ETF-Rotation in Richtung europäische Aktien – ist das schon eine strukturelle Trendwende?

Die ETF-Welt ist in Bewegung – und zwar geografisch wie strategisch. Eine klare Rotation war zuletzt in Richtung europäischer Aktien zu beobachten: In einzelnen Monaten flossen bis zu 50% der Nettoneugelder in europäische Märkte. Ist das der Beginn einer strukturellen Trendwende? Nicht unbedingt.

Denn bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Vieles spricht für ein klassisches Rebalancing.

Über Jahre hinweg waren US-Aktien in europäischen Portfolios übergewichtet – ein Rückbau auf Normalmaß ist da naheliegend.

Gleichzeitig beobachten Anbieter, dass Gelder auch wieder Richtung USA fließen.

Besonders US-Mega-Caps oder thematisch fokussierte ETFs – etwa mit gezieltem Tracking Error zur Benchmark – bleiben gefragt.

Die „US-Exceptionalism“ ist keineswegs vom Tisch.

 

Von globaler Diversifikation zu Länderauswahl

Spannend ist zudem die wachsende Nachfrage nach Dividendenstrategien – nicht nur als defensiver Baustein, sondern als Instrument zur Stabilisierung in unruhigen Zeiten Auch Emerging Markets werden wieder stärker berücksichtigt, was auf ein wachsendes Interesse an globaler Diversifikation hinweist.

Dabei fällt auf, dass Investoren zunehmend nicht mehr ganze Regionen, sondern gezielt einzelne Länder in den Fokus nehmen.

Besonders Indien steht aktuell im Zentrum des Interesses – sowohl auf institutioneller Ebene als auch im Privatkundengeschäft.

China bleibt trotz geopolitischer Unsicherheiten ein strategisch wichtiger Markt, dessen Attraktivität zyklisch schwankt, aber nie ganz verschwindet.

Zunehmend engagieren sich auch Investoren aus Asien verstärkt in China.

Korea rückt durch seine Schlüsselrolle im Halbleitersektor in den Blickpunkt, während Brasilien aufgrund seiner Rohstoffvorkommen an Relevanz gewinnt.

Je besser Investoren die lokalen wirtschaftlichen Triebkräfte verstehen, desto gezielter erfolgt das Engagement in diesen Märkten.

Die Kritik an Clusterrisiken – beispielsweise im stark US-lastigen MSCI World – ist nachvollziehbar, aber dank der Transparenz von ETFs können Anleger selbst entscheiden, ob sie diese Art des Investierens befürworten oder nicht.

Indexierte ETFs bilden Indizes/Märkte ab und bieten einen diversifizierten Zugang zu Aktien und festverzinslichen Wertpapieren, aber letztendlich sind es immer noch die Anleger, die die Anlageentscheidungen treffen.

Die wachsende Produktvielfalt – von thematischen ETFs über Smart Beta bis hin zu digitalen Vermögenswerten – ermöglicht es Anlegern zunehmend, gezielte Positionen einzunehmen.

 

ETF-Welt wird vielfältiger und anspruchsvoller

Die ETF-Flows des Jahres 2025 könnten trotz geopolitischer Unsicherheiten auf ein Rekordniveau hinauslaufen.

Und selbst Innovationen wie digitale Asset-ETFs oder aktive gemanagte Strategien finden mehr und mehr Einzug in die Produktlandschaft.

Es entstehen neue Arten von ETFs. Es kommen neue Arten von Anlegern hinzu.

Außerdem gewinnt die Rolle von Portfolio-Modellportfolios an Bedeutung, insbesondere für Privatanleger, die eine Komplettlösung für ihre spezifischen Anforderungen suchen.

Die ETF-Welt wird bunter, breiter – und anspruchsvoller.

Für Anbieter gilt: Flexibilität und Innovationskraft ist Trumpf.

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    Franklin Templeton Investments ist eine Investmentgesellschaft mit Hauptsitz in San Mateo, Kalifornien. Das Unternehmen ist in mehr als 30 Ländern vertretenDas verwaltete Vermögen beträgt rund 1,5 Billionen USD.

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