DZB Zertifikate-Plenum April 2010

Stimmung der Emittenten sinkt weiter

Die Einschätzung zur Lage im Zertifikatevertrieb driftet weiter auseinander. Während die Anlageberater langsam wieder Mut fassen, beurteilen die Emittenten das Umfeld im April noch schlechter als im Vormonat. Der korrespondierende Stimmungsindex sank bei den Emittenten um weitere 3,8 Punkte und erreichte mit 42,3 von 100 möglichen Indexpunkten den schwächsten Wert seit April 2009. Demgegenüber stieg der Index bei den Beratern auf 55,9 Punkte und nähert sich damit der bisherige Rekordmarke aus dem November des vergangenen Jahres als der bis auf 57,5 Punkte anstieg.

Einfache Produkte werden wichtiger

Gestützt wird das verbesserte Absatzklima vor allem von der steigenden Nachfrage nach Zinsprodukten und Aktienanleihen. Bei letzteren sehen knapp 40 Prozent der Berater inzwischen auch von Seiten der Endkunden wachsendes Interesse, womit sich die Kuponpapiere im Beratungsgeschäft als zweitwichtigste Kategorie hinter Kapitalschutzpapieren etabliert haben. Dies gilt in abgeschwächter Form auch in der Wahrnehmung der Emittenten, die aber die sogenannten Strukturierten Anleihen (Stufenzins, Geldmarkt-Floater) als Haupttreiber ansehen. Im Aufwind befinden sich aber auch die zu den Produktklassikern gehörenden Bonuszertifikate, die wie andere einfache Standardprodukte auch wegen der strengeren Regeln für die Anlageberatung in Zukunft wieder eine größere Rolle spielen könnten. Mehr als 80 Prozent der Berater glauben, dass diese einfachen Produkte aufgrund der gesetzlichen Änderungen (Beratungsprotokoll, Produktinformationsblatt etc.) künftig an Bedeutung gewinnen werden. Gut ein Drittel nutzt dabei regelmäßig auch die bereits gehandelten Papiere.