Trumps Politik trifft auf europäische Wachstumsstrategien – Gold profitiert

Konjunkturerwartungen gegen Donald Trump? Es ist derzeit nicht leicht, den Überblick zu behalten. Die Politik des US-Präsidenten ist sehr sprunghaft, sei es in der Außen, Innen oder Handelspolitik. Für alle, die Entscheidungen treffen, wie Investoren, Unternehmen oder Institutionen wie die US-Notenbank, ist die Unsicherheit derzeit sehr hoch.

Die Fed dürfte daher weiter abwarten, zumal wichtige Beschlüsse zu den US-Zöllen noch ausstehen.

Auch andere Zentralbanken wie die Bank of England oder die Bank of Japan werden die Leitzinsen sehr wahrscheinlich nicht verändern.

Lediglich die Schweizerische Nationalbank könnte in der kommenden Woche eine weiter Lockerung vornehmen .

Während in den USA die zunehmend als chaotisch und bedrohlich empfundene Wirtschaftspolitik von Donald Trump zu Konjunkturpessimismus geführt hat, sorgt in der Eurozone die deutsche Initiative zur Lockerung der Schuldenbremse für Wachstumsoptimismus. Der ZEW-Konjunkturindex, der am Dienstag veröffentlicht wird, dürfte diese Erwartungen bestätigen .

Allerdings steht die notwendige Grundgesetzänderung noch aus.

Die Abstimmung im Bundestag ist für den 18. März vorgesehen.

Der Bundesrat entscheidet am 21. März.

Die unterschiedlichen konjunkturellen Aussichten spiegeln sich in den Kursen an den Finanzmärkten wider.

Während die Rendite 10jähriger US-Treasuries seit Jahresbeginn um über einen viertel Prozentpunkt gefallen ist, stieg die Rendite 10jähriger Bundesanleihen um einen halben Prozentpunkt.

Gleichzeitig legte der DAX seit Jahresultimo 2024 um etwa 13 % zu und der S&P500 verlor rund 6 % (Tabelle S. 8).

Der US-Dollar büßte gegenüber dem Euro 4,6 % an Wert ein.

Ob sich diese Divergenzen kurzfristig noch verstärken, ist eher fraglich – zuletzt gaben die Aktienkurse weltweit bereits im Verbund nach.

Insgesamt sind die Sorgen der Anleger nicht kleiner geworden, zumal der erhoffte Waffenstillstand in der Ukraine weiter auf sich warten lässt. Zudem schwebt die Gefahr eines verheerenden globalen Handelskrieges wie ein Damoklesschwert über den Volkswirtschaften und Finanzmärkten. Die Nervosität spiegelt sich auch im Goldpreis wider, der die Marke von 3.000 US-Dollar pro Feinunze erstmals übersprungen hat. 

Vielleicht meinte Trump auch das, als er von einem „goldenen Zeitalter“ sprach.

 

Helaba Wochenausblick

Zu dem von den künftigen Koalitionären angekündigten Fiskalpaket gibt es verschiedene Meinungen, doch zu einem höheren Bruttoinlandsprodukt dürfte es allemal beitragen – vorausgesetzt, die zwei Pakete werden von Bundestag und Bundesrat genehmigt. Die Frage ist nicht, ob ein über Schulden finanzierter Stimulus in diesem Ausmaß das Sozialprodukt erhöht, sondern eher ab wann dies geschehen dürfte.

Zur Einordnung: allein das geplante „Sondervermögen“ für Infrastruktur umfasst 500 Mrd. Euro und soll über zehn Jahre ausgeschöpft werden.

Angenommen, es würde gleichmäßig und vollständig ausgegeben, würden jährlich 50 Mrd. Euro zusätzlich in Infrastrukturausgaben fließen – aktuell etwa 1,2 % des nominalen BIP.

Dazu kommt die avisierte Lockerung der Schuldenbremse, die zu steigenden Verteidigungsausgaben führen soll. Am kommenden Dienstag werden die Ergebnisse der ZEW-Umfrage für März veröffentlicht. Hier stehen vor allem die Konjunkturerwartungen im Fokus.

Die vergleichbare sentix-Umfrage lief letzte Woche – nach der Vorstellung des Fiskalpakets.

Die befragten Finanzmarktanalysten schätzten die wirtschaftliche Lage in sechs Monaten daraufhin deutlich besser ein als im Vormonat.

Die Konjunkturerwartungen sprangen von -5,75 Indexpunkten bis weit in den positiven Bereich (20,5 Punkte).

Zu Beginn dieser Woche meldete sich die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zu Wort und betonte, den Plänen von Union und SPD in der aktuellen Form nicht zuzustimmen.

Zudem fordern einzelne Landesregierungen ebenfalls eine Anpassung der Pläne.

In den nächsten Tagen müssen Union und SPD eine schnelle Einigung herbeiführen, damit die Grundgesetzänderungen noch vom alten Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden können.

Während die ZEW-Umfrage läuft, herrscht also mehr Unsicherheit darüber, ob das Finanzpaket die erforderliche Mehrheit findet.

Einige der Befragten dürften jedoch zuversichtlich sein, dass es zu einer Einigung kommt, in der die Wünsche von Bündnis 90/Die Grünen sowie die der Landesregierungen hinreichend berücksichtigt werden. Entsprechend gehen wir davon aus, dass der ZEW-Saldo der Konjunkturerwartungen deutlich steigen wird, wenn auch – aufgrund der erhöhten Unsicherheit – nicht so stark wie der sentix-Index.

Ein Wert von 50 ist realistisch –im Februar lag der Saldo noch bei 26.

Eine Leitzinsänderung wird auf der Sitzung am 18./19. März nicht erwartet.

 

 

Seit der FOMC-Sitzung Ende Januar hat sich die Lage – sagen wir mal – „interessant“ weiterentwickelt:

Während die umgesetzten bzw. angekündigten massiven Zollerhöhungen der Regierung ein Aufwärtsrisiko für die Inflation bergen, hat die damit verbundene Verunsicherung von Unternehmen und Anlegern eine Debatte über eine drohende US-Rezession befeuert.Helaba Wochenausblick

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