Deutschland: Inflationsrate zieht im Juni wieder an – auf 6,4%

Bankenverband: Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich erstmals seit Februar wieder beschleunigt. Die Inflation stieg im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,4 Prozent.

Das teilte das Statistische Bundesamt heute mit. Im Mai hatte die Teuerungsrate noch bei 6,1 Prozent gelegen.

Vor allem die Nahrungsmittelpreise stiegen mit 13,7 Prozent überdurchschnittlich stark.

Die Energiepreise nahmen lediglich um 3,0 Prozent zu.

Im Vorjahr waren die Energiepreise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine noch in die Höhe geschossen.

„Nach wie vor hohe Inflationsraten von derzeit etwa 6 Prozent knabbern spürbar an der Kaufkraft der Haushalte und verhindern, dass der private Konsum seinen positiven Beitrag leisten kann“, sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl kürzlich.

Ein Anstieg der Inflationsrate war von Volkswirten erwartet worden, allerdings in einem etwas schwächeren Umfang.

Im Vorjahr hatte unter anderem das befristete 9-Euro-Ticket den Preisauftrieb gedämpft.

Hinzu kam der Tankrabatt, den die Bundesregierung wegen der stark gestiegenen Energiepreise infolge des russischen Kriegs gegen die Ukraine eingeführt hatte.

Scholz lehnt Senkung der Mehrwertsteuer ab

Bundeskanzler Olaf Scholz hat es strikt abgelehnt, zur Senkung der Inflation die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel oder in anderen Bereichen zu verringern, wie es etwa Spanien vorgemacht hat.

„Ich bin nicht Ihrer Meinung, dass eine Senkung der Mehrwertsteuer die Inflation dauerhaft bekämpft. Man muss sie später wieder anheben, dann geht es wieder nach oben“, sagte er gestern Abend in der ARD-Sendung „Maischberger“.

Die Regierung versuche vielmehr, die Lieferketten zu sichern und die Energiepreise zu senken.

Für die zweite Jahreshälfte rechnen die meisten Analysten mit einer Entspannung bei den Preisen.

Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer erklärte, „die Juni-Zahlen unterbrechen nur den Abwärtstrend der Inflation, markieren aber noch nicht sein Ende.“

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