US-Börsen krachen ein – wie sollten Sie jetzt reagieren?
Die US-Börsen befinden sich aktuell in einer Phase erheblicher Turbulenzen. Der S&P 500, das wichtigste Börsenbarometer der Vereinigten Staaten, ist in den letzten Wochen um mehr als acht Prozent gefallen und hat damit offiziell eine Korrekturphase erreicht. Ähnlich drastisch sieht es beim Nasdaq Composite aus, der ebenfalls deutliche Verluste verzeichnet. Die Marktkapitalisierung des US-Aktienmarktes hat seit Mitte Februar um rund 5 Billionen US-Dollar abgenommen.
Diese Entwicklung wirft für Anleger nachvollziehbarerweise eine entscheidende Frage auf: Wie sollte man in einer solchen Situation handeln?
Die Ursachen des Kurssturzes:
Diese Maßnahmen haben nicht nur das Vertrauen der Investoren erschüttert, sondern auch Inflationsängste geschürt und die Aussichten für das globale Wirtschaftswachstum getrübt.
Ein weiterer Aspekt ist die Schwäche im Technologiesektor, der in den letzten Jahren die treibende Kraft hinter den Kursgewinnen war.
Die sogenannten „Magnificent Seven“ – darunter Unternehmen wie Nvidia und Tesla – haben überdurchschnittliche Verluste erlitten.
NASDAQ Chart
Seit dem Höchststand des S&P 500 am 19. Februar hat Tesla beispielsweise rund 33 Prozent an Wert verloren. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass sich Investoren zunehmend von risikoreichen Wachstumsaktien abwenden und stattdessen sicherere Anlageformen bevorzugen.
Hinzu kommen makroökonomische Bedenken. Erste Anzeichen einer Wachstumsverlangsamung in den USA sowie enttäuschende Konsumentendaten haben das Vertrauen weiter geschwächt.
Laut einer Analyse von FactSet ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 mit 24,1 immer noch deutlich über dem historischen Durchschnitt, was auf eine Überbewertung hinweist.
Historische Perspektive – Korrektur oder Vorbote einer Krise?
Marktkorrekturen sind an der Börse keine Seltenheit. Seit 1929 hat der S&P 500 insgesamt 56 Korrekturen erlebt, von denen jedoch nur 22 in einen Bärenmarkt – also einen Rückgang von mehr als 20 Prozent – übergegangen sind.
Historisch gesehen betragen die durchschnittlichen Verluste während einer Korrektur etwa 13,8 Prozent, deutlich weniger als die durchschnittlichen Rückgänge von 35,6 Prozent in einem Bärenmarkt.
Auch die Dauer solcher Phasen ist begrenzt. Im Durchschnitt dauern Korrekturen etwa 115 Tage.
Die aktuelle Abwärtsbewegung hält erst seit rund drei Wochen an, was darauf hindeutet, dass sich die Märkte möglicherweise noch in einem frühen Stadium der Anpassung befinden.
Wie sollten Anleger jetzt reagieren?
Angesichts dieser Unsicherheiten ist es entscheidend, dass Anleger besonnen handeln und ihre Entscheidungen auf fundierten Analysen basieren. Hier sind einige zentrale Überlegungen:
1. Ruhe bewahren und Panikverkäufe vermeiden
David Kostin, Chefstratege bei Goldman Sachs, betont in einem aktuellen Bericht:
Stattdessen empfiehlt er, an einer klar definierten Anlagestrategie festzuhalten.
2. Chancen in der Krise erkennen
Kursrückgänge bieten oft attraktive Einstiegsmöglichkeiten für langfristige Investoren. Aktien werden während einer Korrektur häufig unter ihrem fairen Wert gehandelt, was Gelegenheiten für Zukäufe schafft. Besonders defensive Sektoren wie Versorger oder Gesundheitswesen könnten in unsicheren Zeiten stabilere Renditen bieten.
3. Diversifikation überprüfen
Eine breite Streuung des Portfolios ist gerade in volatilen Marktphasen entscheidend. Anleger sollten sicherstellen, dass sie nicht zu stark auf einzelne Sektoren oder Regionen konzentriert sind. Eine ausgewogene Mischung aus Aktien, Anleihen und alternativen Anlagen kann helfen, Risiken zu minimieren.
4. Regelmäßiges Investieren
Das sogenannte Cost-Average-Prinzip – also das regelmäßige Investieren eines festen Betrags – kann helfen, Marktschwankungen auszugleichen. Diese Strategie reduziert das Risiko eines ungünstigen Einstiegszeitpunkts und ermöglicht es Anlegern, langfristig von niedrigeren Durchschnittskosten zu profitieren.
Langfristige Perspektive – Warum Geduld belohnt wird
Warren Buffett bringt diese Philosophie treffend auf den Punkt: „Sei gierig, wenn andere ängstlich sind.“ Langfristig orientierte Anleger sollten daher nicht nur an ihren Positionen festhalten, sondern auch überlegen, wie sie von den aktuellen Kursrückgängen profitieren können.
Fazit
Die derzeitige Korrektur an den US-Börsen mag auf den ersten Blick beunruhigend wirken. Doch eine nüchterne Analyse zeigt: Solche Phasen gehören zum normalen Börsengeschehen und bieten langfristig orientierten Anlegern oft mehr Chancen als Risiken.
Bedenken Sie immer auch die folgende Tatsache: Die Börse handelt stets die Zukunft – nicht die Gegenwart. Mit Geduld und Disziplin können Sie gestärkt aus dieser Phase hervorgehen und langfristig von den Chancen profitieren, die sich gerade jetzt bieten.
S&P 500 Chart
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