DAX Marktüberblick am 3. März 2023: Inflationsdaten über Erwartungen, Leitzins von 4 Prozent möglich

flatex: Der Deutsche Aktienindex startete bereits am frühen Morgen mit einem höheren Abschlag in den Donnerstag.

Der DAX holte die Stopps beim letzten Verlaufstief von 15.162,48 Punkten offensichtlich ab und fiel bis auf 15.150,67 Punkte knapp darunter.

Die Aufholjagd mit einem zwischenzeitlichen Rückschlag rund um die Eurozone-Verbraucherpreisdaten um 11:00 Uhr fiel jedoch beeindruckend aus.

Zum Xetra-Handelsende kam sogar ein Plus von 0,15 Prozent mit einem Schlussstand von 15.327,64 Punkten dabei heraus.

Das Handelsvolumen via Xetra betrug rund 2,76 Milliarden Euro.

Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes in Amsterdam, London, Madrid, Mailand, Paris und Zürich konnten Zugewinne erzielen.

Der EuroStoxx50 gewann 0,59 Prozent auf 4.240,59 Zähler hinzu.

An der Wall Street schlossen die führenden US-Indizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 allesamt mit Kursgewinnen.

Am kräftigsten konnte der Dow Jones zulegen und zwar um 1,05 Prozent auf 33.003,57 Punkte.

 

 

Inflationsdaten über Erwartungen, Leitzins von 4 Prozent möglich

Um 11:00 Uhr standen die Inflationsdaten der Eurozone auf der Agenda: Die Inflation innerhalb der Währungsunion blieb hoch – die Vorabschätzung für den Monat Februar der europäischen Statistikbehörde „Eurostat“ wies auf Sicht von 12 Monaten ein Plus von 8,5 Prozent auf. Der Druck auf die EZB dürfte demnach also weiter hoch bleiben.

Der Marktkonsens war von einem leicht niedrigeren Wert von 8,2 Prozent ausgegangen. „Madame Lagarde“ (die EZB-Präsidentin) erklärte sich am Donnerstag im spanischen Fernsehen und sprach von „im März zurückgehenden Inflationswerten“ und begründete dies mit Basiseffekten.

Lagarde geht davon aus, „die Inflation werde den Abwärtstrend in den kommenden Monaten weiter fortsetzen“.

Eines scheint dennoch sicher: Die Zinsen müssen weiter rauf. Im März gilt eine Anhebung um 50 Basispunkte inzwischen am Markt als gesetzt.

Mittlerweile mehren sich die Annahmen auch im Mai um weitere 50 Basispunkte anzuheben. Dies würde den Leitzins also auf 4,00 Prozent schrauben.

 

Covestro streicht Dividende

Am Donnerstag wurden neben den neuesten Daten der Aareal Bank, von Evonik Industries oder auch der Kion Group auch Daten zweier DAX-Konzerne veröffentlich.

Der DAX-Konzern Covestro enttäuschte die Anleger erheblich, denn die Dividende für 2022 wurde gestrichen – ein harter Schlag. Die Aktie stürzte ans Ende der DAX-Tafel verlor um 6,17 Prozent auf 38,90 Euro.

Zwar konnte der Konzernumsatz um 13,0 Prozent von 2021 mit 15,9 Milliarden Euro auf 18,0 Milliarden Euro in 2022 gesteigert werden, doch das EBITDA sank im Vergleichszeitraum um 47,6 Prozent in den Keller und wurde mit nur noch 1,6 Milliarden Euro angegeben.

Das Konzernergebnis fiel von 1,6 Milliarden Euro in 2021 im Geschäftsjahr 2022 mit 272 Millionen Euro in die Verlustzone.

 

Merck steigert Umsatz und Gewinn

Der DAX-Konzern Merck legte ebenso die 2022er-Zahlen vor. Der Umsatz stieg um 12,9 Prozent von 19,687 Milliarden Euro in 2021 auf 22,232 Milliarden Euro in 2022, das EBITDA im Vergleichszeitraum um 12,2 Prozent von 6,103 Milliarden Euro auf 6,849 Milliarden Euro.

Das Ergebnis nach Steuern stieg von 3,065 Milliarden Euro um 8,9 Prozent auf 3,339 Milliarden Euro. Der Konzernvorstand legt der der HV einen Dividendenvorschlag in Höhe von 2,20 Euro zur Abstimmung vor.

Das Wertpapier von Merck ging mit einem Plus von 1,10 Prozent und 179,10 Euro via Xetra aus dem Handel.

 

 

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte und auch die US-Futures gaben am Morgen noch ein recht uneinheitliches Bild ab.

Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 15.380 Punkten.

 

 

Charttechnik

Der Deutsche Aktienindex ging am Donnerstag via Xetra mit einem Kursgewinn von 0,15 Prozent und 15.327,64 Punkten aus dem Handel.

Ausgehend vom Kursverlauf vom Verlaufstief des 28. September 2022 von 11.862,84 Punkten bis zum 09. Februar 2023 von 15.658,56 Punkten, wären die nächsten übergeordneten Ziele zur Ober- und Unterseite näher abzuleiten.

Die Widerstände wären bei der Marke von 15.659 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Oberseite von 16.213 und 16.554 Punkten abzuleiten.

Bei den Marken von 14.763/14.209 und 13.761 Punkten wären die nächsten Unterstützungsbereiche auszumachen.