EZB steuert auf wichtige Debatte über Anleihekäufe zu
Bankenverband: Die Europäische Zentralbank (EZB) steht offenbar kurz vor einer wegweisenden Debatte über ihre künftige Geldpolitik. EZB-Chefökonom Peter Praet kündigte heute für die EZB-Zinssitzung am 14. Juni eine Diskussion über den Fortgang des Wertpapierkaufprogramms der Notenbank an.
Es sei klar, dass man nächste Woche die weitere Entwicklung der Anleihekäufe prüfen müsse, sagte Praet in Berlin. Unterdessen bekräftigte Bundesbankpräsident Jens Weidmann seine Sicht, dass die Wertpapierkäufe der EZB in diesem Jahr enden dürften.
„Es ist nicht überraschend, dass die Finanzmarktteilnehmer seit einiger Zeit erwarten, dass die Nettokäufe vor dem Jahresende beendet sein werden“, sagte Weidmann heute in einer Videobotschaft. „Diese Markterwartungen sind aus heutiger Sicht plausibel.“
Praet erklärte darüber hinaus, dass die EZB Fortschritte auf dem Weg zu ihrem Ziel einer nachhaltig höheren Inflationsrate in der Eurozone sehe. Die Signale in dieser Richtung hätten sich verstärkt. Dazu trage auch der Wirtschaftsaufschwung in den Staaten der Währungsunion bei, der sich in größerem Lohnwachstum bemerkbar mache.
„Dies stärkt unser Vertrauen, dass die Inflation mittelfristig ein Niveau von unter, aber nahe 2 Prozent erreichen wird“, sagte Praet. Der Euro legte nach den Äußerungen Praets heute zeitweise spürbar zu. An den europäischen Anleihemärkten zogen die Renditen für Staatsanleihen zeitweise deutlich an, am kräftigsten in Italien.
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