DAX bereit für die 20.000?
Helaba: Aktien auf Rekordkurs! Scheinbar mühelos fand der deutsche Leitindex DAX nach dem kurzen Abtauchen zu Monatsbeginn zurück in die Rekordspur.
Am Ende der Handelswoche stand nicht nur ein Plus von über 2% in der Kapitalmarktbilanz, sondern erstmals in der Geschichte auch der Sprung über die Marke von 18.900 Punkten.
Jedoch gilt in dieser Handelswoche: Mit der Flut steigen alle Boote im Hafen.
Neben Aktien verzeichneten Gold und Brent Öl ansehnliche Wochengewinne, Gold wartet sogar mit einem neuen Allzeithoch von 2.529 US-Dollar je Feinunze auf.
Ist nun alles bereitet, damit es bald DAX 20.000 heißt?
Gegenwärtig ergibt sich eine günstige Mischung aus einem moderaten, aber stetigen Wachstum der Weltwirtschaft, einer nachlassenden Inflation und einer US-Geldpolitik, die nun am Beginn ihres Zinssenkungszyklus steht.
An den Börsen wird dieses sogenannte „Goldilocks-Szenario“ bereits gefeiert.
US-Wirtschaft bleibt stabil, trotz Volatilität
Doch das ist weder vom anstehenden Arbeitsmarktbericht, noch von den Einkaufsmanagerumfragen zu erwarten.
So rechnen wir beim ISM-Index mit einer leichten Erholung.
Für das Gros der US-Wirtschaft ist der Dienstleistungsindex jedoch interessanter.
Dieser hat sich in den letzten Monaten zwar durch eine ungewöhnliche Volatilität ausgezeichnet, doch gehen wir für August mit einem verharren im Expansionsbereich aus.
Das wäre insofern bemerkenswert und Ausdruck der soliden US-Wirtschaft, da früher der Index bei schweren Hurrikanen – wie zuletzt zwei – auch schon mal temporär in den Rezessionsbereich gefallen ist.
US-Arbeitsmarktbericht vor FOMC-Sitzung: Leichte Abkühlung erwartet, aber keine Rezession in Sicht
Mit dem US-Arbeitsmarktbericht steht zudem der letzte entscheidenden „Test“ vor der FOMC-Sitzung an.
Zur Erinnerung: Es waren die Arbeitsmarktdaten vom Juli, die den vorübergehenden Einbruch an den globalen Aktienmärkten auslösten.
Nach der überzogenen Marktreaktion vor einem Monat dürften die Augustzahlen nun zeigen, dass sich der US-Arbeitsmarkt zwar abkühlt, aber nur graduell.
Die Arbeitslosenquote sollte diesmal wieder leicht sinken, da wir mit einem Stellenzuwachs von rund 150.000 rechnen.
Dies läge über dem langfristigen Schwellenwert von knapp 100.000 Stellen, der für eine stabile Arbeitslosenquote notwendig ist.
Von einer normalerweise mit einer Rezession verbundenen Entlassungswelle ist laut Erstanträgen und JOLTS (Job Openings and Labour Turnover Survey) weiterhin nichts zu sehen.
Davon könnte auch der Dollar profitieren, der zuletzt deutlicher unter Druck geraten ist.
Neben der Geldpolitik nimmt nun auch der US-Wahlkampf allmählich Fahrt auf und dürfte an den Kapitalmärkten über die Fed-Sitzung hinaus für Bewegung sorgen.
Wirtschaftsdaten
Sie dürften das Marktgeschehen kaum beeinflussen.
Gleiches gilt für die deutschen Auftragseingänge und die Industrieproduktion, die hierzulande kaum zur Stimmungsaufhellung beitragen dürften.
Damit rechnen allerdings die wenigsten.
Zumindest den DAX haben diese Aussichten nicht von seinen jüngsten Höchstständen abbringen können.
DAX Chart
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