Analyse: So stark ist China wirklich

Bernstein BankPeking hat gerade Wirtschaftszahlen vorgelegt – und die Mainstream-Presse versteift sich auf das Verfehlen der staatlichen Ziele.

Die Daten für das vierte Quartal dagegen sprechen eine andere Sprache.

Sie verheißen, dass die Volksrepublik den Börsen der Welt einen kräftigen bullishen Schub verleiht.

Schauen wir uns, bevor wir in die Details gehen, mit USDSGD ein eher exotisches Währungspaar an, das für China-Fans interessant sein könnte – der Singapur-Dollar folgt laut den Experten von Focus Economics in Spanien eng dem Yuan.

Und da die Wirtschaft der Volksrepublik auf dem Weg nach oben ist, wie wir gleich sehen werden, mussten Anleger im Stadtstaat zuletzt immer weniger für einen Greenback zahlen.

Was angesichts der engen Verflechtung mit dem großen Nachbarn nicht verwunderlich ist.

 

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

 

Schauen wir uns zunächst das an, was die Qualitäts- und Wahrheitsmedien aus den Zahlen gezogen haben. So meldet die ARD aus Shanghai, Chinas Wirtschaft sei im vergangenen Jahr „insgesamt um 3 Prozent gewachsen – weit unter dem offiziellen Ziel der chinesischen Regierung. Es ist eines der schwächsten Ergebnisse seit Jahrzehnten.

Immerhin räumt der Sender ein, dass dies mehr sei, als von Analysten erwartet – ohne allerdings Details zu nennen. Schließlich lernen wir, dass die Kommunistische Partei im Frühjahr ein Wachstumsziel von 5,5 Prozent ausgegeben hatte.

Nur im ersten Coronajahr 2020 war das Wachstum noch etwas schwächer.

So weit, so richtig – und so lückenhaft.

 

Herausforderungen für Peking

Tatsächlich hat große Rote Drache nach den Corona-Lockdowns Probleme beim Neustart der Wirtschaft; und auch die gigantische Immobilienblase ist eine Gefahr.

Ferner ist das erstmals seit 1961 gemeldete Schrumpfen der Bevölkerung besorgniserregend.

Insofern könnten einige Anleger davon ausgehen, dass die scheinbar katastrophalen Zahlen jetzt die Weltbörsen erschüttern. Doch die Details sind ganz anders.

 

 

China: Starkes Q4

Das Finanzblog „ZeroHedge“ beispielsweise vermutet, dass sich China zurückgemeldet hat. Denn die Zahlen zum vierten Quartal hätten alle Erwartungen übertroffen.

So lag das Wirtschaftswachstum im letzten Vierteljahr bei plus 2,9 Prozent – die Prognosen der Analysten lagen im Schnitt bei 1,6 Prozent.

Die Industrieproduktion im Dezember stieg im Jahresvergleich um 1,3 Prozent, die Erwartungen lagen nur bei 0,1 Prozent.

Besonders positiv waren die Zahlen im Einzelhandel: Im Dezember lag der Umsatzrückgang nur bei minus 1,8 Prozent, Experten hatten minus 9 Prozent erwartet.

Zudem verfestigt sich die Erwartung im Markt, dass der Staat taumelnde Projektentwickler mit Krediten von umgerechnet 24 Milliarden Dollar unterstützen wird.

 

China: Auf dem Weg nach oben

Ho Woei Chen, Volkswirt der United Overseas Bank in Singapur, kommentierte, die Erholung in China werde wohl in diesem ersten Quartal noch stärker ausfallen, da das Land die Grenzen wieder öffnet und die Regulierung in einigen Sektoren lockert, etwa bei den Immobilien.

Konkret hieß es:

 

“We are maintaining our forecast for 2023 at 5.2%. Economic recovery is likely to accelerate in 2Q as the population achieves herd immunity, which will pave the way for further normalization in activities and a v-shaped recovery in private consumption.”

 

China Fazit:

China hat durch den Export der Corona-Krise einst die Weltbörsen erschüttert.

China hat durch die Lücken in der Lieferkette viele Produkte verteuert.

Jetzt aber zeigt sich das Land auf dem Weg der Besserung.

Was die Nachfrage nach Gütern aus dem Westen ankurbeln wird – somit haben wir gerade einen bullishen Impuls erhalten.

Wir gehen davon aus, dass sich das eher früher als später in den Analystenprognosen und den Kursen bemerkbar macht.

Natürlich nur, falls kein Event wie eine neue Corona-Welle oder eine Invasion in Taiwan dazwischen kommt.

Themen im Artikel

Infos über Bernstein Bank

  • Forex Broker
  • CFD Broker
Bernstein Bank:

Die Bernstein Bank ist ein deutscher CFD- und Forexbroker mit Sitz in München. Der Handel ist an über 100 Märkten weltweit möglich und umfasst neben Devisen auch CFDs auf Indizes, Aktien, Rohstoffe und Edelmetalle. Der Handelsserver der Bernstein Bank liegt direkt im LD4-Datacenter der London ...

Disclaimer & Risikohinweis

68% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter.

Der Inhalt dieser Publikation dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Es handelt sich in diesem Kontext weder um eine individuelle Anlageempfehlung oder -beratung, noch um ein Angebot zum Erwerb oder der Veräußerung von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten. Der betreffende Inhalt sowie sämtliche enthaltenen Informationen ersetzen in keiner Weise eine individuelle anleger- bzw. anlagegerechte Beratung. Jegliche Darstellungen oder Angaben zu gegenwertigen oder vergangenen Wertentwicklungen der betreffenden Basiswerte erlauben keine verlässliche Prognose oder Indikation für die Zukunft. Sämtliche aufgeführte Informationen und Daten dieser Publikation basieren auf zuverlässigen Quellen. Die Bernstein Bank übernimmt jedoch keine Gewähr bezüglich der Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der in dieser Veröffentlichung aufgeführten Informationen und Daten. An den Finanzmärkten gehandelte Wertpapiere unterliegen Kursschwankungen. Ein Contract for Difference (CFD) stellt darüber hinaus ein Finanzinstrument mit Hebelwirkung dar. Der CFD-Handel beinhaltet vor diesem Hintergrund ein hohes Risiko bis zum Totalverlust und ist damit unter Umständen nicht für jeden Anleger geeignet. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Bernstein Bank News

Weitere Trading News