DAX Marktüberblick am 5. September 2022: Gazprom dreht den Gashahn ab
Passender dürfte es hauptsächlich auf den Freitag als Handelstag bezogen wohl nicht zu umschreiben sein, denn der deutsche Leitindex DAX schloss noch via Xetra mit einem dicken Plus von 3,33 Prozent bei 13.050,27 Punkten (das Handelsvolumen via Xetra hielt sich mit rund 3,05 Milliarden aber noch im Rahmen), verlor aber in den Folgestunden massiv an Wert.
Der XDAX wies zum Wochenschluss einen Kursstand von 12.659,31 Punkten auf.
Was war geschehen?
Gazprom dreht den Gashahn ab
Der DAX schmierte von über 13.000 Punkten also regelrecht ab – der Gazprom-Konzern gab bekannt, dass der Gasfluss in Richtung Deutschland durch Nordstream 1 nicht wieder starten wird.
Aufgrund eines Lecks an der Verdichterstation im russischen Potovya, wie man von der russischen Seite anführte, müsse die Lieferung ausgesetzt werden.
Ursprünglich wurden für die Nacht von Samstag auf Sonntag wieder 20 Prozent der zuvor üblichen Liefermenge angemeldet.
Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass die von der russischen Seite behaupteten Mängel technisch nicht als Grund für eine Einstellung des Betriebs als Grund anzuführen wären.
Die Bundesnetzagentur publizierte zudem die aktuellen Füllstände der deutschen Gasspeicher.
Der Gesamtspeicherstand betrage 84,53 Prozent, der des Großspeichers Rheden läge bei 68,87 Prozent, so die Bundesnetzagentur.
Mit dem gegenwärtigen Füllstand von 206,92 Terrawattstunden mit dem Stand des 01. September 2022 kann man sich ungefähr ausdenken, wie lange man damit in Deutschland ohne jegliche Lieferung auskäme.
Auf Basis der Verbrauchsdaten vom Winter 2021/2022 wäre zumindest von einem monatlichen Verbrauch in einer Spanne von 100 bis 120 Terrawattstunden auszugehen.
Der aktuelle Füllstand ohne weitere Einspeisung würde also für rund zwei Monate reichen.
Mal zum Vergleich: Aus Norwegen, Belgien und den Niederlanden kommt ein täglicher Gasfluss in einer Spanne von 2.500 bis 3.000 Gigawattstunden zusammen.
Die restlichen umsatzstarken europäischen Leitindizes in Amsterdam, London, Mailand, Paris und Zürich schlossen durchweg mit Kursgewinnen.
Der EuroStoxx50 beendete den Handel am Freitag mit einem Kursplus von 2,54 Prozent bei 3.544,38 Zählern.
An der Wall Street gingen die führenden US-Indizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 allesamt mit Kursverlusten aus dem Handel.
Der NASDAQ100 verlor mit 1,44 Prozent auf 12.098,44 Punkten am stärksten.
Der US-Arbeitsmarkt für den Monat August war etwas stärker ausgefallen als erwartet.
Dies dürfte zu einer unveränderten geldpolitischen Straffung der Fed führen und wurde dementsprechend mit Verkäufen an den US-Aktienmärkten begleitet.
Am heutigen Montag wird den europäischen Märkten der Impuls der Wall Street fehlen, denn in den USA bleiben die Börsen aufgrund des Nationalfeiertags „Labor Day“ geschlossen.
Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte und auch die US-Futures gaben am Morgen ein noch recht uneinheitliches Bild ab, tendierten leicht zur Schwäche.
Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 12.607 Punkten.
Charttechnik
Der Deutsche Aktienindex ging am Freitag via Xetra mit einem Kursgewinn von 3,33 Prozent bei 13.050,27 Punkten aus dem Handel.
Ausgehend vom Kursverlauf vom Zwischenhoch des 16. August 2022 von 13.947,85 Punkten bis zum jüngsten Verlaufstief des 01. September 2022 von 12.603,58 Punkten, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 12.921/3.276/13.434/13.631 und 13.948 Punkten zu ermitteln.
Bei den Marken von 12.604 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Unterseite von 12.407/12.286/12.090 und 11.773 Punkten lägen die nächsten möglicherweise relevanten Unterstützungsbereiche.
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