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Weizen: Ab durch die Decke – und noch weiter?

Der Weizenpreis ist – man kann es nicht anders sagen – explodiert. Das aktuelle 52-Wochen-Tief – z.B. im September-Kontrakt – findet sich Anfang Juni bei knapp über 440 US-Cent. Nicht einmal zwei Monate später wurde mit 841 US-Cent jüngst das 52-Wochen-Hoch aufgestellt. Man kann also sagen, dass sich der Preis für diesen Agrarrohstoff in kurzer Zeit nahezu verdoppelt hat. Es ist eine nette Demonstration dessen, wozu die entfesselten Kräfte des Marktes fähig sind – und was passiert, wenn sämtliche Faktoren in dieselbe Richtung ausschlagen. Selbst mit der Theorie von Angebot und Nachfrage ist diese Erscheinung nur bedingt zu erklären. Was ist geschehen?

Der Preis eines beliebigen Gutes hängt natürlich in erster Linie von der Angebotssituation, beziehungsweise den Erwartungen über eben diese zusammen. Bei Agrarrohstoffen spielen natürlich die Erntezyklen eine wichtige Rolle, da durch die Ernte jedes Jahr die Nachfrage auf dem Weltmarkt bedient wird. Bei der Ernte können die Wetterbedingungen immer wieder einen Strich durch die Rechnung machen, das hatten wir an dieser Stelle schon einmal beim Rohstoff Kaffee erörtert. Dort hatten schwere Unwetter in Lateinamerika im Frühsommer die Ernteerträge eingeschränkt. Den Weizen traf nun ein ungleich schwierigeres Schicksal.

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Russland ist mit seinen großen Anbauflächen einer der wichtigsten Exporteure von Weizen. Mit 63 Millionen Tonnen Output in 2008 verfügte Russland lediglich über ungefähr fünf Millionen Tonnen weniger als die Vereinigten Staaten, die hinter China und Indien Weltmarktproduzent Nummer drei sind. Überhaupt nimmt die Weizenproduktion global stetig zu, denn es gibt auf diesem Planeten schließlich immer mehr Menschen, die irgendwie versuchen, satt zu werden. Berechnet man nun das Verhältnis zwischen der heimischen Bevölkerung und dem Umfang der Weizenernte, dann kann unter den Top-Playern mit Russland hier keiner mehr mithalten. In Russland wird also pro Kopf sehr viel Weizen produziert. Logisch also, dass ein signifikanter Teil der Ernte für Exporte bereit steht.

Leider hat nun dieses Jahr der Wettergott den Russen einen herben Strich durch die Rechnung gemacht. Es gab einfach keinen Regen. Das große Land ist förmlich ausgetrocknet – gerade vor der Erntezeit. Und als sei dies nicht alleine schon schlimm genug, brachen Feuer aus. Viele Feuer, große Feuer, unbändige Feuer. Sie haben vielleicht die Bilder des Rauches gesehen und wie dieser die Metropole Moskau eingenebelt hat. Die geplante Weizenernte hatte ihren Anteil daran. Sie ging sozusagen in Rauch auf. Als es öffentlich wurde, dass Russland all seine Weizenexporte für dieses Jahr streicht, schlug dies natürlich voll auf den Weltmarktpreis durch. Das Ergebnis sieht man im Chart: Eine Verdopplung in zwei Monaten. Alle Kurswiderstände wurden erbarmungslos ausgehebelt. Zuerst wurde der Abwärtstrend gebrochen, dann fiel die 500, dann das Jahreshoch von 600. Dann dauerte es wenige Tage und wir standen bei 841. Darauf war der Markt nicht vorbereitet. Sämtliche Shorts mussten durch Zukäufe eingedeckt werden, das verlieh den Bullen zusätzlichen Druck. Bis bei 840 plötzlich der Kaufdruck wegblieb, die Kauf-Panik (nichts anderes sieht man im Chart) ein plötzliches Ende fand und die Kurse nach unten wegsackten – wie ein Flugzeug, dessen Triebwerke alle gleichzeitig ausfallen. Es ging wieder bis fast auf 700 nach unten und hier sehen wir nun eine hektische Konsolidierung – bei Schwankungsbreiten, die sich vor Wochen wohl keiner für Weizen hätte vorstellen können.

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Fraglich bleibt, ob hier erneut so viel Kaufdruck auftreten kann, dass neue Hochs angegangen werden. Man muss die Konsolidierung abwarten. Sicherlich sind viele Anleger mittlerweile long involviert, es könnte also mit Bruch unter die 700 auch eine weitere starke Verkaufswelle geben. Man wird hier sehr gründlich auf die News achten müssen.

Mehr Informationen zum Weizen-Future und seinen Kontraktspezifikationen finden Sie wie gewohnt in unserem Wissens-Bereich unter rohstoff-alarm.de/agrarrohstoffe/weizen/…

Weizen im September-Kontrakt an der CBOT im TageschartKlicken Sie hier, um eine grafische Darstellung zu erhalten:

Weizen im September-Kontrakt an der CBOT im Tageschart

Was sagt die Charttechnik?

Zum Zeitpunkt der Analyse notiert der Weizen-Future-September 2010 bei USC 723,50 im Tageschart.

Der Weizen-Future-September 2010 generiert einen RSI-Wert von 66,7377 im Tageschart und befindet sich trotz des Preisniveaus wieder im neutralen Bereich.

Für den Freitag als Handelstag generiert der Weizen-Future-September 2010 folgende Unterstützungen und Widerstände:

S1/S2/S3 689,83/666,67/644,33 und Widerstände R1/R2/R3 735,33/757,67/780,83.

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