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Weizen: Russland bewegt die Preise erneut

Vor nicht zu langer Zeit wurden die Weizen- und weitere Getreidepreise durch die Torfbrände in Russland stark in Richtung Norden gedrückt. Innerhalb kurzer Zeit waren die Preise gestiegen und hatten die internationalen Lebensmittelverbände, Aufsichten und weitere Offizielle auf den Plan gerufen. Stück für Stück schraubten sich die Preise für Weizen weiter in luftige Höhen. Auf ein Preisniveau der Lebensmittelkrise von 2008 haben es die Kurse schließlich nicht geschafft. Von Seiten der Handelsaufsicht, der UNO-Organisationen und der Politik ist auf eine Kontrolle des Marktes für Lebensmittel gedrängt worden. Zurück zu Russland – durch die Auswirkungen der Torfbrände auf die Weizenernte hatte man seitens der russischen Regierung ein vorläufiges Exportverbot verfügt. Dieses Exportverbot läuft nun aus.

Russland kehrt auf die internationalen Märkte zurück

Durch das Ende des Exportverbots, kehrt Russland nun als Weizenexporteur wieder an die Weltmärkte zurück. Durch diesen Fakt ist kurzfristig im Markt ein Überangebot vorhanden, welches naturgemäß auf die Preise drückt. Es ist dennoch nur von einem kurzfristigen Ereignis auszugehen. In vielen Anbaugebieten weltweit sind besonders die Regionen, in denen Weizen angebaut wird von Dürren oder gar Fluten betroffen. Im Wochenbericht aus der letzten Handelswoche haben wir ausreichend auf die Situation in China z.B. in einer großen Anbauregion in Shandong hingewiesen. Neben China gibt es Dürren in Texas, Fluten in der Mississippi-Region in den USA und in den Regionen bzw. Anbaugebieten Europas hat es seit geraumer Zeit viel zu wenig Regen gegeben, so dass auch hier mit einem eher gemäßigten Ergebnis der Weizenernte zu rechnen sein wird. Zwar hat sich die Regensituation in den letzten zwei Wochen im Westen Europas gebessert, jedoch sind bereits beträchtliche Schäden entstanden. Die nächsten Statistiken und Berichte über die aktuellen Stände werden die Richtung vorgeben – es ist eher von weiterer Verknappung und gleichbleibend bis höherem Bedarf auszugehen.

Weizenpreise (Juli) mit kurzfristiger Korrektur

Die Weizenpreise im aktuell maßgeblichen Juli-Kontrakt (07/2011) haben in zwei Handelstagen anfang der Handelswoche knapp sieben Prozent abgegeben. Das war der schärfste Rückgang innerhalb von mehreren Wochen. Damit einhergehend haben auch Mais und Reis Federn lassen müssen. Generell hat sich am langfristig “bullishen” Szenario für Weizen aber nicht viel geändert. Die Bullen bleiben weiter im Vorteil, auch charttechnisch sieht der langfristige Aufwärtstrend intakt aus. Die Marke von 8,00 US-Dollar je “bushel” bleibt weiter die wichtige, psychologische Marke, die es erneut zu überwinden gilt. Die Bären werden sich derweil mit der Marke rund um 7,50 US-Dollar beschäftigen. Hier liegt auch eine technisch betrachtet wichtige Unterstützung. Widerstände liegen bei Kursen um die 7,90/7,92 US-Dollar, die ersten Unterstützungen, die nun wieder als Widerstände fungieren, liegen um 7,70 US-Dollar und 7,60 US-Dollar. Der Kontrakt notierte auf seinen Hochs um 9,50 US-Dollar, seine gleitenden Durchschnitte auf 10-Tages-Basis (Moving-Average) findet der Juli-Kontrakt für Weizen bei 7,99 US-Dollar – folglich knapp unter der wichtigen psychologischen Marke von 8,00 US-Dollar, sein 20-Tages-Durchschnitt liegt bei 7,81 US-Dollar, der 40-Tages-Durchschnitt liegt bei 7,96 US-Dollar. Relativ kurzfristig betrachtet ist Weizen dadurch natürlich technisch überverkauft. Sein Tief markierte der Juli-Kontrakt für Weizen übrigens bei 5,40 US-Dollar.

Regen in Europa bringt Hoffnung

Der nun einsetzende Regen in Europa hatte nach einer relativ langen, trockenen Periode, die die Bauern in den Anbaugebieten in Europa vor große Sorgen gestellt hatte, nun wieder eine Erleichterung gebracht. Im Markt wird dies als eine Verbesserung für die Erntesituation in Europa interpretiert. Zusätzlich zum Thema “Russland” schlägt sich dies auch mit vorerst fallenden Weizenpreisen an den Terminbörsen nieder. Es bleibt aber fraglich, ob dies die Ernteerwartungen wieder deutlich nach oben schrauben kann. Experten waren nach Wettervorhersagen zuversichtlich, dass die Weizenernten in Frankreich, Deutschland, UK und weiteren wichtigen europäischen Anbauregionen wieder nach oben zu korrigieren wären. Die Weizenernte in der EU steht für ein Fünftel der weltweiten Erträge und war durch die eine der trockensten Wetterperioden der letzten 36 Jahre besonders gefährdet. Rein auf die wichtigste Anbauregion in Frankreichs Norden bezogen, die für 80 Prozent des Weizenanbaus in Frankreich steht, hatte man die trockenste Wetterperiode seit rund 50 Jahren. Auch in UK hatte man mit der Trockenheit des April zu kämpfen. Es war der heißeste April seit 352 Jahren und er hat die Pflanzen stark beschädigt. Auch der US-Weizen kann von der Ertragsseite keine pure Freude aufkommen lassen. Es bleibt abschließend von der rein fundamentalen Seite her festzustellen, dass die Ernteerträge global deutlich zurückgehen und die Preise naturgemäß weiter anziehen werden. Die internationalen Getreideverbände haben in der abgelaufenen Woche ihren Ausblick zu den globalen Weizenerträgen nach unten revidiert. Die globalen Weizenerträge sinken demnach von 669 Millionen Tonnen auf 667 Millionen Tonnen.

Weizen-Future Juli 2011 im Tageschart mit RSI und PivotsKlicken Sie hier, um eine grafische Darstellung zu erhalten:

Weizen-Future Juli 2011 im Tageschart mit RSI und Pivots

Was sagt die Charttechnik?

Zum Zeitpunkt der Analyse (Freitag 11:05 Uhr) notiert der Weizen-Future-Juli 2011 bei USC 776,75 im Tageschart.

Der Weizen-Future-Juli 2011 generiert einen RSI-Wert von 47,7130 im Tageschart und befindet sich im neutralen Bereich.

Für den Freitag als Handelstag generiert der Weizen-Future-Juli 2011 folgende Unterstützungen und Widerstände im Tageschart:

S1/S2/S3 760,67/752,08/745,67 und Widerstände R1/R2/R3 775,67/782,08/790,67.

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Denken Sie immer an eine vernünftige und besonnene Weise des Handels mit Derivaten. Derivate können Ihnen im wahrsten Sinne des Wortes die Schuhe ausziehen. Beherzigen Sie immer eine genaue Risikoprüfung und haben Sie Ihr Risiko- und Moneymanagement im Griff und vor allem sich selbst und Ihre Gefühle bei jedem eingegangenen Trade. Sie handeln nicht gegen den Markt, sondern nur gegen sich selbst! Jeden einzelnen Handelstag!

Ich wünsche allen Rohstoff-Tradern und Rohstoff-Interessierten ein erholsames Wochenende und einen erfolgreichen Start in die neue Rohstoff-Handelswoche!

( Dirk Friczewsky, Chefanalyst Rohstoff-Alarm )

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