar, was diese Marktanomalie ,korrigieren‘ wird“, erklärt Ewert.

„In der Tat haben diese teuren Aktien nach wie vor eine beträchtliche Kursdynamik.“

 

 

Den Auslöser für das Platzen der beiden früheren Blasen vorherzusagen, sei sehr schwierig gewesen. Aus Sicht der Expertin ist jedoch eindeutig, dass sich die Märkte in Bezug auf die Bewertung aktuell in ähnlichen Gefilden wie damals befinden.

„Allerdings gibt es derzeit eine Reihe von Unternehmen, die uns als extrem günstig erscheinen und deren Aussichten sich verbessern“, merkt Ewert an.

„Zudem hatte das Platzen der Technologieblase zwar negative Auswirkungen auf die hoch bewerteten Teile des Marktes, es gab aber auch Aktien, die in dieser Zeit absolut gesehen gestiegen sind, insbesondere solche, die während der überschwänglichen Phase an den Märkten ignoriert worden waren.“

Die aktuelle Markt- und Wirtschaftslage sei kompliziert, nuanciert und sehr uneinheitlich.

Aus Sicht Ewerts gilt es deshalb, durch fundamentales Research und aktives Management die potenziellen Auswirkungen von Bewertungsverzerrungen, Wachstumsstörungen, Inflation, dem Tapering der Zentralbanken und Änderungen der globalen Klimaregulierung und -politik zu analysieren und intelligent im Portfolio umzusetzen.

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