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Erholung mündet in neuen Aufschwung
Der April war ein starker Monat. Größtenteils wurden sogar neue Jahreshochs markiert. Der DAX führte die großen Indizes mit einem Plus von 6,7 Prozent an, während die anderen Barometer in Europa und den USA so zwischen vier und drei Prozent markierten. Nur die japanischen Indizes kamen nicht voran. Auch die Emerging Markets setzten ihre seit Jahresanfang begonnene Korrektur vielfach noch fort. Einen kräftigen Schub erlebten die Rohstoffpreise. Öl legte pro Fass 7,4 Prozent zu, Gold pro Unze 8,9 Prozent. Außer Rand und Band war der Silberpreis mit einem Plus von fast 30 Prozent. Davon konnten die europäischen Anleger jedoch nicht voll profitieren, da der Dollar gegenüber dem Euro 4,5 Prozent nachgab.
Rund zwei Drittel der in Europa gehandelten Indexfonds zogen ebenfalls kräftig an, allen voran Produkte mit Bezug auf Öl und Edelmetalle. Die Renten-ETFs dagegen ließen nach der Entscheidung der EZB, die Zinsen anzuheben, kräftig Federn und verloren im Durchschnitt so um die vier Prozent an Wert. In diesem Bereich gaben auch viele Emerging-Markets-Fonds ab.
Die überwiegend kräftigen Erholungstendenzen gaben dem verwalteten Vermögen der ETFs einen kräftigen Schub. Bei 1217 in Europa gehandelten Fonds (plus 18 neue Titel) erhöhte sich das Gesamtvolumen um 1,8 Prozent auf nunmehr 215,8 Milliarden Euro.
Die stärkste Bewegung bei den Assets under Management (AuM) gab es bei den Rohstoffen, ein Plus von 7,5 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro. Aktien rückten 2,1 Prozent auf 148,7 Milliarden Euro vor. Renten verzeichneten ein kleines Minus von 0,2 Prozent auf 33,2 Milliarden Euro. Da die Gefahr durch Japan für die Märkte vorüber schien, investierten viele Anleger in die starke Erholung. Geldmarkt-ETFs verloren so fast sieben Prozent auf 6,4 Milliarden Euro.
Beim Nettomittelaufkommen profitierten vor allem die Aktien. 2,2 Milliarden Euro flossen ihnen zu, fast doppelt so viel wie im Vormonat. Auch bei den Rohstoffen war das Aufkommen mit 454 Millionen Euro klar positiv, wenn auch nicht so gut wie im März, als es noch 12 Prozent mehr waren. Aus den anderen Anlageklassen wurden Gelder abgezogen.
Bei den großen Aktienindizes zeigt sich beim Aufkommen ein diffenziertes Bild. Der DAX profitierte weithin, 581,7 Millionen Euro flossen in seine Indexprodukte. Bei den ETFs auf den Euro STOXX 50 überwogen angesichts der weiterhin schwelenden Schuldenkrise die Abflüsse. Er verlor rund 650 Millionen Euro, im Vergleich zum März zeichnete sich jedoch eine Beruhigung ab. Und bei den Emerging-Markets-ETFs gab es seit Monaten erstmals wieder ein positives Aufkommen, 432 Millionen Euro flossen ihnen zu.
Die Beschleunigung der Erholung im April hat dann doch viele Händler überrascht, die eher eine Beruhigung erwartet hätten. Vielfach wurde sogar schon wieder von neuen Allzeithochs in den nächsten Monaten gesprochen. Doch nach der stürmischen Entwicklung deutet sich eine Beruhigung an. Der mittelfristige Optimismus lässt allmählich nach, abzulesen an entsprechenden Sentimentindikatoren. Es gibt ja auch weiterhin genügend der bekannten Belastungsfaktoren, die jederzeit wieder für Rückschläge sorgen können. Schließlich ist auch nach der Saisonalität der Mai zumindest ein verhaltener Monat, ohne dass die alte Regel Sell in May and go away zwangsläufig zu kräftigen Verlusten führen muss.
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