Schuss vor den Bug

Bernstein BankKleiner Vorgeschmack auf den möglichen Vernichtungsschlag durch die Politik: Bitcoin hat gerade zweistellig korrigiert. Der Grund waren – bislang unbestätigte – Gerüchte über Geldwäsche-Ermittlungen. Schon greifen die ersten Bullen wieder zu – buy the dip. Doch das Event sollte als warnendes Beispiel für das dienen, was kommen kann.

Heftige E-Korrektur am Weekend

Das war ein Fehlalarm. Bitte weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen: Bitcoin hat über das Weekend im asiatischen Handel mal locker 15 Prozent korrigiert. Für Ether ging es zwischenzeitlich 18 Prozent abwärts.

Das Finanzblog ZeroHedge meldete, Long-Positionen im Wert von rund 1,7 Milliarden Dollar wurden alleine in einer Stunde liquidiert. Insgesamt gingen für rund 927.000 Trader-Positionen rund 10 Milliarden Dollar flöten, wie FX Street erläuterte.

 

 

Angebliche Ermittlungen wegen Geldwäsche

Der Ausverkauf begann in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit), die Community rätselt noch immer über die Gründe. Vermutlich haben wir es mit einer koordinierten Short-Attacke zu tun. Ausgangspunkt war offenbar ein Tweet, demzufolge angeblich das US-Finanzministerium eine große Ermittlung wegen Geldwäsche mit Crypto-Currencies gegen Geldhäuser startet.

Konkret meldete der User FXHedge am 18. April um 4.42 Uhr dies: U.S. TREASURY TO CHARGE SEVERAL FINANCIAL INSTITUTIONS FOR MONEY LAUNDERING USING CRYPTOCURRENCIES – SOURCES. Diverse Crypto-Websites spielten das Thema. Doch die Nachrichtenagenturen Reuters und Bloomberg hatten keine solchen News parat.

Bitcoin-Bann in der Türkei

Ansonsten erschütterten Energieprobleme die chinesische Provinz Xinjiang, vielen Minern dürfte der Strom gefehlt haben. Und letztlich hat gerade die Türkei zugeschlagen: Die Notenbank in Ankara verbot den Einsatz von Bitcoin als Zahlungsmittel ab dem 30. April.

Denn die Anonymität hinter den digitalen Token berge das Risiko unwiederbringlicher Verluste. Damit ist die Türkei das erste Land mit einem Verbot, womit Ankara die schwindsüchtige Lira stützen will. Doch sonst haben wir keine Gründe für den Bitcoin-Ausverkauf entdeckt.

Turbulenzen bei Dogecoin

In die andere Richtung war es zuvor für Dogecoin gegangen: Die kleine Crypto-Währung sprang zwischenzeitlich von 6 auf 47 Cents. Tesla-Chef Elon Musk hatte bei der als Witz eingeführten Devise mit einem Tweet vor dem Weekend für die Preisexplosion gesorgt.

Selbst Experten kratzten sich angesichts dieser Ereignisse an der Stirn: “The crypto world is waking up with a bit of a sore head today,” sagte Antoni Trenchev, Co-Gründer des Crypto-Verleihers Nexo im Gespräch mit Bloomberg. Die Dogecoin-Rallye sei eine ‘peak party’ gewesen. Zumal sich Bitcoin aufgemacht hatte zu neuen Rekorden und Coinbase seinen Börsengang vorlegte. Der Markt habe nun den Preis gezahlt für die ganze Euphorie.

Versöhnliche Töne aus den USA

Futter für die Bullen gab es zuletzt auch aus der Geldpolitik. Vorige Woche hatte Jerome Powell, Chef der Federal Reserve, sogar Bitcoin mit Edelmetall verglichen: BTE “is a little bit like gold” – es diene eher der Spekulation und sei kein Zahlungsmittel. Was in den Ohren vieler Trader nach Entwarnung klang – kein Bitcoin-Bann.

Derweil gab es sogar quasi-amtlichen Rückenwind aus den USA: Ex-CIA-Vizechef Michael Morell bestritt in einer Analyse, dass die Cryptos vor allem durch Kriminelle genutzt werden. Für die Lobbygruppe Crypto Council schrieb er, die Blockchain-Technologie sei sogar hoch effektiv im Kampf gegen Gangster.

Pump and Dump

Unser Fazit: So schnell kann es gehen. Ein wenig Getratsche auf Twitter und große Adressen schieben in einem netten Pump-and-Dump-Schema den Preis nach Belieben rauf oder runter. So ist das eben, wenn die Marktbreite fehlt.

Das BTC-Event vom Weekend verdeutlicht zudem, dass die E-Community sehr nervös ist und die Gefahr eines staatlichen Verbotes für durchaus wahrscheinlich hält. Falls große Staaten den Handel mit E-Devisen untersagen, werden die Preise in kürzester Zeit auf Null abtauchen. Wenn Sie in Bitcoin und co. engagiert sind, müssen Sie sich dessen stets bewusst sein.

Wobei genau solche Ereignisse wie an diesem Weekend die Volatilität für interessante Trades bringen. Die Bernstein-Bank behält das Asset weiter für Sie im Blick – wir wünschen, dass Sie immer richtig liegen!

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