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LBBW legt Ergebnis zum 30. September 2009 vor

  • Operatives Geschäft verläuft erfreulich
  • Vorsteuer-Konzernverlust nach dem dritten Quartal 462 Millionen Euro
  • Kreditvergabe an den Mittelstand gesteigert
  • Risikovorsorge und Einmaleffekte belasten das Ergebnis

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat ihre gute Entwicklung im operativen Geschäft in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2009 fortsetzen können. Im dritten Quartal konnten weitere Verbesserungen erreicht werden. Wie erwartet und bereits kommuniziert, weist die Bank für die ersten neun Monate insgesamt jedoch einen Verlust aus. Das negative Konzernergebnis vor Steuern (nach IFRS) belief sich auf 462 Millionen Euro nach einem Verlust von mehr als einer Milliarde Euro im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis spiegelt die gute Geschäftsentwicklung vor allem im kundennahen Geschäft wider und betrug plus 189 Millionen Euro (2008: minus 967 Millionen Euro). Daneben verzeichnete die Bank Wertaufholungen. Den Auswirkungen der Wirtschaftskrise trägt die Bank mit einer erheblichen Ausweitung der Risikovorsorge Rechnung. Zudem sind eine Reihe von Sonderbelastungen, beispielsweise Restrukturierungsaufwendungen, zu verkraften. Per 30. September 2009 wurde ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von minus 620 Millionen Euro ausgewiesen.

„Die LBBW hat einen tiefgreifenden Umbau der Bank begonnen. Dies ist einerseits wegen der Anforderungen der EU unumgänglich. Es ist aber vor allem notwendig und sinnvoll, um unser Geschäft auf die Zukunft einzustellen. Die Bank arbeitet mit Nachdruck an diesem Umbau“, so Hans-Jörg Vetter, Vorstandsvorsitzender der LBBW, anlässlich der Veröffentlichung der Neunmonatszahlen. Vetter fügte hinzu, die Bank entwickle sich im kundennahen Geschäft gut. Bei allen erforderlichen Maßnahmen behalte die LBBW vor allem die Anforderungen der Kunden im Blick. Dies zahle sich jetzt bereits aus.

Die operativen Erträge der im Kundengeschäft tätigen Segmente Corporates, Retail Clients und Financial Markets lagen in den ersten neun Monaten mit insgesamt 2,981 Milliarden Euro um 29 Prozent über dem anteiligen Wert des Vorjahres und damit über den Erwartungen.

Gewinn- und Verlust-Rechnung zum 30. September 2009

Das Zinsergebnis lag in den ersten neun Monaten mit 1,976 Milliarden Euro um 18,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Aufgrund der anhaltend schwachen Konjunktur wurde unter Anwendung einer konservativen Risikopolitik die Kreditrisikovorsorge auf 1,245 Milliarden Euro deutlich ausgeweitet. Zudem können angesichts des absehbaren Jahresfehlbetrags die Genussscheine und die Stillen Einlagen für 2009 nicht bedient werden, was zu einer Entlastung des Zinsaufwandes führt.

Erfreulich entwickelte sich das Provisionsergebnis. Hier ergab sich im Jahresvergleich ein Plus von 30,9 Prozent auf 533 Millionen Euro. Erstmals berücksichtigt wurde eine Avalprovision von rund 80 Millionen Euro für die Risikoabschirmung durch die Landesgarantie. Zur erfreulichen Entwicklung trugen Zuwächse im Vermittlungsgeschäft, im Wertpapier- und Depotgeschäft sowie im Auslandsgeschäft bei.

Das Handelsergebnis erreichte nach den ersten neun Monaten 1,010 Milliarden Euro. Ausschlaggebend war neben einem soliden kundenbezogenen Geschäft vor allem die Aufholung früherer Bewertungsverluste bei Kreditderivaten (CDS) in Höhe von rund 650 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr musste im Handelsergebnis noch ein Minus von 1,3 Milliarden Euro ausgewiesen werden.

Das sonstige betriebliche Ergebnis lag zum 30. September 2009 bei minus 197 Millionen Euro. Darin enthalten sind Belastungen aus Projektentwicklungen der Tochtergesellschaft LBBW Immobilien in niedriger dreistelliger Millionenhöhe.

Die Verwaltungsaufwendungen lagen mit 1,379 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau.

Das Finanzanlageergebnis betrug minus 469 Millionen Euro. Hierin enthalten sind im Wesentlichen Impairments auf Anleihen und strukturierte Wertpapiere (408 Millionen Euro) sowie auf Beteiligungen (89 Millionen Euro) in Folge der Finanzmarktkrise.

Insgesamt erzielte der Konzern ein operatives Ergebnis in Höhe von 189 Millionen Euro. Nach Abzug von Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwill) sowie von Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von zusammen 651 Millionen Euro belief sich das Konzernergebnis vor Steuern auf minus 462 Millionen Euro.

Der Steueraufwand zum 30. September 2009 betrug 158 Millionen Euro, so dass die LBBW nach dem dritten Quartal einen Konzernfehlbetrag in Höhe von 620 Millionen Euro ausweist.

Die Bilanzsumme betrug Ende September 440 Milliarden Euro (Ende 2008: 448 Milliarden Euro). Die Kernkapitalquote lag bei 9,6 Prozent, die Gesamtkennziffer bei 12,9 Prozent.

Entwicklung der operativen Segmente

Im Segment Corporates stiegen die operativen Erträge gegenüber dem anteiligen Vorjahreswert um 26 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Dies

reflektiert die gute Marktposition im Geschäft mit Unternehmenskunden. Der Rückgang des Vorsteuerergebnisses auf 78 Millionen Euro (anteiliger Vorjahreswert: 212 Millionen Euro) geht auf den deutlichen Anstieg der Risikovorsorge insbesondere bei Immobilienfinanzierungen und Leverage-Finanzierungen zurück. Sehr erfolgreich entwickelte sich das Unternehmenskundengeschäft der Baden-Württembergischen Bank (BW-Bank). Das durchschnittliche Kreditvolumen im mittelständischen Firmenkundengeschäft der BW-Bank lag in den ersten neun Monaten um rund 7 Prozent höher als im Vorjahr. Damit wird die Bank ihrem Anspruch gerecht, auch in schwierigen Zeiten ein verlässlicher Partner insbesondere der mittelständischen Wirtschaft zu sein.

Im Geschäftsfeld Retail Clients, das das Privatkundengeschäft sowie die Sparkassenzentralbankfunktion der LBBW umfasst, verringerten sich die Erträge auf 437 Millionen Euro (anteiliger Vorjahreswert: 486 Millionen Euro). Neben dem harten Wettbewerb schlägt sich hier auch die Zurückhaltung der Anleger bei Börsengeschäften nieder. Das Vorsteuerergebnis sank auf 45 Millionen Euro von 59 Millionen Euro im anteiligen Vorjahr.

Im Segment Financial Markets erhöhten sich die operativen Erträge um rund zwei Drittel auf 967 Millionen Euro. Neben dem erfolgreichen kundengetriebenen Geschäft beispielsweise mit Anleihen, Schuldscheinen und Zinsderivaten wirkte sich das gute Handelsgeschäft aus. Das Vorsteuerergebnis betrug 715 Millionen Euro (anteiliger Vorjahreswert: 191 Millionen Euro).

Ausblick

Für das vierte Quartal rechnet die LBBW trotz eines herausfordernden Marktumfelds mit einem anhaltend guten Kundengeschäft. Allerdings wird die schwache Konjunktur bei der Risikovorsorge zu Belastungen führen. Zudem sind erwartungsgemäß in Folge der Finanzmarktentwicklung sowie im Zuge der Restrukturierung Belastungen absehbar.

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