Alpari: DAX dreht an Kreuzunterstützung; Euro konsolidert auf niedrigem Niveau

Alpari: Aktien: DAX dreht an Kreuzunterstützung

  • Der etwas besser als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindex für die Eurozone (46,8 vs. 46,6 erwartet) sowie die stärker gestiegenen Industrieaufträge in den USA (+3% vs. +2,5% prognostiziert) trugen zu steigenden Aktienkursen in Europa und den USA bei.
  • In Deutschland konnte der DAX die wichtige Kreuzunterstützung zwischen Horizontallinie und mittelfristigen Aufwärtstrend bei 7.778 Punkten nutzen und sich mit +1,9% deutlich von dieser Marke absetzen. Der deutsche Leitindex beendete den Handel bei 7.943,87 Punkten und hat jetzt die Chance von diesem ?Sprungbrett? den Aufwärtstrend wieder fortzusetzen. Dabei wäre es zwingend erforderlich die 8.000er Marke in Kürze zurückzuerobern, um Momentum für einen Angriff auf das Allzeithoch bei 8.176 Punkten zu gewinnen. Die Indikatoren haben sich etwas verbessert und der Aaron befindet sich noch im ?Niemandsland? und der MACD ist weiterhin negativ ausgerichtet, so dass hier noch keine Bestätigung für einen nachhaltigen Aufwärtsimpuls vorliegt. Der TECDAX hat sein Konsolidierungsmuster abgeschlossen und ist gestern mit einem Plus von +0,95% auf 940,92 Zählern aus dem Handel gegangen. Der MDAX legte +1,5% zu und steht kurz vor einem Ausbruch aus seiner engen Konsolidierungsspanne. Die relative Stärke der deutschen Small- und Midcaps ist ein weiterhin positives Zeichen für den Gesamtmarkt. Der Schweizer SMI ist gestern aus seiner Flaggenkonsolidierung ausgebrochen und hat ein neues Kaufsignal ausgelöst (siehe Chart des Tages).
  • Die US Börsen haben auch gestern ihren allgemeinen Aufwärtstrend fortgesetzt. Der Dow Jones konnte sich mit +0,61% auf 14.662,01 Punkten deutlich von seiner Konsolidierungsformation absetzen. Auch der breitgefasste S&P 500 kletterte um +0,51% auf 1.570,25 Punkte und handelt weiterhin über dem 2007er Hoch. Die Marktstrukturdaten sind immer noch positiv zu interpretieren, aber bei Betrachtung der Sektor-Performance fallen deutliche Unterschiede auf. In den letzten Wochen fand eine starke Asset-Allocation von den Star-Sektoren der letzten Monate wie Transports, Hausbau und auch Nebenwerte statt. Diese drei Outperformer zeigen aktuell Schwäche und schlossen auch gestern im Minusbereich. Im Gegensatz dazu können defensive wie beispielsweise Consumer Staples, Health Care und Pharma neue Jahreshochs erzielen und unterstreichen die vorsichtige Ausrichtung der Investoren. In Europa ist ähnliches zu beobachten. Diese Entwicklung ist mit Vorsicht zu genießen, da sie ein verändertes Bild der Investorenlandschaft darstellt und eine Ausrichtung für ein wirtschaftlich schwaches Umfeld anzeigt. Heute wird der ADP-Report veröffentlicht, der bereits eine Tendenz für den offiziellen am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktreport aufzeigt. Erwartet werden 200.000 neu geschaffene Stellen vs. 198.000 Stellen letzten Monat.
  • In Fernost fielen mit Ausnahme des Nikkei fast alle Indizes. Der japanische Leitindex legte um +2,99% auf 12.362,20 Punkte zu und zeigt sich weiterhin volatil im Vorfeld der am Donnerstag endenden BoJ-Sitzung. Der dominante Anteil der Marktteilnehmer geht von weiteren Stimulierungsmaßnahmen aus. Die chinesischen Indizes gingen fast unverändert aus dem Handel, obwohl der HSBC Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor besser ausfiel als noch im Februar (54,3 vs. 52,1). Der australische ASX verliert bis Handelsende -0,9% und läuft Gefahr eine TopBildung zu geraten.

Marktüberblick
Anlageklassen Schlusskurs Veränderung Veränderung in %
Aktienindizes
DAX 7.943,87 +148,56 +1,90%
EURO STOXX 50 2.679,80 +55,78 +2,12%
Dow Jones Industrials 14.662,01 +89,16 +0,61%
S&P 500 1.570,25 +8,08 +0,51%
Nasdaq 100 2.820,62 +23,55 +0,84%
Nikkei 225 12.362,20 +358,77 +2,99%
Rohstoffe
WTI (05/13) 96,95 -0,02 -0,02%
Brent (05/13) 110,69 -0,39 -0,35%
Gold (Spot) 1.576,40 -23,20 -1,45%
Silber (Spot) 27,22 -0,76 -2,72%
Kupfer (05/13) 3,373 -0,000 -0,00%
Währungen
EUR/USD 1,2817 -0,0027 -0,21%
EUR/JPY 119,72 +0,02 +0,02%
EUR/GBP 0,8487 +0,0052 +0,62%
USD/JPY 93,41 +0,21 +0,23%
AUD/USD 1,0456 +0,0020 +0,19%


Rohstoffe: Edelmetalle mit neuem Abwärtsschub

  • Der CRB Index setzte auch am dritten Tag in Folge seinen Abverkauf fort und fiel um -0,36% auf 293,52 Punkte. Die Edel- und Industriemetalle präsentierten sich überdurchschnittlich schwach.
  • Die rote Laterne im Edelmetallsektor hatte Silber, das seinen Abwärtsimpuls dynamisch fortsetzte. Der Spotpreis ging um -2,72% zurück und schloss bei $27,22. Dies ist die untere Begrenzung des Abwärtstrendkanals seit Oktober 2012. Sollte diese Marke unterschritten werden, dürften Abgaben bis an die signifikante Unterstützung bei $26 einkalkuliert werden. Der Goldpreis kam auch unter Druck und verlor -1,45% auf $1.576,40. In Hinblick auf die relativ Schwache Erholungsbewegung im Gold und den starken Abgaben im XAU Goldindex (gestern -3,94%) dominieren auch in diesem Edelmetall die Abwärtsrisiken. Schlüsselhaltezone ist bei $1.525. Platin setzte um -1,27% zurück und kann zunächst die 200 Tage Linie halten.
  • Im Rohölsektor ist nach den starken ansteigen der vergangenen Tage eine Verschnaufpause zu beobachten. WTI und Brent verbilligten sich marginal. Als eine positive Entwicklung für den Gesamtsektor ist der erneute Aufwärtsschub von Heizöl zu nennen, was in der Regel eine hohe Korrelation zu den beiden Rohölsorten aufweist. Auch saisonal herrscht bis Pfingsten Rückenwind für anziehende Öl-Notierungen.

Devisen: Euro konsolidiert auf niedrigem Niveau

  • EUR/USD: Der etwas besser als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindex in der Eurozone konnte das währungspaar nicht nachhaltig positiv beeinflussen. In einer kleinen Handelspanne setzte der EUR/USD seine Konsolidierung um die 1,28 Marke fort. Auch heute Morgen sind leichte Abgaben von -0,16% auf 1,2802 zu beobachten. Die Gegenbewegung ist bisher als schwach zu bezeichnen und der Abwärtstrend ist intakt und ebenso sind die Abwärtsrisiken keineswegs gebannt. Perspektivisch könnte sich sogar eine ?bearishe? Flagge ausbilden. Technisch verweisen die Indikatoren auf ein verbessertes Umfeld hin, da der Aaron wieder neutral positioniert ist und auch die Oszillatoren positive Divergenzen ausgebildet haben. Dennoch muss die Bestätigung über das Chartbild erfolgen und dies ist nicht als stabil zu bewerten. Auf der Unterseite liegen die nächsten Unterstützungen bei 1,2752/ 1,2740 und 1,2688.  Auf der Oberseite sind die nächsten Widerstände bei 1,2883/ 1,30 und 1,31. Bei einer Rückeroberung der 1,31 Marke erfolgt eine Umstellung auf neutral. Bearish.
  • USD/JPY: Im gestrigen Handel sackte USD/JPY unter das wichtige 94er Level ab, um Intraday auf 92,54 zu fallen, bevor ein moderater ?Hammer? Candlestick ausgebildet wurde. Um kurzfristig ansteigende Notierungen zu sehen, muss eine Bestätigung erfoglen. Aktuell handelt das Währungspaar bei 93,37 und damit deutlich unter der 94er Marke. Charttechnisch manifestiert der Fall unter die 94er Marke den Fehlausbruch. Aus dieser Perspektive ergibt sich weiteres Konsolidierungspotenzial. Auch die Indikatoren signalisieren weiterhin ein eingetrübtes Bild, da Aaron als auch MACD ?bearish? positioniert. In Kombination mit den oben genannten Punkten kann von einer weiteren Konsolidierung ausgegangen werden. Der Blick der Marktteilnehmer richtet sich jetzt auf das BoJ-Treffen, das Morgen endet. erwartet werden weitere Stimulierungsmaßnahmen. Bisher erfolgt im Währungspaar ein ?buy the rumours, sell the news? Effekt. Ein Schlusskurs über dem letzten Pivot-Hochpunkt bei 96,69 würde wieder den Blick in Richtung 100 USD/JPY richten. Perspektivisch erscheint ? sofern die BoJ signifikante Stimulierungsmaßnahmen beschließt ? ein Test der 100 USD/JPY Marke noch im April wahrscheinlich. Als unmittelbare Widerstände fungieren 95,00 und 96,69. Auf der Unterseite liegen direkte Unterstützungen bei 93,00 und 92,22 vor. Neutral.
  • EUR/GBP: Der Euro konnte gestern gegenüber dem Pfund deutlich um +0,62% auf 0,8495 zulegen. Grund waren die besseren Wirtschaftsdaten aus der Eurozone sowie die enttäuschenden Zahlen zu den britischen Hypothekengenehmigungen und dem schwächelnden Einkaufsmanagerindex  des verarbeitenden Gewerbes (48,3 vs. 48,5 erwartet). Damit hat sich die 84er Marke als stabile Unterstützung erwiesen, aber ein ?Tag macht noch keinen Trend?. Um eine signifikante Bodenbildung abzuschließen wäre ein zweites Standbein erforderlich, das im Chartbild noch nicht vorhanden ist.  Nach wie vor sind die trendfolgenden Indikatoren MACD und Aaron  weiterhin ?bearish? positioniert, während die Oszillatoren eine deutlich überverkaufte Situation abbilden. Erst eine Rückeroberung der 0,85 Marke würde das Chartbild neutralisieren. Bei einem nachhaltigen Unterstreichen der 0,84 Marke steht zu befürchten, dass sich eine größere Top-Bildung vollzieht. Die unmittelbaren Unterstützungen liegen bei 0,8420 und 0,8400. Als wichtiger Widerstand hat sich die Zone zwischen 0,85 und 0,8555 herauskristallisiert. Auf der Oberseite ergibt sich neues Trendpotenzial erst über dem letzten Intraday-Pivotpunkt bei 0,88. Bearish.
  • AUD/USD: Das australische Handelsdefizit reduzierte sich im Februar von zuvor -1.215 Mrd. AUD auf nur -0,178 Mrd. AUD. Erwartet wurde ein Wert von -1.000 Mrd. AUD und unterstützt aus fundamentaler sicht den Aussie. Dennoch haben die Immobilienverkäufe im Februar mit -5,2% enttäuscht und gerade der Hausmarkt könnte sich noch als Achillesverse in Australien entpuppen.    Übergeordnet profitiert das Währungspaar und kann auch heute Morgen leicht auf 1,0465 zulegen.  Ein Durchbrechen der 1,05 Marke würde wahrscheinlich zu einem zeitnahen Test des Jahreshochs bei 1,06 führen. Der generelle Aufwärtstrend ist weiterhin intakt. Sollte ein Schlusskurs unter 1,04 realisiert werden, dürfte man von einer weitergehenden Konsolidierung ausgehen. Dann würde auch eine Umstellung auf neutral erfolgen. Ein Fall unter 1,03 würde die positive Ausgangslage wieder neutralisieren. Ein Fall unter 1,020 würde den Abwärtstrend wahrscheinlich wieder aufnehmen lassen. In diesem Szenario wären die nächsten Haltezonen bei 1,01/ 1,00 sowie 0,9930 anzutreffen. Die Einschätzung verbleibt zunächst auf Bullish.

Wichtige Wirtschaftstermine
Uhrzeit
Land
Indikator
Aktuell Prognose Zuletzt
01:00 Australien HIA Hausneuverkäufe Feb. m/m -5,3% 4,2%
10:30 Großbritannien Einkaufsmanagerindex Bausektor Mrz.  . 47,8 46,8
11:00 Eurozone Verbraucherpreise Mrz. y/y  . 1,7% 1,8%
14:15 USA ADP-Arbeitsmarktreport Mrz. in tsd.  . 186 198
16:00 USA ISM Einkaufsmanagerindex Diesntleistungssektor Mrz. . 56 56


Chart des Tages: SMI bricht aus Flaggenkonsolidierung nach oben aus
 

 

Chart courtesy of StockCharts.com; http://stockcharts.com

Disclaimer & Risikohinweis
Themen im Artikel

Infos über Alpari

    Alpari News

    Weitere Trading News

    gettex behält Wachstumskurs bei

    Das erste Halbjahr 2025 war von einer intensiven Handelsaktivität geprägt. Die Ursachen waren vor allem geopolitischen Natur – unter den 10 meistgehandelten Aktien auf gettex...