Alpari: DAX in bullisher Flagge; AUD/USD mit bullishen Tendenzen

Alpari: Aktien: DAX in bullisher Flagge

• Kaum Bewegung am deutschen Aktienmarkt. Obwohl die viel beachteten US Einzelhandelsumsätze um +1,1% im Februar gestiegen sind und damit die möglichen negativen Auswirkungen durch die US Haushaltskürzungen bisher nicht bestätigt haben, konnte der DAX davon nicht profitieren. Der Index legte um +0,06% auf 7.970,914 Punkte zu und konsolidiert weiterhin in einer engen Flaggenformation unterhalb der 8.000 Marke, die in Kürze eine Auflösung erfahren sollte (siehe Chart des Tages). Normalerweise sollte ein Impuls in Trendrichtung erfolgen; also nach oben und die 8.000 Marke sowie das Allzeithoch bei 8.136 Punkten attackieren. Es wäre ungewöhnlich, wenn die Marktteilnehmer vorher einknicken würden. Sollte sich der DAX über 8.000 Punkte etablieren, wäre ein weiterer Anstieg in die saisonal starke April/bis Mai Phase der wahrscheinliche Weg. Andernfalls sollte eine Fortsetzung der Konsolidierung eingeplant werden. Das bullishe Szenario ist intakt, solange das Ausbruchslevel bei 7.873 Punkten verteidigt werden kann. An dieser Stelle liegt noch eine Kurslücke, die dann recht schnell geschlossen werden würde. Sollte dies nicht der Fall sein, würden die Unterstützungen bei 7.772 und 7.700 schnell wieder in den Fokus rücken. Schwächster Wert war die Commerzbank-Aktie, die mit -9,27% aus dem Handel geht. Die Bank möchte den Staat als Teilhaber loswerden und plant eine Kapitalerhöhung, die eine Verwässerung des Gewinns pro Aktie bedeutet.

• Auch in den USA konnten die guten Binnenmarktdaten für keine Euphorie sorgen. Der Dow Jones Index blieb fast unverändert bei 14.455,28 Punkten und hat zum zweiten Mal in Folge einen ?Doji? ausgebildet. Marktteilnehmern fehlt die klare Richtung. Ähnlich verhielt sich der S&P 500, der um +0,13% auf 1.554,52 Punkte klettern konnte. Technisch sind die Chartbilder und die Indikatorenlage der großen US Indizes als bullish zu interpretieren; ebenso die Marktbreite. Die beiden Sektoren mit den größten Zugewinnen waren der Dow Jones Transport Index, der mit +1,63% auf über 6.200 Punkte stieg und ein neues Allzeithoch markiert hat sowie der Retailindex, der +1,33% auf ein neues Jahreshoch kletterte. Es stellt sich natürlich die Frage: wann es zu einem Pullback kommt? Bisher deuten wenige Faktoren darauf hin. Vielleicht kommt der Trigger aus Asien.

• Die asiatischen Aktienmärkte präsentieren sich heute Morgen mit Ausnahme Japans im roten Bereich. Das Parlament in Japan hat die drei von der Regierung designierten Notenbanker bestätigt. Die Marktteilnehmer sehen hier eine Bestätigung des Reflationieurngskurses der Wirtschaft. Daraufhin kann der Nikkei +1,15% auf 12.380,63 Punkte hinzugewinnen, während die chinesischen Regulierungs-maßnahmen im Immobiliensektor von immer mehr Analysten negativ bewertet werden. Insbesondere Immobilienunternehmen in China, aber auch Rohstoffproduzenten fallen aufgrund zukünftig geringer geschätzter Nachfrage nach Wohnungen/Häusern sowie Rohstoffnachfrage. Der Hang Seng gibt den dritten Tag in Folge  um -0,23% nach, ebenso wie der Shangai Composite, der um -0,1% nachgab. Der Kospi fiel um -0,4% und der rohstofflastige australische ASX ging -1,1% zurück.

Rohstoffe: CRB Index scheitert zunächst an 200 Tage Linie

• Der CRB Index testete gestern erneut die 200 Tage Linie, scheiterte aber zunächst. Dabei wurde ein ?Tweezer Top? ausgebildet, das kurzfristig den Aufwärtsimpuls belastet. Der MACD hat ein neues Kaufsignal generiert und macht Hoffnung, dass sich hier ein erstes Standbein etabliert hat.

• Der Edelmetallbereich gestaltete sich wenig spektakulär. Gold und Silber konsolidieren weiterhin in ihren breiten Handelsspannen. Für Gold: $1.560 bis $1.620 und für Silber: $28,50 und $29,50.  Der kurze Aufwärtsimpuls in Gold wurde gestern durch Abgaben von -0,30% auf %1.586,50 zunächst gestoppt. Eine Bodenbildung wäre abgeschlossen, wenn das Februarhoch bei $1.620 überwunden werden könnte. Palladium verlor den dritten Tag in Folge an Boden (-0,57%) und handelt direkt am Februarhoch. Um den Aufwärtsimpuls aufrechtzuerhalten, müssen die Notierungen jetzt nach oben drehen.

• Wie befürchtet haben sich die Abgaben bei Brent gestern noch einmal verschärft, nachdem die Rohöllagerbestände über den Erwartungen lagen (2,624 Mio. Barrel vs. 2,300 Mio. Barrel).  Brent mit Lieferung April verlor -0,91% auf $108,24 und sackte unter die 200 Tage Linie ab. Der Abwärtstrend wird damit fortgesetzt und die nächsten Unterstützungen bei $108, und $107 rücken in den Fokus. WTI zeigt weiterhin relative Stärke und gibt leicht um -0,06% auf $92,52 nach.  Intraday ist es wieder an der $93 Marke gescheitert und hat ein ?Tweezer Top? ausgebildet, so dass ein weiterer direkter Anstieg eher unwahrscheinlich erscheint. Der MACD hat ein neus Kaufsignal generiert.  Natural Gas konnte aufgrund kälterer Wetteraussichten für den Nordosten der USA um +1,05% auf $3,67 ansteigen.

Devisen: AUD/USD mit bullishen Tendenzen

• EUR/USD: Die gestern über den Erwartungen gelegenen Einzelhandelsumsätze in den USA (+1,1% vs. +0,5% erwartet) haben den Euro gegenüber den US Dollar absacken lassen. Der Euro schloss  gestern bei 1,2959 und damit unter der wichtigen Horizontalunterstützung bei 1,2965. Damit wurde ein neues Verkaufssignal ausgelöst. Sollte nicht noch heute eine Zurückeroberung gelingen, drohen direkt Abgaben an die nächsten Unterstützungen bei 1,2875 und 1,28. Technisch ist der steile Abwärtstrend seit Anfang Februar intakt, der bei nachhaltiger Überwindung der 1,3135 Marke gebrochen wäre. Die Oszillatoren haben positive Divergenzen ausgebildet, die einem Trendwechsel durchaus positiv gegenüber eingestellt sind, aber das Chartbild dominiert. Auf der Oberseite sind die nächsten Widerstände bei 1,31/ 1,3135 und 1,3165. Eine Umstellung auf bearish erfolgt, wenn die 1,2965 Marke heute nicht wieder zurückerobert werden kann. Neutral.

• USD/JPY: Das japanische Parlament hat die von der Regierung vorgeschlagenen neuen Notenbanker bestätigt. Damit wurde den Spekulationen um eine mögliche Schwächung des Reflationierungskurses eine deutliche Absage erteilt. In den letzten Tagen konsolidiert das Währungspaar über dem Ausbruchslevel von 94,50 USD/JPY. dies ist für die Jahreszeit nicht ungewöhnlich, da japanische Exporteure am Fiskaljahrende (Ende März) verstärkt ihre Profite repatriieren und Yen nachfragen. Ab April sollte dieser Prozess abgeschlossen sein und neues Aufwertungspotetnzial im Währungspaar ermöglichen. Aktuell steht USD/JPY bei 96,23. Das bullishe Gesamtbild bleibt solange intakt wie das Ausbruchslevel bei 94,50 nicht unterschritten wird. Perspektivisch erscheint ein Test der 100 USD/JPY Marke noch im März oder April wahrscheinlich. Nächster Widerstand liegt bei 98,65. Auf der Unterseite liegen direkte Unterstützungen bei 94,50 und 93,00 vor. Bullish.

• EUR/GBP: Der ?Inverted Hammer? Candlestick hat ganze Arbeit geleistet. Auf die negativ zu interpretierende Formation folgten gestern Abgaben von -0,71% auf 0,8683. Das 0,87 Level wurde damit wieder preisgegeben. Auch heute Morgen setzt sich diese Tendenz fort und die unmittelbare Unterstützung bei 0,8666 wird von oben getestet. Der MACD hat ein ?bullish ?failure? ausgebildet und deutet auf weitere Abgaben hin.  Sollte die Kreuzunterstützung zwischen 0,8650 und 0,8660 nach unten durchbrochen werden, wäre auch die Keilstruktur aufgelöst, was das Chartbild weiter eintrüben würde. Auf der Oberseite ergibt sich neues Trendpotenzial erst über dem letzten Intraday-Pivotpunkt bei 0,88. Neutral.

• AUD/USD: Überdurchschnittlich gute Arbeitsmarktdaten haben dem Aussie Auftrieb verschafft. Die Arbeitsloseqnuote verblieb bei 5,4%, wohingegen Analysten von einer Erhöhung auf 5,5% ausgingen. Noch positiver gestaltete sich der Beschäftigungszuwachs im Februar, der saisonbereinigt um 71.500 Stellen zulegte. Erwartet wurden lediglich 9.000 neue Stellen. AUD/USD kann heute Morgen über +0,7% zulegen und erreicht die wichtige Widerstandszone zwischen 1,0350 und 1,0375. Hier verläuft die Nackenlinie der Doppeltopformation vom Dezember/Februar. Um einen weiteren nachhaltigen Anstieg zu ermöglichen, muss diese Hürde herausgenommen werden. Die technischen Indikatoren unterstützen das konstruktive Chartbild. Ein Fall unter 1,020 würde den Abwärtstrend wahrscheinlich wieder aufnehmen lassen. In diesem Szenario wären die nächsten Haltezonen bei 1,01/ 1,00 sowie 0,9930 anzutreffen. Bullish.

Chart des Tages: DAX im Tageschart 

Chart courtesy of StockCharts.com; http://stockcharts.com