Auslandsaktien im Fokus: Diese Aktien könnten jetzt aufholen

Börse FrankfurtImmer neue Rekorde an der US-Tech-Börse Nasdaq: Auf fast 17.668 Punkte ist der Nasdaq 100 am Mittwoch gestiegen – ein neues Allzeithoch.

Jüngster Auslöser: gute Quartalszahlen von Netflix (US64110L1061).

„Die Zahlen der Unternehmen waren 2023 ohnehin gut, nun kommen noch die Zinssenkungsfantasien dazu“, stellt Marc Richter fest, der für die Baader Bank Auslandsaktien handelt.

Die Marktkapitalisierung von Nasdaq-Schwergewicht Microsoft (US5949181045) hat am Mittwoch sogar erstmals die Marke von 3 Billionen US-Dollar erreicht.

Mitte des Monats hatte Microsoft schon Apple als wertvollsten Konzern der Welt vom ersten Platz verdrängt, seitdem liefern sich die beiden Unternehmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

„Treiber ist die Künstliche Intelligenz“, stellt Richter fest. Microsoft profitiert von der Zusammenarbeit mit ChatGPT-Unternehmen OpenAI.

Nun soll Microsoft Copilot, ein KI-Assistent für Microsoft 365-Anwendungen, die Bürowelt revolutionieren.

„Außerdem ist Microsoft breit aufgestellt und sitzt auf enormen Cash-Reserven“, ergänzt Richter.

Die Microsoft-Aktie wird an der Börse Frankfurt aktuell zu 371,30 Euro gehandelt.

Vor einem Jahr waren es nur 222 Euro – ein Plus von 67 Prozent.

 

 

Super Micro: Kursversechsfachung in einem Jahr

Weniger bekannt ist der kalifornische Server-Spezialist Super Micro Computer (US86800U1043), der Kurs hat sich allerdings noch steiler nach oben bewegt.

Seit ChatGPT auf dem Markt ist, also seit November 2022, geht es für die Aktie nur nach oben.

Aktuell kostet Super Micro an der Börse Frankfurt 434,50 Euro, vor einem Jahr waren es 67 Euro – mehr als eine Versechsfachung.

„Bei uns ist Super Micro von den Umsätzen her mittlerweile einer der Top-Werte“, erklärt Richter.

Zuletzt habe das Unternehmen seine Umsatz- und Gewinnschätzungen für das zweite Quartal deutlich angehoben, noch vor dem offiziellen Berichtstermin. „Da ging es erst recht nach oben.“

Das kalifornische Unternehmen stellt Computer für Rechenzentren her, die in Zeiten von KI, Blockchain und Kryptowährungen immer wichtiger werden.

 

 

Mehrjahreshoch für GE

Zwar kein Allzeit-, aber ein Mehrjahreshoch hat die General Electric-Aktie (US3696043013) Anfang der Woche erreicht.

Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen ging es aber erst einmal leicht abwärts.

Denn GE hat für die ersten drei Monate nur ein hohes einstelliges Umsatzwachstum und einen Gewinn je Aktie von 60 bis 65 Cent in Aussicht gestellt, Analysten hatten mit 70 Cent gerechnet.

„Das ist aber immer noch sehr gut“, bemerkt Walter Vorhauser von Oddo BHF.

Mit den Quartalszahlen konnte der US-Mischkonzern ohnehin überzeugen: GE hat im vierten Quartal von dem sehr gut laufenden Luftfahrtsegment profitiert.

Außerdem fielen die Verluste im Bereich Erneuerbare Energien geringer aus als zuvor.

„GE will sich nun ganz auf das Flugzeuggeschäft konzentrieren und die Energiesparte als GE Vernova abspalten und an die Börse bringen“, berichtet Vorhauser.

Seit Mitte 2022 hat sich der Kurs mehr als verdoppelt auf aktuell 118,50 Euro, soviel wie zuletzt 2017.

 

 

Johnson & Johnson: Seit Dezember aufwärts

Ebenfalls abgestraft nach Vorlage der Quartalszahlen wurde Johnson & Johnson (US4781601046), wie Vorhauser berichtet.

Zwar kamen dem Konzern 2023 ein starkes Medizintechnikgeschäft und die Abspaltung der Konsumgütersparte zugute.

Johnson & Johnson verdiente mit über 35 Milliarden US-Dollar fast doppelt so viel 2022. Der Umsatz stieg um 6,5 Prozent auf gut 85 Milliarden US-Dollar.

„Für 2024 erwartet Johnson & Johnson allerdings ein geringeres Wachstumstempo als 2023.“

Die Aktie hatte 2023 deutlich verloren, seit Dezember geht es aber wieder aufwärts.

Aktuell wird Johnson & Johnson zu 146 Euro gehandelt.

 

 

Schon zu hoch bewertet?

Geht es nun weiter nach oben für die Tech-Werte? „2023 haben vor allem die ‚Magnificant Seven‘ – Microsoft, Apple, Amazon, Meta, Alphabet, Tesla und Nvidia – den Markt nach oben getrieben.

Nun wird erwartet, dass die zweite und dritte Reihe nachzieht“, meint Richter.

Zumindest Tesla enttäuschte am Mittwoch bereits mit den nachbörslich veröffentlichten Zahlen.

Aktuell wird Tesla zu 179 Euro gehandelt nach 231 Euro Ende 2023.

Nach Einschätzung von Tilmann Galler von JP Morgan Asset Management sprechen die konjunkturellen Rahmenbedingungen für eine Fortsetzung der positiven Entwicklung von Tech- und Kommunikationsaktien.

„Die Aussichten auf ein schwächeres Wirtschaftswachstum 2024 dürfte den Unternehmen helfen, die aufgrund ihrer Wettbewerbsposition überdurchschnittliche Gewinnwachstumsaussichten haben.“

Außerdem seien die meisten der ‚glorreichen Sieben‘ aufgrund der geringen Nettoverschuldung weiterhin kaum von Finanzierungsrisiken betroffen.

Doch seien sie mittlerweile auch sehr teuer: „Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist auf 34 angestiegen, während die 493 restlichen Aktien des S&P 500 nur ein KGV von 20 aufweisen“, erklärt Galler.

Zudem werde für die „glorreichen Sieben“ in den nächsten zwölf Monaten ein Gewinnanstieg von über 30 Prozent erwartet, dem Rest des US-Marktes traue man hingegen nur 4 Prozent zu.

„Die Latte wurde aufgrund der Euphorie um die Künstliche Intelligenz sehr hoch gelegt. Dadurch ist das Risiko einer Gewinnenttäuschung in den nächsten zwölf Monaten angestiegen.“

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