Aktie im Fokus: Under Armour – 79,7% Wachstumspotenzial angesichts deutlicher Wertsteigerung

Freedom Finance: Under Armour Inc. bietet eine breite Palette von Markensportbekleidung, Schuhen und Accessoires für Männer und Frauen an.

Geografisch ist das Unternehmen in vier Segmente unterteilt:

  • Nordamerika – Großhandel und Direktvertrieb
  • Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika
  • Asiatisch-pazifischer Raum
  • Lateinamerika

 

Was ist die Idee dahinter?

  • Es handelt sich um ein Unternehmen, dessen Aktien am Markt angesichts negativer Nachrichten von anderen Unternehmen des Sektors überverkauft sind.

  • Verbesserungen in den Lieferketten und höhere Umsätze werden dazu beitragen, gute Margen aufrechtzuerhalten und besser abzuschneiden als die Konkurrenz.
  • Ein erheblicher Liquiditätsüberschuss und eine negative Nettoverschuldung würden bei makroökonomischem Druck für Stabilität sorgen.

 

 

Warum sollte der Aktienkurs steigen?

Grund 1: Überreaktion des Marktes auf negative Prognosen

Am 6. Mai veröffentlichte Under Armour seinen Quartalsbericht, in dem das Unternehmen einen negativen Ausblick für das Jahr gab, und zwar aufgrund

  • von Problemen in der Lieferkette,
  • des Einflusses von COVID-19 in China,
  • des Vorhandenseins der hohen Inflation und der negativen Auswirkungen der Wechselkurse.

Daraufhin brach der Aktienkurs des Unternehmens im Laufe des Tages um mehr als 23% ein. Darüber hinaus setzte ein gemischter Bericht von Nike den Aktienkurs zusätzlich unter Druck.

Der Aktienmarkt ist so konzipiert, dass sich die Anleger häufig auf die Ergebnisse der wichtigsten Unternehmen des Sektors stützen, um Rückschlüsse auf den allgemeinen Zustand des Sektors zu ziehen.

Der Bericht von Nike wies einen erheblichen Anstieg der Lagerbestände in Nordamerika (um 65%) und einen Anstieg des Transitvolumens um 85% aus.

Wie aus dem nachstehenden Schaubild hervorgeht, führten die Schwierigkeiten in der Lieferkette dazu, dass die Gesamtlagerbestände im Vergleich zum Vorjahr um 44% von 6,7 Milliarden US-Dollar auf 9,7 Milliarden US-Dollar stiegen.

Infolgedessen plant Nike, die aufgelaufenen Produktbestände aggressiver zu veräußern, was sich in niedrigeren Gewinnspannen niederschlagen wird.

 

Datenquelle: Refinitiv

Datenquelle: Refinitiv

 

Unserer Ansicht nach hat der Markt aus mehreren Gründen überreagiert:

  • Under Armour hatte keinen so dramatischen Anstieg der Lagerbestände zu verzeichnen: Wie die nachstehende Grafik zeigt, stieg das Volumen im letzten Berichtszeitraum nur um 8% gegenüber dem Vorjahr. Dies lässt vermuten, dass das Unternehmen im Gegensatz zu Nike keine Margenprobleme haben wird.

 

Datenquelle: Refinitiv

Datenquelle: Refinitiv

 

  • Betrachtet man die Lagerumschlagshäufigkeit (ein Maß dafür, wie oft ein Unternehmen seinen durchschnittlichen verfügbaren Lagerbestand im Laufe eines Zeitraums aufgebraucht hat) in der nachstehenden Grafik, so sieht man, dass Under Armour (rote Linie) im vergangenen Jahr zugelegt und besser abgeschnitten hat als seine Konkurrenten, deren Lagerumschlagshäufigkeit rapide zurückgegangen ist. Dies bestätigt einmal mehr, dass das Unternehmen seine Lagerbestände effektiv verwaltet und in der Lage ist, kluge Absatzprognosen zu erstellen. Dadurch wird der Betriebskapitalumschlag beschleunigt und das Risiko sinkender Margen verringert, was dem Umsatzwachstum zugutekommt.

 

Quelle: YCharts

Quelle: YCharts

 

  • Die Lieferketten erholen sich: Betrachtet man den Containerfrachtindex, so lag dieser am 13. Oktober bei 3.483 US-Dollar pro Container (im Vergleich zu 9.698 US-Dollar pro Container am 20. Januar). Die Tatsache, dass der Index nun schon die 33. Woche in Folge rückläufig ist, macht diesen Trend noch deutlicher. Die nachlassenden Probleme bei den Lieferketten und die niedrigeren Kosten für Containertransporte werden dazu beitragen, die Gewinnspannen der Unternehmen zu verbessern.

 

Quelle: Drewry - Service Expertise - World Container Index

Quelle: Drewry – Service Expertise – World Container Index

 

  • In China entspannt sich die Pandemie: Am 2. August meldete Bloomberg dass sich der jüngste COVID-19-Ausbruch stabilisiert hat. Die Zahl der neuen Fälle in Shanghai ist auf null gesunken und der Ausbruch in Shenzhen ist unter Kontrolle. Von den 50 größten Städten Chinas, gemessen an der wirtschaftlichen Größe, unterliegt jedoch nur Chengdu weitreichenden Beschränkungen. Außerdem wurde am 24. August bekannt dass China seine Konjunkturprogramme um weitere 1 Billion Yuan (ca. 146 Milliarden US-Dollar) aufstocken wird.
  • In seinem jüngsten Bericht erklärte das Unternehmen unter anderem, dass es für das Geschäftsjahr 2023 eine Zunahme der Werbeaktivitäten erwartet. Dazu könnte eine Partnerschaft mit einem neuen Werbeträger gehören, um den Kundenstamm zu vergrößern.

In Anbetracht dieser Tatsachen schätzen wir, dass die Lage des Unternehmens besser sein könnte als vom Markt und der Geschäftsleitung angenommen.

 

 

Grund 2: Neubewertung des Rücktritts des CEO

Ein weiterer Einbruch des Aktienkurses von Under Armour erfolgte am 19. Mai nach dem Rücktritt von CEO Patrick Frisk, der zu dem Zeitpunkt seit etwas mehr als zwei Jahren an der Spitze des Unternehmens gestanden war.

Es ist schwierig, seine Leistung abschließend zu beurteilen, da er das Amt erst Anfang 2020 übernommen hatte.

Betrachtet man jedoch die Ergebnisse des Unternehmens während seiner Amtszeit, so stellt man fest, dass der Umsatz von 4,5 Milliarden US-Dollar auf 5,73 Milliarden US-Dollar gestiegen ist, bei einem Anstieg des Nettogewinns von -679,9 Millionen US-Dollar auf 171,2 Millionen US-Dollar.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Frisk das Unternehmen während COVID-19 gut führen konnte. Allerdings wurden möglicherweise einige Chancen verpasst, da Lululemon 2021 zum ersten Mal Under Armour beim Umsatz überholte.

 

Quelle: Retail Dive

Quelle: Retail Dive

 

In jedem Fall ist es wichtig zu wissen, dass das Unternehmen nicht kopflos bleiben wird, da Frisk Under Armour noch bis September 2023 beraten wird.

Die derzeitige Situation birgt auch zusätzliches Aufwärtspotenzial für das Unternehmen. Sollte Frisk nämlich durch einen CEO mit einer guten Historie an Erfolgsfällen ersetzt werden, könnte sich dies positiv auf den Aktienkurs des Unternehmens auswirken.

 

Finanzkennzahlen

Die Ergebnisse des Unternehmens aus den letzten 12 Monaten:

  • Umsatz (TTM): Anstieg von 5,45 Milliarden US-Dollar auf 5,73 Milliarden US-Dollar
  • Betriebsgewinn (TTM): Rückgang von 484,3 Millionen US-Dollar auf 337,2 Millionen US-Dollar; Rückgang der operativen Marge von 8,9 % auf 5,9 %, hauptsächlich aufgrund eines Anstiegs der VVG-Kosten von 40,3% auf 43%
  • Nettogewinn (TTM): Rückgang von 347,9 Millionen US-Dollar auf 171,2 Millionen US-Dollar; Rückgang der Nettomarge von 6,4% auf 3%
  • Operativer Cashflow: Rückgang von 624,5 Millionen US-Dollar auf 328,7 Millionen US-Dollar
  • Freier Cashflow: Rückgang von 555,0 Millionen US-Dollar auf 211,4 Millionen US-Dollar

 

Basierend auf den Ergebnissen des letzten Berichtszeitraums, der am 30. Juni 2022 endete:

  • Umsatz: praktisch unverändert – Rückgang von 1,352 Milliarden US-Dollar auf 1,349 Milliarden US-Dollar
  • Betriebsgewinn: Rückgang von 124,3 Millionen US-Dollar auf 34,5 Millionen US-Dollar; Rückgang der operativen Marge von 9,2% auf 2,6%, hauptsächlich aufgrund eines Anstiegs der Umsatzkosten von 50,5% auf 53,3% und eines Anstiegs der VVG-Kosten von 40,3% auf 44,2%
  • Nettogewinn: Rückgang von 59,2 Millionen US-Dollar auf 7,7 Millionen US-Dollar; Rückgang der Nettomarge von 4,4% auf 0,6%
  • Operativer Cashflow: Rückgang von 252,8 Millionen US-Dollar auf 87,5 Millionen US-Dollar
  • Freier Cashflow: Rückgang von 233,2 Millionen US-Dollar auf 51,8 Millionen US-Dollar

Trotz des starken makroökonomischen Drucks und der Herausforderungen im Bereich der Lieferketten behielt das Unternehmen einen positiven Cashflow bei. Wir möchten anmerken, dass die Bruttomarge des Unternehmens für den letzten Berichtszeitraum besser ist als die von Nike (im 2. Quartal 2022 lag sie bei 46,7% für Under Armour gegenüber 44,3% für Nike).

Unserer Ansicht nach ist der Margenrückgang nur vorübergehend und wird in nächster Zeit weniger durch interne Schwierigkeiten als vielmehr durch verstärkte Werbeaktivitäten und Wechselkursveränderungen bedingt sein.

Barmittel und Barmitteläquivalente: 1,05 Milliarden US-Dollar

Nettoverschuldung: -376,6 Millionen US-Dollar

Die beträchtlichen Barreserven in der Bilanz in Verbindung mit einer negativen Nettoverschuldung werden es Under Armour ermöglichen, den vorübergehenden Rückgang der Rentabilität mit Zuversicht zu überstehen.

 

Bewertung

Was die Handelsmultiplikatoren angeht, so ist Under Armour im Vergleich zu seinen Konkurrenten bei allen Kennzahlen unterbewertet, mit Ausnahme des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (P/E), das den Mittelwert unter den Vergleichsunternehmen darstellt. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass für das Unternehmen nur geringe Wachstumsraten zu erwarten sind.

 

Quelle: Refinitiv

Quelle: Refinitiv

 

Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023 (welches am 1. April 2022 begonnen hat) rechnet die Geschäftsleitung mit einem Umsatzwachstum von 5-7% im Vergleich zum Vorjahr. Ohne Berücksichtigung der erwarteten Wechselkursschwankungen wird sogar ein Wachstum von 7-9% erwartet.

Die Bruttomarge wird voraussichtlich zwischen 45,4% und 45,9% liegen. Unserer Ansicht nach hat sich Under Armour relativ konservative Ziele gesetzt und dürfte bei Eintreten des positiven Marktszenarios in der Lage sein, die prognostizierten Zahlen zu übertreffen.

Im Februar kündigte Under Armour Inc. ein auf zwei Jahre angelegtes Aktienrückkaufprogramm der Klasse C in Höhe von 500 Millionen US-Dollar an. Am Ende des letzten Berichtsquartals standen noch etwa 175 Millionen US-Dollar für das Programm zur Verfügung, was etwa 5,4% der gesamten Marktkapitalisierung des Unternehmens entspricht.

Angesichts des Tempos des Rückkaufs schätzen wir, dass Under Armour diese Obergrenze im Laufe des Anlagehorizonts ausschöpfen wird, was sich positiv auf den Wert des Unternehmens auswirken wird.

In einem günstigen Szenario gehen wir davon aus, dass die Geschäftsleitung eine Verlängerung der Ermächtigungen für das Programm oder ein neues Programm im nächsten Kalenderjahr in Betracht ziehen könnte.

 

Bewertungen anderer Investmenthäuser

Werfen wir einen Blick auf die Kursziele, die frühestens im August dieses Jahres ausgegeben wurden. Das Mindestkursziel von William Blair liegt bei 7 US-Dollar pro Aktie. BMO Capital Markets hat seinerseits ein Kursziel von 15 US-Dollar ausgegeben.

Dem Konsens zufolge liegt der faire Wert (Fair Value) der Aktie bei 12,90 US-Dollar, was ein Kurspotenzial von 79,66% impliziert.

 

Quelle: Marketbeat

Quelle: Marketbeat

 

Risiken

  • Sollte es dem Unternehmen nicht gelingen, die vorübergehenden Schwierigkeiten bald zu bewältigen, könnte dies zu negativen Nettomargen führen. Das wiederum könnte sich in einem negativen Signal für die Anleger niederschlagen, wodurch der Aktienkurs fallen könnte.

  • Ein weiteres Risiko ist das Erfordernis, mit Unternehmen konkurrieren zu müssen, die ihre Gewinnspannen reduzieren, um ihre Lagerbestände zu verkaufen.

 

 

Under Armour Details

  • Ticker: UAA.US
  • Aktueller Kurs: $7,18
  • Kursziel: $12,90
  • Wachstumspotenzial: 79,66%
  • Zeithorizont: 9-12 Monate
  • Risiko: Hoch
  • Positionsgröße: 2%

 

Wie man die Anlageidee umsetzt

  1. Kaufen Sie die Aktie bei $7,18.
  2. Weisen Sie dem Investment nicht mehr als 2% Ihres Portfoliobetrags zu. Sie können die Empfehlungen unserer Analysten nutzen, um ein ausgewogenes Portfolio aufzubauen.
  3. Verkaufen Sie die Aktie, wenn der Kurs einen Wert von $12,9 erreicht hat.
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