Aktie im Fokus: Vonovia – Der längerfristige Ausblick für Investoren

In dieser Analyse & Prognose bewerten wir jede Woche eine Aktie unter fundamentalen Gesichtspunkten und Aspekten. Dies bedeutet konkret, dass der Fokus nicht in einer kurz- und mittelfristigen Betrachtung liegt, sondern in einer langfristigen.

Gegenstand der Analyse sind fundamentale Daten des Unternehmens. Diese werden für die nächsten Jahre – bis 2028 / 2029 – projiziert.

Somit können insbesondere langfristig orientierte Anleger Ihre eigene Wahrnehmung abgleichen und diese Analysen für ihre langfristigen Entscheidungen als eine Basis heranziehen.

 

Wo steht die Vonovia Aktie?

Vonovia hat 2023 einen Milliardenverlust ausgewiesen, der sich vor allem aus der Neubewertung von Gebäuden und Wohnungen ergeben hat.

Das Geschäft von Vermietungen von Wohnraum entwickelt sich, bedingt durch die Wohnraumknappheit gut.

Pro Quadratmeter erzielt der Konzern durchschnittlich 7,60 EUR an Mietpreis.

Die Leerstandquote beträgt aktuell 2 Prozent.

Solange so wenig wie in den letzten Jahren gebaut wird, solange bleibt das Problem des knappen Wohnraums bestehen.

 

Chartcheck – Betrachtung im Wochenchart:

Chartanalyse VNA, WKN A1ML7J; Quelle: xStation5 von XTB

Chartanalyse VNA, WKN A1ML7J; Quelle: xStation5 von XTB

 

Die Aktie ist von ihrem Hoch (62,64 EUR) im August 2020 zunächst moderat gefallen und dann in einer Box seitwärts gelaufen. Ab November 2021 stellte sich eine ausgeprägte Schwäche ein.

Zwar konnte das Papier im November 2022 eine kleine Entlastungsbewegung abbilden, die aber keine Substanz hatte.

Erst nachdem das Tief Ende März 2023 formatiert war, ging es in moderaten Impulsen aufwärts. Im September 2024 gelang die Bewegung über die 30 EUR-Marke.

Was der Aktie aber nicht gelang war sich über dieser Marke festzusetzen. Ende September 2024 machte sich erneute Schwäche breit, die bis Ende März 2025 angehalten hat.

Nachdem das Jahrestief 2025 bei 24 EUR festgestellt war, ging es in den folgenden Handelswochen wieder aufwärts an und über die 27 EUR-Marke.

Im Wochenchart ist erkennbar, dass sich die Aktie 2021 zunächst im Bereich der SMA50 (aktuell bei 29,17 EUR) / SMA20 (aktuell bei 28,12 EUR) stabilisieren, aber nicht wesentlich erholen konnte.

Im Rahmen der Rücksetzer konnte die SMA200 (aktuell bei 31,30 EUR) zunächst einen Support bieten.

Diese Durchschnittslinie wurde nachfolgend aufgegben, das Wertpapier setzte deutlich zurück. Ende Oktober 2024 gelang die Bewegung über die SMA50 und die SMA20.

Im Chart ist gut herauszulesen, dass sich die Aktie bis Mitte November im Bereich dieser beiden Linien festsetzen und moderat aufwärtslaufen konnte.

Im Februar wurden diese beiden Durchschnittslinien wieder aufgegeben. Die aktuelle Aufwärtsbewegung ist im Bereich der SMA50 ausgelaufen.

Das Chartbild hat das Potential bärisch interpretiert zu werden. Die Aktie muss sich jetzt über die SMA50 schieben und per Wochenschluss auch über dieser Durchschnittslinie etablieren.

Selbst wenn die gelingen sollte, so muss, dass Wertpapier nachfolgend auch die SMA200 überwinden. Im Wochenchart ist die Relevanz dieser Linie gut herauszulesen.

Sollte in den kommenden Handelswochen die Bewegung über die SMA200 gelingen, so würde das Chartbild erst dann bullisch zu interpretieren sein, wenn es das Papier es schafft, sich verbindlich von der SMA200 nach Norden zu lösen.

Gelingt der Move aber nicht und rutscht das Papier per Wochenschluss wieder unter die SMA20, so würde sich das Chartbild dann eintrüben, wenn der Kontakt zu dieser Linie verloren geht.

Stellen sich diese Kursmuster ein, so könnte dies als Hinweis interpretiert werden, dass sich die Schwäche weiter in Richtung des Jahrestiefs 2023 fortsetzen könnte.

  • Aktuelle Einschätzung Monatschart, Prognose: bärisch

 

Chartcheck – Betrachtung im Tageschart

Vonovia Aktie Betrachtung im Tageschart; Quelle: xStation5 von XTB

Vonovia Aktie Betrachtung im Tageschart; Quelle: xStation5 von XTB

 

Die Aktie ist vom Hoch (30,16 EUR) Mitte Mai 2024 zunächst zurückgefallen, konnte sich im Juni aber im Bereich der 26 EUR stabilisieren.

Das Papier lief einige Wochen in einer engen Box seitwärts weiter. Die Notierungen zogen im weiteren Handelsverlauf dann wieder an.

Im Juli stellte sich wieder Kaufdruck ein, der die Aktie zunächst zurück in den Bereich der 29,00 / 29,50 EUR brachte.

Weiteres Kaufinteresse schob die Aktie zunächst moderat, in den in den folgenden Handelstagen dynamisch nach Norden.

Vonovia konnte im Zuge dessen ein Hoch (31,54 EUR) formatieren, das aber nachfolgend abverkauft wurde.

Die Verluste haben sich in Grenzen gehalten und diese konnten rasch wieder kompensiert werden.

Nach einem kleineren Rücksetzer hat die Aktie, Anfang Oktober, ein neues Jahreshoch (33,85 EUR) formatiert. Dieses Hoch wurde nachfolgend abverkauft.

Es stellten sich zwar moderate Entlastungsbewegungen ein, diese hatten aber keine Substanz. Bis Mitte November dominierte Kaufzurückhaltung das Kursgeschehen.

Es gelang Mitte November zwar eine kleine Entlastungsbewegung abzubilden, aber auch dieser wurde direkt wieder abverkauft.

Nachdem das Wertpapier Mitte Januar bis 26,98 EUR zurückgesetzt hatte, konnte sich das Papier wieder etwas erholen und in den Bereich der 30 EUR zurücklaufen, dort aber nicht festsetzen.

Es stellten sich in den letzten Handelswochen Rücksetzer ein, die die Aktie bis Ende März in den Bereich der 24,00 EUR gedrückt haben.

Im Tageschart ist erkennbar, dass die Aktie Anfang April dynamisch steigen konnte, nachfolgend aber genauso schnell wieder zurückgesetzt hat.

Im Rahmen dieses Rücksetzers ging es fast bis an das Jahrestief. Die Aktie bildete einen Richtungswechsel ab und lief nachfolgend dynamisch aufwärts.

Im Zuge der Erholung ging es über die SMA20 (aktuell bei 25,96 EUR) als auch über die SMA50 (aktuell bei 27,05 EUR).

Das Papier konnte sich in der letzten Handelswoche über der SMA50 etablieren und nachfolgend weiter aufwärts in Richtung der SMA200 (aktuell bei 29,36 EUR) laufen.

Sollte es die Aktie es schaffen, sich bis an die SMA200 zu schieben, so sollten die Kursmuster im Dunstkreis dieser Durchschnittslinie engmaschig beobachtet werden.

Im Chart ist erkennbar, dass diese Linie in den letzten Handelswochen zunächst ein guter Support, nachfolgend ein harter Widerstand gewesen ist.

Erst wenn es das Wertpapier es schafft und sich überzeugend von der SMA200 nach Norden lösen kann, würde sich das Tageschart bullisch aufhellen.

Es bleibt aber abzuwarten, ob das Papier die Kraft hat, sich auch über dieser Linie zu etablieren.

Rücksetzer haben die Chance sich zunächst im Bereich der SMA50 zu stabilisieren.

Hält dieser Support per Tagesschluss nicht, so könnte darunter die SMA20 noch einen weiteren Support bieten.

Eintrüben würde sich das Tageschart dann wieder, wenn sich die Aktie unter der SMA20 festsetzt.

Stellt sich dies ein, so würde die Wahrscheinlichkeit steigen, dass es wieder abwärts in Richtung des Jahrestiefs gehen könnte.

  • Aktuelle Einschätzung Monatschart, Prognose: neutral

 

Vonovia Unternehmensprofil

Der Konzern ist ein Wohnungsbauunternehmen mit Sitz in Bochum. Das Unternehmen ist in der Vergangenheit durch Übernahmen stark gewachsen.

Die Deutsche Wohnen gehört mittlerweile zu Vonovia. Der Konzern ist in Besitz von 545.919 Wohnung in Deutschland, Schweden und in Österreich (Stand 2023).

Vonovia ist aus der Privatisierung von Eisenbahnerwohnungen Ende der 1990er Jahre hervorgegangen.

Das Geschäftsmodell ist die Vermietung von Wohnraum, sowie die Entwicklung und der Bau neuer Wohnungen für den Eigenbestand als auch für den Verkauf.

 

Die Aktionärsstruktur des Konzerns

Aktionärsstruktur von Vonovia

 

Die Aktionärsstruktur des Konzerns ist fragmentiert.

Übergeordnet gibt es nur vier Großaktionäre, Norges Bank ist mit 14 Prozent der größte Aktionär. Gefolgt von Black Rock und APG.

Diese drei Anteilseigner halten ein Vierteil der Anteile.

 

Geografische Aufteilung Aktionärsstruktur Vonovia

 

Aus Kontinental Europa kommen 43 Prozent der Aktionäre, aus den USA 24 Prozent. Deutsche Aktionäre halten 11 Prozent der Anteile.

 

Wichtige Bewertungskennzahlen für des Vonovia Konzerns 2020 – 2024

Umsatz VNA Aktie

 

Im Vergleich zu 2020 hat sich der Umsatz zwar um 1 Mrd. EUR erhöht, die Umsatzentwicklung ist aber diskontinuierlich.

Im Vergleich zu 2023 ist dieser nur um gut 200 Mio. EUR gewachsen.

 

Umsatz je Mitarbeiter Vonovia

 

Der Umsatz je Mitarbeiter zeigt, dass Vonovia diesbezüglich praktisch auf der Stelle tritt.

Der Umsatz je Mitarbeitenden liegt 2024 gut 10 Prozent unter dem Wert von 2020.

 

Ergebnis nach Steuern Vonovia

 

Der Konzern hat 2021 ein hohes negatives operatives Ergebnis ausgewiesen.

Dieses konnte in den drei Folgejahren kontinuierlich verbessert werden und belief sich 2024 auf knapp 2 Mrd. EUR.

 

 

Gewinn je Aktie Vonovia

 

Beim Ergebnis nach Steuern hat sich die Situation aber gegenüber 2020 deutlich eingetrübt.

Wurden 2020 noch über 3 Mrd. EUR ausgewiesen, so beläuft sich der Verlust 2024 auf knapp 1 Mrd. EUR.

Dies ist allerdings deutlich weniger als noch 2023 als Vonovia ein Minus von 6,1 Mrd. EUR ausgewiesen hat.

 

Gewinn je Aktie Vonovia

 

Seit 2022 weist der Konzern einen Verlust aus.

Zwar ist diese 2024 gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert worden, dennoch ist 2021 das letzte Mal ein Gewinn pro Aktie ausgewiesen worden, der noch unter dem Wert des Vorjahres gelegen ist.

 

Eigenkapitalquote VNA

 

Die Eigenkapitalquote ist im Betrachtungszeitraum sukzessive abgeschmolzen, was bedeutet, dass der Konzern von der Substanz lebt.

Zwar kann der Konzern noch auf gut 29 Mrd. EUR Eigenkapital verweisen, die Entwicklung ist allerdings nicht erfreulich.

 

 

Die wesentlichen Kennzahlen 2024 bis 2020 lauten

Kennzahlen VNA

 

Würdigung der Kennzahlen 2020 – 2024

Der Konzern verdient aktuell kein Geld. Das Ergebnis nach Steuern ist seit drei Jahren teilweise deutlich negativ, gegenüber 2023 konnte dieser zwar reduziert werden, er liegt aber noch unter dem Wert von 2022.

Trotz des negativen Ergebnisses zahlt Vonovia eine Dividende von 0,90 EUR.

Diese wurde in den letzten beiden Jahren stabil gehalten, gegenüber 2020 werden aber 0,68 EUR pro Aktie weniger ausgeschüttet. 

 

Aussichten und Prognose Vonovia

 

Einschätzung Perspektive 2025 – 2029

Der Umsatz soll sich bis 2028 um gut 500 Mio. EUR erhöhen, die Dividende von 1,23 EUR auf 1,47 EUR steigen. Die Dividendenrendite würde dann 5,17 Prozent betragen.

Der Gewinn je Aktie, der 2024 noch negativ war, soll sich bis 2028 fast verdoppeln, das KGV ist mit 7,55 prognostiziert, womit die Aktie als günstig zu bewerten wäre.

Das Eigenkapital soll um gut 8 Mrd. EUR (2028) anwachsen.

Gemäß unserer Einschätzung ist die Vonovia Aktie, auf Basis der Fundamentaldaten, ein Wertpapier, das in den letzten Jahren keine erfreuliche Entwicklung hatte.

Dies zeigt sich auch im Aktienkurs, der sich gegenüber dem Hoch 2020 mehr als halbiert hat.

Der Aktie fehlt aktuell die Phantasie, womit das Papier, unserer Meinung nach, auf die Watchlist gesetzt werden sollte, ein Engagement könnten Anleger erst dann in Betracht ziehen, wenn sich die wirtschaftliche Situation mittelfristig im Rahmen der Prognosedaten entwickelt.

 

Vonovia Aktie Chart

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