Alpari: Sind Aktien so günstig wie behauptet? Platin mit Chance auf Doppelboden

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    • Nach einhelliger Meinung der Wall Street Ökonomen stehen die USA vor einem wirtschaftlichen Durchbruch in diesem Jahr. Die meisten gehen davon aus, dass in 2014 – sieben Jahre nach dem Beginn der Finanzkrise – ein Wirtschaftswachstum von über 3% p.a. erreicht werden kann. Damit gehen die Angaben konform mit den statistisch nachweisbaren Entwicklungen von Volkswirtschaften nach Finanzkrisen. In ihrem Buch “This time it´s different” haben Reinhart  und Rogoff dargestellt, dass das Trendwachstum sieben Jahre nach einer Finanzkrise wieder aufgenommen wird. Das wären im US-Fall die 3% Marke. Vielleicht haben sich die US-Ökonomen gerade auf diese Studie in ihren Prognosen verlassen. Wer weiß? Dementsprechend gehen auch die meisten Analysten von einem guten Kapitalmarktjahr aus und sehen weitere Gewinnchancen bei Aktien. Insbesondere werden (US-)Aktien immer noch als preiswert eingestuft. Das durchschnittliche KGV bei US-Aktien liegt laut S&P bei 15,2 in 2014, was unter dem Durchschnitt  seit 1988 liegt, was auf 18,7 taxiert ist. Demnach könnten US-Aktien in 2014 sogar noch 20% steigen. Legt man aber andere Bewertungsmaßstäbe zugrunde wie beispielsweise das “Shiller PE Ratio” und “Tobin´s q”, so stellt sich die Situation ganz anders dar. Nach einer aktuellen Studie von Smithers & Co. ergeben sich zum Stichpunkt 31.12.2103 drastische Überbewertungen. So weisst “Tobin´s q” eine durchschnittliche Überbewertung von 76% aus. Das Shiller PE Ratio ist mit 25 auch bereits weit über dem Durchschnitt von 18 (seit 1935) angelangt. Auf dieser Grundlage sind derzeit wenige Schnäppchen zu machen.

 

Chart des Tages:  Platin auf dem Weg zum Doppelboden?

Devisen & Edelmetalle: Platin mit Chance auf Doppelboden

 

 

    • EUR/USD: Das Währungspaar konnte die negative Tendenz am Freitag nicht mehr umdrehen und ging bei 1,3527 aus dem Handel. Damit wurde in der Abfolge seit Ende 2013 ein neues Tief generiert und ein kurzfristiger Abwärtstrendkanal etabliert.  Es erhöhen sich die Gefahren auf eine vertiefte Korrektur in Richtung 1,34/33. Heute erfolgt zwar eine Gegenbeweung und die Horizontale bei 1,3550 kann aktuell zurückerobert werden, aber die negative Weichenstellung bleibt solange erhalten bis der Abwärtstrend nach oben durchbrochen wurde. Vor diesem Hintergrund sind auch die technischen Indikatoren überwiegend bearish zu interpretieren. MACD und Aroon sind auf der “Verkaufsseite” vorzufinden. Der Stochastik hat sogar ein neues Verkaufssignal ausgelöst und unterstreicht die präsenten Abwärtsrisiken.  Auf der Unterseite liegen Unterstützungen bei 1,3550 und 1,3524. Erst ein Schlussstand über dem bisherigen Jahreshoch bei 1,3831 würde ein prozyklisches Kaufsignal generieren und die obere Trendkanalbegrenzung des Aufwärtstrends seit Juli in den Fokus rücken lassen. Auf der Oberseite befinden sich Anlaufpunkte im Bereich von 1,3581 und 1,3600. Bearish.

 

    • USD/JPY: In diesem Währungspaar setzt sich die Konsolidierungsbewegung fort. Nachdem die negative Weichenstellung durch das kleine Doppeltop neutralisiert und ein Fehlausbruch unter das Maihoch (103,10) vermieden werden konnte, fehlen die Impulse. Aktuell handelt USD/JPY direkt an der 104,08 Unterstützung. Solange ein Fehlausbruch auf Schlusskursbasis nicht vorliegt, gilt weiterhin, dass die übergeordnete Aufwärtsbewegung nach dem Ausbruch aus der großen Dreiecksformation intakt (ausgehend vom Hochpunkt Mai/Tiefpunkt Juni). Das kalkulatorische Kursziel dieser großen Dreiecksformation beträgt 108,77 USD/JPY. Nächste Widerstände liegen bei 104,16 und 104,54. Unterstützungen sind bei 104,08 sowie 103,85 vorhanden. Dabei würde bei einer nachhaltigen Überwindung der 105,44 Marke ein klares bullishes Zeichen gesetzt. Bei den trendfolgenden Indikatoren ist der MACD bearish ausgerichtet, während der Aroon neutrales Terrain erreicht hat. Die Oszillatoren vermitteln ein trendloses Bild. Neutral.

 

    • EUR/GBP: Das Währungspaar handelt heute im Bereich der Unterstützung bei 0,8250 und hat die Marke von 0,8231 zum dritten Mal erfolgreich getestet. Ein Bruch dieser Haltezone würde sogar noch einmal ein prozyklisches Verkaufssignal auslösen. Insgesamt bleibt die Lage kritisch, da der seit August bestehende Abwärtstrend das Chartbild dominiert. Es ist aber festzustellen, dass es sich um einen ausgeprägten “fallenden Keil” handelt, der in der Regel entgegen der Trendrichtung nach oben aufgelöst wird. Dies spricht für eine Stabilisierung in Q1. Erst ein Trendbruch auf der Oberseite würde die Lage aufhellen. Bei den technischen Indikatoren hat der MACD nun endgültig ein “Bullish failure” Signal ausgelöst, was die Abwärtsrisiken nochmals erhöht. Der Stochastik hat ein neues Ausstiegssignal generiert und unterstreicht die Abwärtsrisiken. Unmittelbare Unterstützungen liegen bei 0,8250 und 0,8231. Die nächsten signifikanten Horizontalwiderstände sind bei 0,8278 und 0,8291 vorzufinden. Bearish.

 

    • AUD/USD: Das Währungspaar leidet noch unter dem Fehlausbruch und dem damit einhergehenden  prozyklischen Verkaufssignal, dass aufgrund der (Rechteck-)Formationshöhe ein Kursziel bis in den Bereich von 0,8666 aufweist. Heute erfolgt eine Gegenbewegung, die den Aussie +0,35% auf 0,8804 ansteigen lässt. Aber erst eine Rückeroberung der unteren Rechteckbegrenzung würde eine Stabilisierung wahrscheinlich werden lassen. Die technischen Indikatoren bestätigen das eingetrübte Chartbild. So haben Aroon und MACD Ausstiegssignale ausgelöst Auch die Oszillatoren haben mit starken Ausschlägen nach unten reagiert und neue Verkaufssignale generiert. Der Stochastik ist in seiner unteren Extremzone angelangt und dürfte in Kürze erneut auf “Kaufen” umschwenken. Zentrale Unterstützungen liegen bei 0,8771 und 0,8700 vor. Auf der Oberseite befinden sich Anlaufpunkte im Bereich von 0,8821 und 0,8846. Bearish.

 

    • Gold: Heute testet das Edelmetall den starken Horizontaleiderstand bei $1.260 und muss nach zwischenzeitlichen Gewinnen auf $1.262 wider Abgaben auf aktuell $1.255 verzeichnen. Der kurzfristige Aufwärtstrend seit Anfang des Jahres bleibt intakt und das Edelmetall hält sich die Chance offen, den Kreuzwiderstand bestehend auf oberer Abwärtstrendkanallinie seit August 2013 und der Horizontalen bei $1.260 zu überwinden. Sollte dies gelingen, wäre der mittelfristige Abwärtstrend gebrochen und würde weiteres Potenzial auf der Oberseite ermöglichen. Die Trendfolger MACD und Aroon weiterhin bullish positioniert und beim MACD liegt auf Wochenbasis nun ebenfalls ein Kaufsignal vor. Neutral. Bei den Edelmetallen mehren sich aber die positiven Intermarketfaktoren. So hat bereits Platin seinen Abwärtstrend seit August hinter sich gelassen und hat gute Chacen als erstes Edelmetall einen Doppelboden zu vollziehen. Dabei muss die Horizontale bei $1.550 überwunden werden sowie die obere Abwärtstrendkanllinie seit Sommer 2011. Diese verläuft mit der 200-Tage-Linie im Bereich von $1.600. Auch der XAU-Goldminenindex hat den seit August bestehenden Abwärtstrend nach oben durchbrochen sowie die dort verlaufende 50-Tage-Linie.

 

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