Aktie im Fokus: BASF stark unter Druck – Aktie verliert nach Gewinnwarnung deutlich
Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF hat die Anleger am Freitagabend mit einer deutlichen Gewinnwarnung geschockt. Nach der Veröffentlichung vorläufiger Quartalszahlen senkte das Unternehmen seine Jahresprognose für das EBITDA vor Sondereinflüssen von zuvor 8,0 bis 8,4 Milliarden Euro auf nunmehr 7,3 bis 7,7 Milliarden Euro.
Die schwächelnde Weltkonjunktur, geopolitische Unsicherheiten und neue US-Zölle setzen dem DAX-Konzern zu und werfen Fragen zur weiteren Entwicklung der Aktie auf.
Quartalsergebnis: EBIT deutlich unter Erwartungen bei 0,49 Milliarden Euro
Die Schwäche im zweiten Quartal spiegelt sich in mehreren Faktoren wider: Die globale Konjunkturabkühlung belastet insbesondere die nachgelagerten Industrien, die als wichtige Abnehmer für BASF-Produkte fungieren.
Gleichzeitig sorgen geopolitische Spannungen für Unsicherheiten in den Lieferketten und beeinträchtigen die Planungssicherheit des Konzerns.
Jahresprognose um 700 Millionen Euro nach unten korrigiert
Als Hauptgründe für die Prognosesenkung nannte das Unternehmen die schwächelnde Weltkonjunktur, anhaltende geopolitische Unsicherheiten sowie neue US-Zölle, die zusätzlichen Kostendruck verursachen.
Diese Faktoren treffen den Chemiekonzern in einer Phase, in der sich die Branche ohnehin bereits in einem schwierigen Marktumfeld bewegt.
Analystenstimmen: Durchschnittliches Kursziel bei 49,25 Euro trotz veralteter Bewertungen
Die Einschätzungen der Finanzanalysten zur BASF-Aktie basieren größtenteils noch auf den Bewertungen vor der Gewinnwarnung und dürften in den kommenden Tagen entsprechend angepasst werden. Das durchschnittliche Kursziel von 16 befragten Analysten liegt derzeit bei 49,25 Euro, was gegenüber dem aktuellen Kursniveau von etwa 42,70 Euro einem Aufwärtspotenzial von rund 13,7 Prozent entspricht.
Allerdings ist davon auszugehen, dass diese Projektionen nach den schwachen Quartalszahlen und der Prognosesenkung zumindest teilweise nach unten korrigiert werden.
Analyst/Bank | Empfehlung | Kursziel | Kernargument |
---|---|---|---|
Bernstein (Clark) | Kaufen | 60 Euro | Aufholpotenzial, attraktive Dividendenrendite |
Kepler Capital (Faitz) | Kaufen | 57 Euro | Stabile Margen, starker Agrarbereich |
Stifel Nicolaus (Heine) | Kaufen | 58 Euro | Transformation und Kostenmanagement positiv |
Goldman Sachs (Fraser) | Kaufen | 54 Euro | Diversifizierung, Kursverluste als Chance |
Warburg Research (Schwarz) | Halten | 47 Euro | Rückläufiger Umsatz, angespannte Marktsituation |
Berenberg (Bray) | Halten | 44 Euro | Geopolitische Risiken, faire Bewertung |
Die Empfehlungsverteilung zeigt ein gemischtes Bild: Sechs Analysten raten zum Kauf, acht empfehlen das Halten der Position, während zwei Institute zum Verkauf raten.
Die Spanne der Kursziele reicht von 44 Euro (niedrigstes Ziel) bis 60 Euro (höchstes Ziel), was die Unsicherheit über die weitere Entwicklung verdeutlicht.

Im nachbörslichen Handel am Freitagabend bei Tradegate sieht man den Einbrauch genau
Bewertung zwischen Turnaround-Chance und anhaltendem Gegenwind
Skeptischere Stimmen warnen hingegen vor den strukturellen Herausforderungen der Chemiebranche, die sich nicht nur auf konjunkturelle Schwankungen beschränken.
Die Transformation hin zu nachhaltigeren Produktionsmethoden, steigende Energiekosten und der verschärfte internationale Wettbewerb belasten die Margen nachhaltig.
Hinzu kommen die Unsicherheiten durch protektionistische Handelspolitik, die für einen global agierenden Konzern wie BASF besonders problematisch sind.

In diesem Langzeitchart sieht man gut, dass sich die BASF Aktie nach ihrem AZH schon einige Jahre Richtung Süden entwickelt
Ausblick: Erholung frühestens ab 2026 erwartet
Entscheidend für die weitere Kursentwicklung wird sein, inwieweit BASF seine Marktposition in zukunftsträchtigen Bereichen wie der Elektromobilität und nachhaltigen Chemikalien ausbauen kann. Die Investitionen in diese Segmente belasten zwar kurzfristig die Profitabilität, könnten aber mittelfristig neue Wachstumsimpulse liefern.
Die BASF-Aktie steht damit vor einer entscheidenden Phase: Während die kurzfristigen Aussichten durch die jüngste Gewinnwarnung getrübt sind, könnte sich für risikobereite Anleger mit langfristigem Anlagehorizont eine interessante Positionierungsmöglichkeit bieten.
Für Investoren, die auf stabile Wachstumsstories setzen, dürfte die Aktie hingegen vorerst wenig attraktiv erscheinen.
BASF Chart
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