Produktionsdaten brechen ein – „Anlass zur Sorge“

BankenverbandDie Industrieproduktion in Deutschland ist im Juli erneut stark gesunken.

Die Erzeugung im herstellenden Gewerbe sank zum Vormonat um 0,8 Prozent, im Jahresvergleich stand ein Minus von 2,1 Prozent zu Buche, wie das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden mitteilte.

Im Juni war die Produktion laut revidierter Lesung bereits um 1,4 Prozent im Monatsvergleich gesunken.

Wirtschaftsverbände und Ökonomen äußerten sich zu den Produktionsdaten mit Enttäuschung.

„Offensichtlich schlägt die schwache Nachfrage mehr und mehr auf die Produktion durch“, kommentierte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen.

Auftragszahlen vom Vortag hatten einen kräftigen Rückgang im Juli ergeben. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) erklärte, die Daten seien ein Anlass zur Sorge.

Neben schleppender weltweiter Nachfrage, gestiegener Zinsen und einem Mangel an Fachkräften belasteten vor allem die hohen Energiekosten die Industrie, sagte DIHK-Außenwirtschaftsexpertin Carolin Herweg.

 

 

Ifo: In nahezu allen Branchen steht die Tendenz auf Flaute

Zuletzt haben sich die Perspektiven der deutschen Wirtschaft in der Breite eingetrübt. Dass es um die Konjunktur hierzulande nicht zum Besten bestellt ist, zeigt auch die Herbstprognose des Ifo Instituts.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte im kommenden Jahr nur noch 1,4 Prozent statt der im Juni prognostizierten 1,5 Prozent wachsen, teilten die Forscher heute in München mit.

Auch auf 2023 blickt das Ifo Institut mit Sorge und bestätigte die Erwartung, dass die Wirtschaft um 0,4 Prozent schrumpft.

Doch die Prognose bleibe nur deshalb bestehen, weil das BIP nach einer Revision nun deutlich höher liege als noch im Sommer, erklärte Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Ohne diese Revision hätten wir die Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um 0,3 Prozentpunkte auf minus 0,7 Prozent herabgesetzt.“

Sein Fazit: „Die Abkühlung setzt sich fort, in nahezu allen Branchen steht die Tendenz auf Flaute.“

Lichtblick ist laut Ifo Institut nur der private Konsum. Dieser werde sich nach deutlichen Kaufkraftverlusten in den ersten sechs Monaten im weiteren Jahresverlauf erholen.

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