Börsenumsätze ziehen im Februar wieder an

Discount-Zertifikate weiterhin im Mittelpunkt des Anlegerinteresses / Indizes als Basiswert bevorzugt

Im Februar wurden an den Börsen Stuttgart und Frankfurt derivative Wertpapiere im Wert von 4,18 Mrd. Euro gehandelt. Obwohl der Februar vergleichsweise wenige Handelstage aufwies, stiegen die Börsenumsätze gegenüber dem Vormonat um 4,7 Prozent. Dabei standen Discount-Papiere im Fokus der Anleger. Die Zahl der Kundenaufträge wuchs um 5,8 Prozent auf 473.416 Orders. Die durchschnittliche Ordergröße belief sich auf 8.821 Euro.

Das Umsatzvolumen bei den Anlagezertifikaten stieg im Februar um rund 9,5 Prozent auf 2,33 Mrd. Euro. Die durchschnittliche Ordergröße lag hier bei 16.017 Euro. Im Vergleich zum Vormonat gab es beim Handelsvolumen der Hebelprodukte keine signifikanten Änderungen. So beliefen sich die Umsätze bei Optionsscheinen und Knockoutpapieren auf 1,85 Mrd. Euro. Allerdings sank die Durchschnittsorder im Monatsvergleich um 14,7 Prozent auf 5.638 Euro. Hier veranlassten die hohen Intraday-Volatilitäten die Anleger wohl zu einer Verringerung der gehandelten Positionen.

Die Zertifikate-Indizes konnten sich im Februar weitgehend dem Abwärtssog des europäischen Leitindex entziehen. So verbuchte der Garantie-Index einen Gewinn von rund 0,9 Prozent, während der Euro Stoxx 50 einen Verlust von 10,1 Prozent hinnehmen musste. Wie im Vormonat konnte auch der Discount-Index den Markt schlagen. Er erlitt lediglich einen Verlust von 4,5 Prozent. Geringfügig schlechter als der Euro Stoxx 50 entwickelte sich der Bonus-Index mit einem Verlust von 11,9 Prozent. Das Outperformance-Barometer zeigte ein Minus von 13,5 Prozent.

Die Börse Stuttgart setzte mit 2,6 Mrd. Euro im Februar ebenso viel um wie im Vormonat und erreichte damit einen Marktanteil von 62,3 Prozent. Die Börse Frankfurt konnte ihr Handelsvolumen auf 1,58 Mrd. Euro steigern und damit den Marktanteil auf 37,7 Prozent ausbauen. Im Februar ging die Emissionstätigkeit etwas zurück. Die Emittenten ließen an den deutschen Börsen 37.110 neue Anlagezertifikate und Hebelprodukte listen. Noch im Januar waren es 46.909. Ende Februar waren damit insgesamt 380.903 Produkte an den Börsen notiert.

Die starken Verluste an den Aktienmärkten und die hohen Volatilitäten steigerten das Interesse der Anleger an Discount-Zertifikaten. Mit einer Umsatzsteigerung von 8,1 Prozent auf 640 Mill. Euro konnten sich die Rabattpapiere einen Marktanteil von 28,3 Prozent sichern. Das durchschnittliche Ordervolumen stieg leicht um 2,8 Prozent auf 31.387 Euro. Index- und Partizipationszertifikate verzeichneten im Monatsvergleich ein unverändertes Umsatzvolumen von 383 Mill. Euro, was ihnen den zweiten Rang mit einem Marktanteil von 17,0 Prozent (- 1,5 Prozentpunkte) sicherte.

Das Handelsvolumen der Bonus-Zertifikate erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 12,1 Prozent auf 370 Mill. Euro. Sie konnten ihren Marktanteil damit leicht auf 16,4 Prozent ausbauen. Dabei belief sich die durchschnittliche Ordergröße auf 14.660 Euro. Bei Zertifikaten mit komplettem Kapitalschutz stiegen die Umsätze im Februar deutlich an. Das Volumen erhöhte sich um 26,5 Prozent auf 319 Mill. Euro, der Marktanteil von 12,2 auf 14,1 Prozent. Die Kapitalschutzpapiere überholten damit die Express-Zertifikate, deren Marktanteil sich bei einem Handelsvolumen von 228 Mill. Euro auf 10,1 Prozent verringerte.

Wie im Januar waren Indizes als Basiswerte besonders gefragt. Mit 1,24 Mrd. Euro Handelsvolumen lag ihr Anteil am Börsenumsatz der Anlage-Zertifikate bei 55,0 Prozent. Die Aktienprodukte kamen auf ein Volumen von 653 Mill. Euro und damit auf einen Anteil von 28,9 Prozent. Der Umsatz bei Rohstoffen als Basiswert bliebt mit 197 Mill. Euro stabil. Ihr Marktanteil sank leicht auf 8,7 Prozent.

Das Handelsvolumen bei den Optionsscheinen verringerte sich im Vergleich zum Januar um 6,3 Prozent auf 532 Mill. Euro. Die durchschnittliche Ordergröße lag bei 5.252 Euro. Auch hier waren Indizes als Basiswerte besonders gefragt. Mit einem Handelsvolumen von rund 340 Mill. Euro erreichten sie einen Marktanteil von 63,9 Prozent. Aktien-Optionsscheine wurden mit einem Volumen von 93 Mill. Euro gehandelt und kamen damit auf einen Marktanteil von 17,6 Prozent. Anleger nutzten im Februar vermehrt Knockout-Produkte, um ihre Anlageziele zu erreichen. Das Handelsvolumen stieg im Februar um 3,6 Prozent auf 1,26 Mrd. Euro. Die durchschnittliche Ordergröße ging leicht auf 5.690 Euro zurück. Das Handelsvolumen bei den Indexprodukten blieb stabil bei 958 Mill. Euro. Ihr Marktanteil sank von 78,5 auf 75,9 Prozent.

Der Umsatz bei den Knockout-Papieren mit Rohstoffen als Basiswert nahm dagegen überdurchschnittlich stark um 43,5 Prozent auf 163,3 Mill. Euro zu. Entsprechend erhöhte sich der Marktanteil von 9,3 Prozent auf 12,9 Prozent. Das Handelsvolumen bei den Aktienprodukten betrug im Februar bei 86,9 Mill. Euro was einem Marktanteil 6,9 Prozent entspricht.

Die Emittentenrangliste wurde im Februar von der Deutschen Bank mit einem Umsatz von 1,28 Mrd. Euro und einem Marktanteil von 30,7 Prozent angeführt. Auf Rang zwei folgte die Commerzbank mit einem Umsatz von 583 Mill. Euro und einem Marktanteil von 14,0 Prozent. Die Royal Bank of Scotland (ehem. ABN Amro) sicherte sich mit einem Handelsvolumen von 403 Mill. Euro einen Marktanteil von 9,7 Prozent und belegte Platz drei. 54,3 Prozent der Gesamtumsätze entfallen damit auf diese drei Emittenten. Den vierten Platz belegte die Dresdner Bank mit einem Umsatzvolumen von 313 Mill. Euro und einem Marktanteil von 7,5 Prozent. Auch auf Platz fünf gab es keine Veränderung. Hier erreichte die BNP Paribas ein Handelsvolumen von 231 Mill. Euro und einen Marktanteil von 5,5 Prozent.

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