Wenn aus Zinshoffnungen wieder Zinsenttäuschungen werden

Helaba: Es war zu erwarten, dass aus Zinshoffnungen wieder Zinsenttäuschungen werden.

Die jüngsten Daten zur US-Wirtschaft zeigen, dass diese für eine baldige Zinswende einfach zu stark ist.

Darüber hinaus bot auch das letzte FOMC-Protokoll für die Anleger wenig Anlass zur Freude.

Argumente für sinkende Leitzinsen lassen sich derzeit nur schwer bemühen.

 

Finanzmärkte korrigieren Zinssenkungserwartungen, Renditen steigen

Somit waren die Finanzmarktinvestoren in der ablaufenden Handelswoche damit beschäftigt, die zuvor entstandenen Zinssenkungserwartungen wieder auszupreisen.

Deshalb ging es mit den Zinsen am Rentenmarkt aufwärts.

Während aber die 10-jährige Bundesanleihe ihr Jahreshoch von 2,63% zu testen scheint, halten sich die Verluste bei den 10-jährigen US-Treasuries in Grenzen.

Die 4,70% von Ende April sind nicht in Sicht.

An den Finanzmärkten dreht es sich vor allem um die Frage, wann die Fed ihre erste Zinssenkung vornimmt.

 

 

Verschiebungen bei Zinserwartungen stärken US-Dollar

Immer wenn sich die Zinserwartungen verschieben, ändert sich auch das Währungsgefüge.

Der US-Dollar zeigt sich insgesamt etwas fester gegenüber den großen Währungen, auch wenn sich der Euro-Dollar-Kurs in der Nähe von 1,08 hält.

Der breite US-Dollar Index profitiert von den sich ausweitenden Zinsdifferenzen.

Das Britische Pfund gab allerdings nicht nach.

Das lag weniger an der Ankündigung vorzeitiger Wahlen am 4. Juli, sondern vielmehr ließ eine höhere Kerninflation die Zinssenkungserwartungen für dieses Jahr auch in Großbritannien schrumpfen.

 

EUR/USD

 

Rohstoffe rutschen, Nvidia stützt Tech – Markt wartet auf EZB

Rohstoffe verbuchten Verluste: Gold aufgrund der mit den Zinsen gestiegenen Opportunitätskosten und Öl, weil die USA am Beginn der Holiday Season einen Teil ihrer strategischen Reserve freigegeben haben.

Und Aktien? Die Zinseuphorie ist erst einmal verflogen.

Allein die KI-Fantasie trägt derzeit weiter, sodass Nvidia nach günstigen Unternehmenszahlen mal wieder zu einem Hoch ansetzt.

Doch das hilft den Standartwerten nicht.

Der deutsche Leitindex hat sich wieder von der Marke von 19.000 entfernt.

In der Berichtswoche wird es in hohem Maße darauf ankommen, dass die Zuversicht von EZB-Präsidentin Lagarde hinsichtlich der Inflationsbekämpfung durch die Verbraucherpreisdaten aus dem Euroraum, Deutschland und Frankreich für den Mai keine Risse bekommt.

Gleichzeitig sollte das deutsche ifo Geschäftsklima eine fortgesetzte Stimmungsverbesserung signalisieren.

Ob das Aktien in der Berichtswoche neuen Schwung verleihen wird, sei dahingestellt.

Schließlich dürfte der für die Fed wichtige PCE-Index in der Kernrate zeigen, dass sich der Preisdruck im April zwar verlangsamt hat, aber für baldige Zinssenkungen nicht ausreichend genug.

 

WTI Öl

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