DAX Marktüberblick am 28. Juli 2023: HeidelbergCement steigert Umsatz und Gewinn

flatex: Der Deutsche Aktienindex ging am EZB-Donnerstag via Xetra mit einem satten Kursgewinn von 1,70 Prozent und 16.406,03 Punkten aus dem Handel.

Das Handelsvolumen via Xetra betrug rund 4,30 Milliarden Euro.

Kurz vor dem Rekordhoch von 16.427,42 Punkten ging dem deutschen Leitindex die Luft aus.

Der Blick auf die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes: In Amsterdam, London, Madrid, Mailand, Paris und Zürich konnten die Leitindizes durchweg Zugewinne verbuchen.

Der EuroStoxx50 gewann um 2,33 Prozent auf 4.447,44 Punkte hinzu. Mit 4.448,96 Punkten konnte der EuroStoxx50 auf Sicht der letzten 5 Jahre ein neues Verlaufshoch erreichen (der DAX schaffte nachbörslich und auf Indikationsbasis ein neues Rekordhoch zum Beispiel via Lang & Schwarz mit 16.449,50 Punkten).

An der Wall Street schlossen die führenden US-Indizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 durchweg mit Kursverlusten, die aber überwiegend moderat ausfielen.

Der Dow Jones verlor mit 0,67 Prozent am meisten und ging mit 35.282,72 Punkten aus dem Handel.

Die zurückfallenden Indizes an der Wall Street zogen auch den DAX im Späthandel wieder etwas gen Süden.

 

EZB hebt Leitzins um 25 Basispunkte an

Im Rahmen der EZB-Pressekonferenz sprach EZB-Präsidentin Lagarde von einer EZB, die die Wirtschaftsdaten auf der Route zum nächsten Zinsentscheidungstermin genauer abwarten und analysieren will und dann gegebenenfalls mit weiteren geldpolitischen Schritten reagieren wird.

Für viele Marktteilnehmer hörte sich dies zumindest nach einer Zinspause an, was die Bullen an der Börse erfreute.

Viele Nachrichten prasselten zwischen dem Zinsentscheid um 14:15 Uhr und den starken US-BIP-Daten für das zweite Quartal um 14:30 Uhr, sowie der EZB-Pressekonferenz um 14:45 Uhr regelrecht auf die Marktteilnehmer nieder.

Die US-BIP-Daten für das zweite Quartal wurden mit 2,4 Prozent Plus ausgewiesen und überraschten damit mit deutlicher Stärke, denn der Marktkonsens lag bei einem Plus von 1,8 Prozent.

Der wesentlich stärkere Auftragseingang langlebiger Güter in den USA für den Monat Juli konnte ebenso um 14:30 Uhr überzeugen – ein Plus von 4,7 Prozent im Juni (die Prognose lag bei lediglich 1,0 Prozent).

Auch die Erstanträge und fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe fielen niedriger als erwartet aus. Insgesamt eine weiterhin kraftvolle Wirtschaft mit einem robusten Arbeitsmarkt.

 

HeidelbergCement steigert Umsatz und Gewinn

Kraftvoll ging es auch besonders bei einem DAX-Titel am Donnerstag vor und das eigentlich unabhängig vom EZB-Zinsentscheid, nämlich bei HeidelbergMaterials (auch als HeidelbergCement bekannt).

Der DAX Konzern hob den Ausblick für den Rest des Jahres 2023 parallel zu den starken Zahlen des ersten Halbjahres an. Der Gesamtumsatz des Konzerns betrug im ersten Halbjahr 2022 9,950 Milliarden Euro, im ersten Halbjahr 2023 waren es 10,473 Milliarden.

Das Ergebnis je Aktie (bereinigt) wurde mit 3,64 Euro ausgewiesen – in H1/2022 waren es noch 3,15 Euro. Der Gewinn im ersten Halbjahr 2023 betrug rund 719 Millionen Euro, in H1/2022 waren es rund 542 Millionen Euro.

Die Aktie ging via Xetra mit einem Kursplus von 5,07 Prozent und 73,40 Euro aus dem Handel.

 

Volkswagen AG steigert Umsatz, operatives Ergebnis und Gewinn rückläufig

Bei der Volkswagen AG sah es indes nicht so erfreulich aus. Die Auslieferungen an die Kunden stiegen im ersten Halbjahr 2023 um 12,8 Prozent auf 4,372 Millionen Fahrzeuge (im ersten Halbjahr 2022 waren es 3,875 Millionen Einheiten).

Der Umsatz kletterte im Vergleichszeitraum um 18,2 Prozent von 132,211 Milliarden Euro auf 156,257 Milliarden Euro, doch das operative Ergebnis fiel um 11,5 Prozent von 12,820 Milliarden Euro auf 11,347 Milliarden Euro.

Das Ergebnis nach Steuern sackte um 20,0 Prozent von 10,655 Milliarden Euro in H1/2022 auf 8,521 Milliarden Euro.

Die Bereiche, in der die Volkswagen Gruppe prozentual am stärksten beim operativen Ergebnis zulegen konnte waren MAN Energy Solutions und Traton Nutzfahrzeuge. Der Bereich „CARIAD“ kostete VW weiterhin mächtig Geld (ein Minus von 1,088 Milliarden Euro in H1/2023).

 

 

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen kurz vor dem jeweiligen Handelsschluss noch gemischte Ergebnisse auf.

Die US-Futures konnten durchweg ansteigen.

Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 16.398 Punkten.

 

 

Charttechnik

Der Deutsche Aktienindex schloss am Donnerstag via Xetra mit einem Kursgewinn von 1,70 Prozent bei 16.406,03 Punkten.

Der Test des Rekordhochs von 16.427,42 war am EZB-Donnerstag in vollem Gang.

Ausgehend vom Kursverlauf vom Rekordhoch des 16. Juni 2023 von 16.427,42 Punkten bis zum letztem Verlaufstief des 07. Juli 2023 von 15.456,16 Punkten, wären die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite zu ermitteln.

Die Widerstände kämen bei der Marke von 16.427 Punkten, sowie bei den Projektionen von 16.657/16.798 und 17.028 Punkten in Betracht.

Bei den Marken von 16.198/16.056/15.942/15.827/15.685 und 15.456 Punkten könnten die nächsten Unterstützungsbereiche liegen.