Aktie im Fokus: Teamviewer – Gute Zahlen sind ein guter Anfang!
onemarkets: Der Softwarehersteller Teamviewer hat in den zurückliegenden Monaten viel Vertrauen bei den Investoren verspielt. Kostspielige Sponsoringverträge mit dem Fußballclub Manchester United sowie Mercedes-AMG Petronas in der Formel 1 und Mercedes EQ in der Formula E, stießen bei Anlegern ebenso auf große Skepsis wie die Millionen-Boni für Konzernchef Oliver Steil.
Dementsprechend fiel die Quittung am Aktienmarkt aus. Seit dem Allzeithoch verlor das Papier mehr als drei Viertel des Wertes. Gegenüber dem Ausgabepreis von September 2019 gab die Aktie rund die Hälfte ab.
Seit Oktober 2021 pendelt das Papier zwischen EUR 11,20 und EUR 16.
Nach der Veröffentlichung der jüngsten Quartalszahlen löste sich die Aktie von der unteren Grenze.
Ob die Aktie obere Marke der Range erreicht oder gar überschreitet, ist offen.
Gleichwohl hat die Stimmung zumindest unter den Analysten zuletzt gedreht.
So reagierten zahlreiche Experten auf die Quartalszahlen mit positiven Einschätzungen.
Teamviewer Geschäftszahlen
Anfang Mai 2022 veröffentlichten die Göppinger die Zahlen für das erste Geschäftsquartal. Demnach verbesserte sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 134,5 Millionen Euro. Darüberhinaus konnte der Kostenanstieg wie angekündigt gebremst werden und die vielbeachteten Billings legten um zwölf Prozent auf 163,5 Millionen Euro zu.
Bei den Billings handelt es sich um die in einem Zeitraum in Rechnung gestellten Umsätze der kommenden zwölf Monate.
Teamviewer zählte lange Zeit zu den Gewinnern der Corona-Pandemie. Tausende Mitarbeiter wurden im Frühjahr 2020 innerhalb weniger Tage ins Home-Office geschickt. Haben Mitarbeiter im Home-Office technische Probleme, können sich die IT-Spezialisten aus der Ferne auf die Computer schalten und helfen.
Die entsprechende Software dafür, ist das Kerngeschäft von Teamviewer.
Der Umsatz hat sich von 2018 bis 2021 fast verdoppelt.
Diesen Wachstumskurs wollte Teamviewer fortsetzen.
Durch die Sponserings sollte Teamviewer auch in Asien und den USA bekannter werden.
Der Nettogewinn hat sich 2021 allerdings aufgrund der hohen Kosten gegenüber dem Vorjahr halbiert.
Teamviewer Kostenbremse
Die 2021 eingeleitete Kostenbremse zeigt inzwischen Wirkung. So konnten die Finanzierungskosten in Q1 2022 um zwei Drittel gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesenkt werden. Im September kommt der Deutsche Telekom-Manager Michael Wilkens und übernimmt den Posten des CFO. Die Erwartungen sind einen noch stärkere Kostenkontrolle.
Gleichzeitig sollen Wachstumsmöglichkeiten erschlossen werden.
Ende Q1 2022 zählte der Konzern über 600.000 Kunden für ihr Fernwartungstool.
Damit konnte das Niveau des Vorjahres weitgehend gehalten werden.
Ein Ende der Corona-Pandemie ist nicht in Sicht und damit die Tools von Teamviewer weiterhin gefragt.
Teamviewer Umsatz mit Großkunden soll wachsen
Künftig soll jedoch das Geschäft mit größeren Unternehmen stärker ausgebaut werden. Bisher stellen sie einen Umsatzanteil von rund einem Fünftel. In den kommenden zwei bis drei Jahren soll der Anteil auf rund ein Drittel steigen. Große Konzerne bedeuten meist höhere Gewinnmargen. Gleichzeitig soll der Geschäftsbereich erweitert werden. Vor einem Jahr kaufte Teamviewer den amerikanischen AR-Spezialisten Upskill.
„Wir werden Augmented Reality vor allem mit dem Internet der Dinge verknüpfen und spezifische Lösungen für die Digitalisierung in allen Branchen zur Verfügung stellen, beispielsweise für Fertigung & Produktion, für Logistik oder Kundendienst“, erklärte Konzernchef Steil. Zuletzt wurden dazu nach eigenen Angaben eine Reihe von Partnerschaften geschlossen.
Eine Schwalbe macht längst noch keinen Sommer.
Der Kurs des Managements ist nach Einschätzung der meisten Analysten nach Angaben von Thomson Reuters überzeugend.
Bis das Vertrauen der Investoren jedoch wieder zurückkehrt, benötigt es noch einige Quartale mit guten Zahlen.
Weitere Hiobsbotschaften sind ebenso wenig auszuschließen wie eine Fortsetzung des Abwärtstrends des Gesamtmarkts.
Eine interessante Alternative zum Direkteinstieg in die Aktie könnten Bonsu-Cap-Zertifikate sein.
Chart: Teamviewer
- Widerstandsmarken: 13,50/14,50/16,10 Euro
- Unterstützungsmarke: 11,10/12,30 Euro
Die Aktie von Teamviewer mündete nach einem langfristigen Abwärtstrend im Herbst 2021 in einen Seitwärtstrend mit Unterstützung bei EUR 11,10 und Obergrenze bei 16,10.
Mitte dieser Woche gelang ein deutlicher Sprung nach oben und die Überquerung der Marke von EUR 12,30.
Hier findet die Aktie nun eine Unterstützung.
Solange dieses Level hält, besteht die Chance auf eine Erholung bis 13,50 und im weiteren Verlauf bis EUR 14,50.
Teamviewer in Euro; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)
Teamviewer in Euro; Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche)
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Quelle: UniCredit Bank AG – Onemarkets