Trump-Rally: Aktienboom, Energiepreise, Inflation und Wirtschaftspolitik im Fokus

Die TrumpRally an den globalen Börsen hält an. Der USPräsident hat ein Kursfeuerwerk mit der Aussicht auf eine wirtschaftsfreundliche Politik ausgelöst. Die Androhung von Zöllen bleibt zwar bestehen, scheint aber (noch) nicht die erste Mittelwahl zu sein.

Der deutsche Leitindex DAX eilte in der abgelaufenen Handelswoche von einem Rekord zum nächsten.

Gleichzeitig gab der US-Dollar in der Breite nach, denn sinkende Leitzinsen stehen genauso auf dem Plan.

Deshalb hält sich auch Gold in der Nähe eines neuen Rekordhochs auf.

Trumps Priorität sind derzeit niedrige Energiepreise

Diese versucht er durch die Aussicht auf Erhöhung der eigenen Fördermenge („drill baby drill“) zu erreichen. Außerdem werden SaudiArabien und anderen OpecStaaten aufgefordert, den USA zu folgen.

Auf Wochensicht hat das Wirkung gezeigt, Brentöl hat gut 4 % verloren und ist wieder unter 80 Dollar je Barrel gefallen.

Ob allerdings die Erwartung auf sinkende Energiepreise die Bereitschaft erhöht, mittelfristig in Bohrvorhaben zu investieren, sei dahingestellt.

Dennoch ist billige Energie die Wunderwaffe für alles.

Eine USWirtschaft, die nach Vorstellung von Trump führend in Industrie, Künstlicher Intelligenz und Krypto sein soll, braucht die Aussicht auf viel und billige Energie.

Darüber hinaus mindert dies den Inflationsdruck, was den Wähler erfreut und es der USNotenbank Fed ermöglicht, die Leitzinsen zu senken.

Auch wenn sie es vermutlich nicht in der Berichtswoche tun wird, bleibt es spannend, ob für das nächste FOMCMeeting im März hiermit zu rechnen ist .

Devisenmarkt

Zumindest am Devisenmarkt scheinen die Anleger darauf zu setzen, da der Euro-Dollar-Kurs sich nun wieder bei 1,05 gefestigt hat.

Kapitalmärkte im Wochenausblick

Kapitalmärkte im Wochenausblick

Sogar geopolitisch ist billige Energie ein Faustpfand. Niedrige Ölpreise könnten laut Trump dazu beitragen, den seit fast drei Jahren andauernden Krieg in der Ukraine zu beenden.

Ob diese Überlegungen so aufgehen, wird sich zeigen.

Doch seine erratischen Versprechungen und Drohungen dürften weitergehen.

Gerade für Europa bestehen hierdurch Risiken, denen nur mit überzeugenden wirtschaftspolitischen Maßnahmen begegnet werden kann.

Immerhin zeigen die jüngsten Einkaufsmanagerindizes aus dem Euroraum und Deutschland, dass sich die Wirtschaft allmählich stabilisiert.

In der Berichtswoche stehen aus Deutschland neben den BIP-Detailzahlen noch das ifo-Geschäftsklima sowie die Teuerungsrate zur Veröffentlichung an.

 

EZB & Inflation

Die EZB, die ebenfalls in der Woche tagt, dürfte vor allem die Inflationsnachrichten genauer in den Fokus nehmen.

Günstige Energiepreise könnten sich auch hierzulande als hilfreich erweisen. Für die Aktienmärkte jedoch könnte eine positiv gestimmte Fed den Startschuss für weitere Rekorde liefern.

Seit dem furiosen Amtsantritt von Donald Trump als USPräsident ist der Druck in Politik und Wirtschaft offenbar noch größer geworden, die Auswirkungen seiner (möglichen) Entscheidungen in die Überlegungen einzubeziehen. Inflationsanstieg dämpft Zinssenkungsfantasie% bzw. % gg. Vj.

Für die EZB stellt sich vor allem die Frage nach den inflationären Auswirkungen der Politik Trumps.

EZB in Richtung 2 Prozent unterwegs

EZB in Richtung 2 Prozent unterwegs

Hier hat der Chef der französischen Nationalbank, Villeroy de Galhau, kürzlich Entwarnung gegeben. Er sieht die USInflation im Fokus und kaum Auswirkungen auf die Eurozone.

Vielmehr erwartet er hier eine Fortsetzung des Disinflationsprozesses. Vermutlich denkt er dabei auch an die Gefahr einer konjunkturellen Abschwächung im Euroraum, ausgelöst durch Trumps Zollpolitik.

Aus Sicht der Tauben im EZB Rat macht es angesichts dieser Bedrohungslage wenig Sinn, jetzt mit Zinssenkungen zu warten, auch wenn die Inflation zuletzt dreimal in Folge gestiegen ist.

Zwar hält der österreichische Notenbankchef Holzmann eine Zinssenkung noch nicht für ausgemachte Sache, zumal die Inflation im Januar weiter anziehen dürfte. Dennoch werden sich die Falken einer Lockerung der Geldpolitik wohl nicht dezidiert widersetzen.

Die EZB hat zudem mit ihren Projektionen vom Dezember die klare Botschaft ausgesandt, dass der jüngste Inflationsanstieg nur eine vorübergehende Entwicklung darstellt und dass das Inflationsziel von 2 % relativ sicher erreicht wird.

Mit einem Einlagensatz von dann 2,75 % wäre der Übergang von einer restriktiven zu einer neutralen Geldpolitik ein gutes Stück vorangekommen.

Die meisten Schätzungen der Mitglieder des EZB-Rats für einen neutralen Leitzins im Euroraum liegen zwischen 2,75 % und 2,0 %.

Der untere Wert stellt auch unsere Erwartung für den zinspolitischen Spielraum der EZB dar.

Inflationsangst dämpft Zinssenkungsphantasie

Inflationsangst dämpft Zinssenkungsphantasie

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