Der DAX trotzt dem Brexit-Theater

Bernstein Bank: Klar ist, dass nichts klar ist: Das Brexit-Drama geht in den nächsten Akt. Doch der DAX lässt sich davon nicht beirren – der Index hat am Donnerstagvormittag leichte Gewinne verbucht. Während am internationalen Aktienmarkt überwiegend Ruhe herrschte und viele Broker Nachrichten zum chinesisch-amerikanischen Zollabkommen abwarten, bahnt sich im Devisenmarkt ein großes Schauspiel an.

Die nächsten Tage könnten für die türkische Lira spannend werden.

Moderates Plus für den DAX
Leichte Bewegung bei den deutschen Aktien: Der DAX hat Kurs genommen auf die 11.500 Zähler, das bedeutete zeitweise ein Plus von gut einem halben Prozentpunkt. Wirkliche marktbewegende News waren zunächst Mangelware, erst am Nachmittag stehen US-Konjunkturdaten an.

Auch im weltweiten Handel sah es kaum anders aus.

 

 

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Warten auf das Zollabkommen
In Asien hatten am Donnerstag Verluste vorgeherrscht. Konjunktursorgen zogen den Nikkei in Tokio um 1,6 Prozent auf 21.034 Zähler nach unten. In China verlor der CSI 300 0,4 Prozent auf 3728 Stellen. Bleibt das Prinzip Hoffnung: Für heute waren Gespräche zwischen US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin mit chinesischen Offiziellen angesetzt. News im Zollstreit dürften die Märkte bewegen.

Wall Street setzt zurück
Abwarten war am Vorabend auch in New York das vorherrschende Thema gewesen. So sank der Dow Jones zur Schlussglocke um 0,1 Prozent auf 25.626 Zähler. Der marktbreite S&P 500 verlor am gestrigen Mittwoch sogar 0,5 Prozent auf 2805 Stellen. Der Nasdaq 100 zog sich um 0,6 Prozent auf 7308 Zähler zurück.

Für Skepsis sorgte die an dieser Stelle schon angesprochene inverse Renditekurve: Dreimonatige US-Bonds bieten weiterhin eine höhere Verzinsung als zehnjährige.

Das gilt als Warnsignal für eine Rezession.

 

 

 

 

Brexit-Chaos ohne Ende
Weit spannender als der Online-Aktienhandel zeigt sich derzeit der Devisenmarkt. Zunächst steht das britische Pfund vor neuen Aufführungen im politischen Schauspielhaus. Denn das Parlament in London hat sich als unfähig für eine Richtungsentscheidung erwiesen. Am gestrigen Mittwochabend hatte das Unterhaus alle acht vorgelegten Alternativen für den Deal von Premierministerin Theresa May mit der EU abgelehnt. May hatte für eine Zustimmung zum Vertrag sogar ihren Rücktritt angeboten. Das sieht sehr nach einer politischen Götterdämmerung aus. Soll heißen: Bereiten wir uns auf einen Regierungswechsel vor.

Showdown in der Türkei
Das spannendste Stück wird aktuell in der türkischen Lira aufgeführt. Zunächst hatte Ankara eine Untersuchung gegen JPMorgan eingeleitet; die hatte vorigen Freitag den Zorn der Autokratie auf sich gezogen. Die US-Großbank warnte, nach den Kommunalwahlen am 31. März werde die Lira abstürzen, weil dann die Banken des Landes aufhören würden, Forex-Reserven zu verbrennen, um die Lira zu stützen.

Das Kursziel setzten die Analysten auf 5,90 Lira für den Dollar, am Freitag hatte die Lira bei 5,76 notiert.

 

 

 

Jetzt waren Devisen-Trader dran:
Die Kosten für die Overnight-Swap-Rate der Lira explodierten vom 25. bis zum 27. März auf die sagenhafte Rate von 1338 Prozent. Die Übernacht-Leihe von Lira fror damit quasi ein. Kurzfristig hatte die politisch gewollte Short Squeeze Erfolg, die türkische Lira erholte sich kräftig gegen den Euro (6,26 Lira) und den Dollar (5,56).

Doch die Aufführung dürfte auf lange Sicht teuer werden. Wenn Long-Investoren sich nicht oder nur noch teuer absichern können und befürchten müssen, mit solch einem Schmierentheater verbrannt zu werden, dann besteht die Möglichkeit das sich diese Investoren eventuell über kurz oder lang aus ihren Investments zurückziehen könnten.

Falls in einer Kapitulation der Long-Seite der Vorhang fallen sollte, könnte dies die wirklich interessante Herausforderung für Ankara werden. Zumal sich an den hausgemachten Gründen für das Siechtum der türkischen Wirtschaft nichts geändert hat: Inflation, Wirtschaftskrise, fehlendes Vertrauen.

Behalten Sie diesen spannenden Markt also im Auge!

 

 

 

 

Das bringt der Donnerstag
Ansonsten stehen heute eine Menge Konjunkturdaten an. Für Trader in Dollar, Anleihen und Aktien wird es um 13.30 Uhr besonders spannend. Dann laufen die Daten für das amerikanische Bruttoinlandsprodukt über die Bildschirme. Die Prognose liegt bei plus 2,6 Prozent. Zugleich treffen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ein. Sollte der Wert weit über den prognostizierten 220.000 liegen, dürften die Märkte mit einem Schrecken reagieren.

Um 15.00 Uhr schließlich werden die schwebenden Hausverkäufe für den Februar gemeldet – Prognose: plus 0,4 Prozent.

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