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DAX30: Mein DAX der hat drei Ecken!
Was hat die deutsche Wirtschaft nicht neidvoll zur Seite geschielt, als sie von den Chinesen am Posten des Exportweltmeisters abgelöst wurde. Mit einer künstlich niedrig gehaltenen Währung, so der ewige Vorwurf, wäre es China möglich, die Märkte weltweit mit billiger Ware zu schwemmen. Erst diese Woche hat der amerikanische Finanzminister Timothy Geithner den Chinesen ob dieser Tatsache mal wieder eine Schelte erteilt. Richtig, eine billige Währung im Inland ist eine Wonne für jeden Exporteur, der im Inland produziert und im Ausland absetzt. Aber war nicht die letzte Zeit da auch etwas mit unserem Euro? Stimmt. Der Euro geriet ob der desaströsen Haushaltslagen seiner Sorgenkinder in der Währungsunion heftig unter Druck und gab zuletzt gegenüber anderer Währungen Einiges ab. Gegen den Schweizer Franken steht er auf einem Allzeittief, gegen den Dollar hat er binnen kurzer Zeit fast 25 Prozent an Wert eingebüßt. Das rief sofort sämtliche Untergangspropheten auf’s Parkett, die bereits das Ende der Euro-Zone in Aussicht stellten. Nur irgendwie mochten die Aktienmärkte dem vermeintlichen Krisengewitter der letzten Wochen nicht so recht folgen. Es ging zwar sehr volatil zur Sache, aber von Kurseinbrüchen kann keine Rede sein, sofern man als Unternehmen nicht zufällig eine Rekord-Ölkatastrophe auszubaden hat. Denn eine gute Seite hat ja der schwache Euro. Wir sprechen von der Exportwirtschaft. Kaum eines der 30 DAX-Unternehmen operiert nicht weltweit und profitiert somit von der derzeitigen Situation. In unserer Monatlichen Sentiment-Analyse auf www.insider-alarm.de ist ebenfalls schön nachzulesen, dass die deutschen Insider-Transaktionen zu über 90 Prozent im Anteil Käufe gewesen sind. Die Wirtschaft ist von sich überzeugt. Die Risiken, die nun aber damit einhergehen können, man denke an Inflation, sind heute noch nicht das Thema. Und so mündet der DAX nun fröhlich oberhalb der 6000 Punkte in den WM-Sommer. Und wer hätte das denn noch vor gut einem Jahr überhaupt für möglich gehalten?
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Wie könnte es mit dem DAX weitergehen?
Der DAX lässt derzeit die Herzen der technischen Analysten höher Schlagen, denn egal wie man ihn dreht und wendet, man findet eine Menge schön ausgeprägte Dreiecksformationen. Ein Dreieck entsteht im Falle gegenläufiger Trendlinien – die Hochs fallen und die Tiefs steigen (beziehungsweise sind konstant oder fallen weniger steil). Daher auch die treffende Bezeichnung Dreieck. Das schöne daran ist, dass sich die Trendlinien irgendwann schneiden und der Chart auf der einen oder anderen Seite ausbrechen muss. Am heutigen Tage (11. Juni) hat der DAX bereits mit der Eröffnung eine solche fallende Widerstands-Trendlinie tangiert und wieder abgegeben. Das fügt sich optimal ins Gesamtbild. Von unten kommen steigend die 200-Tage-Linie und die übergeordnete Aufwärtstrendlinie entgegen. Verbindet man die beiden aktuell letzten Tiefs findet sich eine leicht fallende Trendlinie. Sollte diese Gültigkeit bewahren, dann muss man korrekterweise von einem Keil sprechen. Interessanterweise sind jedoch all diese Formationen bullisch. Technisch betrachtet sammeln die Bullen in der aktuellen Konsolidierung ihre Kräfte für einen nächsten Schwung. Dieser kann im Falle des Ausbruchs den DAX bis in Richtung 6600 Punkte tragen. Aktuell stellt sich nur die Frage, wie weit diese Anlauf nehmen wollen. Sollten sie bereits bei 6000 abdrehen und loslegen wäre dies extrem positiv. Wahrscheinlicher wäre jedoch ein weiterer Abverkauf in die Region um 5800 Punkte, wo die 200-Tage-Linie verläuft. Im Extremfall wäre auch eine Korrektur bis auf 5600 Punkte möglich, jedoch erwarten den DAX in dieser Region wohl massive Stützkäufe. Somit ist die Situation im Moment überraschend solide. Mittelfristig wird der DAX also weiter zulegen können, sollte nicht irgendwo auf der Welt plötzlich eine neue große Krise ausbrechen. In unseren Zeiten sollte man sich leider daran gewöhnt haben, immer auch ein wenig damit zu rechnen.
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DAX30 mit RSI/MACD und Pivotpunkten
Der DAX30 generiert für den Freitag als Handelstag folgende Unterstützungen und Widerstände auf Basis des Tagescharts:
S1/S2/S3 5957,96/5859,32/5793,59 und R1/R2/R3 6122,33/6188,06/6286,70
Der RSI ist auf Tagesbasis im neutralen Bereich und notiert derzeit um 50,920.
Disclaimer & Risikohinweis
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