Schlechte Woche für Kryptos

In den frühen Stunden des Montag, 22. September, erlebte der Kryptomarkt eine plötzliche Verkaufswelle mit massiven Liquidationen. Laut aggregierten Daten von Coinpedia wurden innerhalb von 24 Stunden über 1 bis 1,7 Milliarden US-Dollar an gehebelten Positionen aufgelöst, mit Spitzenwerten von 300–400 Millionen US-Dollar in nur einer Stunde während der intensivsten Phase.

Bitcoin fiel unter 112–115.000 US-Dollar, Ethereum durchbrach wichtige Unterstützungen bei 4.200–4.350 US-Dollar und stand im Mittelpunkt erheblicher Liquidationen.

Ein zentraler technischer Faktor war, dass viele Trader hoch gehebelte Long-Positionen hielten. Schon eine moderate Korrektur löste dadurch Liquidationen aus, die den Preis weiter nach unten drückten – eine Art umgekehrter Short Squeeze. Verstärkt wurde der Effekt durch die geringe Liquidität in den Abendstunden der asiatischen Session oder kurz vor der europäischen Eröffnung.

Mit weniger aktiven Market-Makern wurden Stop-Orders zu deutlich schlechteren Preisen ausgeführt, was die Abwärtsbewegung zusätzlich beschleunigte. Laut öffentlichen Quellen löste die Bewegung bei BTC Verkäufe in Ethereum und weiteren Altcoins (Solana, XRP, BNB) aus, was zu einem Anstieg der Bitcoin-Dominanz führte.

Die Welle traf auf ein ohnehin fragiles makroökonomisches Umfeld. Zwar hat die Fed die Zinsen gesenkt, doch bleiben die Aussichten unsicher, da die Märkte weitere Lockerungen einpreisen. Diese geldpolitische Unsicherheit verstärkt die Volatilität riskanter Anlageklassen, einschließlich Kryptowährungen.

Auch wenn niedrigere Zinsen theoretisch positiv für Kryptos sind, verzeichneten spezialisierte Quellen am 22. September Abflüsse aus institutionellen Vehikeln (ETF/ETP). Nach wochenlangen Kursgewinnen wurden Gewinne mitgenommen, während die Nachfrage nicht ausreichte, um das zusätzliche Angebot aufzufangen. Dadurch fiel die Korrektur trotz lockererer Geldpolitik schärfer aus.

 

Mögliche Szenarien für die nächsten Tage

  • Sollten Kauforders zurückkehren, könnte sich die Korrektur in ein klassisches “Buy the Dip” verwandeln und zu einer schnellen Erholung führen. In der Vergangenheit wurden sonntägliche Flash-Crashs teilweise zu US-Markteröffnung aufgefangen.
  • Setzen sich hingegen die Abflüsse fort, könnte sich der Abverkauf ausweiten – insbesondere, wenn schwächere Makrodaten folgen (z. B. Aktien-Sell-off, Konjunktursorgen oder geopolitische Schocks). Eine tiefere und längere Korrektur wäre die Folge.

 

Bitcoin Chart

 

Bitcoin als Referenzwert

Bitcoin bleibt das Leitasset des Kryptomarktes und fungiert weiterhin als Risiko-Barometer. Die jüngsten Liquidationen zeigen, wie empfindlich der Markt auf Hebel und Makro-Schocks reagiert.
  • Langfristig bleiben die Fundamentaldaten solide: Lockerere US-Geldpolitik und institutionelles Interesse (Spot-ETFs, Derivate) könnten die Nachfrage stützen.
  • Kurzfristig zeichnet sich ein Konsolidierungsszenario ab.
  • Mittelfristig, mit steigender globaler Liquidität, könnte Bitcoin wieder als alternativer sicherer Hafen wahrgenommen werden.

 

Ethereum Chart

 

Ethereum im Fokus

Ethereum litt stärker als Bitcoin, teils wegen nachlassenden Interesses an DeFi und NFTs. Trotzdem bleiben die Aussichten interessant: Das Staking zieht weiterhin Kapital an, und das Ökosystem behält Vorteile als Infrastruktur für dezentrale Anwendungen. Zudem sorgen Spekulationen über einen möglichen Spot-ETF auf ETH für institutionelle Attraktivität. Kurzfristig muss die Zone um 4.000 US-Dollar halten, um einen Rebound einzuleiten.

 

Solana zeigt Resilienz

Solana hat in den letzten Monaten Stärke gezeigt, unterstützt durch wachsende Aktivitäten in DeFi und Gaming. Trotz hoher Volatilität und Kritik an potenzieller Zentralisierung ziehen Entwicklerinteresse und steigende On-Chain-Volumina das Projekt nach oben.

Im September legte SOL rund 10% zu, mit Spitzen von 25% gegenüber dem Vormonat. Die weiteren Perspektiven hängen von technischer Stabilität und realer Anwendungsadoption ab.

Disclaimer & Risikohinweis

68,0% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter.

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Der Wert der Investitionen kann sowohl steigen als auch sinken.

Themen im Artikel

Infos über Trive

  • Online Broker
  • CFD Broker
Trive:

Das Handelsangebot von Trive umfasst den Handel mit Aktien, ETFs sowie den Handel mit Produkten mit Hebelwirkung auf Aktien, Indizes, Rohstoffe und Devisen. Abhängig vom gewählten Kontomodell (Classic, Prime, Prime Plus) erfolgt die Abrechnung entweder über den Spread (mit Markup und ohne Komm...

Trive News

Weitere Trading News