ETF-Monitor: Hoffnungsschimmer im Herbst

Deka Investments: Der Katzenjammer vom August nach der ersten Zinssenkung der Fed nach der Finanzkrise wurde im September abgeschüttelt. Stattdessen gab es Vorfreude auf weitere Zinssenkungen. Die wurde Mitte September ziemlich unspektakulär eingelöst, gefolgt von Hoffnung auf noch mehr.

Auch in Bezug auf den Handelskrieg zwischen den USA und China verstärkte sich der Hoffnungsschimmer auf eine Lösung. Negative Konjunkturdaten traten dagegen in den Hintergrund.

So legten die Aktienmärkte im September überwiegend kräftig zu. Am stärksten performten die japanischen Märkte mit einem Plus von rund 5 Prozent. Aber auch der DAX und der Euro STOXX 50 glänzten mit gut 4 Prozent.

Die Emerging Markets brachten immer noch 1,9 Prozent auf die Waage. Amerika dagegen blieb bescheiden. Der S & P verbesserte sich um 1,7 Prozent, der Nasdaq Composite sogar nur um 0,5 Prozent.

 

 

Der Goldpreis, der sich deutlich über 1.500 Dollar je Feinunze nach oben gearbeitete hatte, erhielt einen Dämpfer. Um 3,2 Prozent gab er nach und rutschte wieder unter die Marke von 1.500 Dollar je Feinunze. Silber verlor sogar mehr als sieben Prozent. Der Ölpreis für die Sorte Brent dagegen konnte sich mit einem Plus von 0,6 Prozent stabil präsentieren.

Dieses günstige Zinsumfeld half im September generell den Banken. Europäische Branchenfonds legten rund neun Prozent zu. Von den Länder-ETFs profitierten die Türkei, Pakistan und Korea mit rund acht Prozent. Auffällig waren auch neue Fonds, die auf Elektromobilität setzen. Sie konnten sich ebenfalls um acht Prozent verbessern.

Auf der Verliererseite fanden sich angesichts der Goldpreisschwäche viele Fonds mit Minenwerte, die mehr als 10 Prozent abgaben. ETFs mit Öl- und Gasbezug schwächelten ebenfalls und verloren um die fünf Prozent. Bei den Branchen litten Themen wie Biotechnologie, Pharma und Gesundheit. Hier ging es 5 bis 3 Prozent abwärts.

 

Entwicklung AuM in Assetklassen in % (indexiert, rollierend 5 Jahre)

Anlageklassen
Die leichte AuM-Schwäche der Aktien zeigte sich nicht beim Nettomittelaufkommen. Das war im September außerordentlich kräftig mit einem Plus von 11,7 Milliarden Euro, aber eben auch nicht ganz so stark wie die Verluste im August.

Die Anleihen verbuchen einen Zuwachs von 4,3 Milliarden Euro. Rohstoffe erhielten 620,7 Millionen Euro neue Mittel. Der Geldmarkt blieb mit einem Gewinn von 84,4 Millionen Euro in dem üblichen bescheidenen Rahmen.

 

Netto-Mittel: Ab- und Zuflüsse nach Anlageklassen in Mio. Euro

Nettomittelabflüsse
Bei den Verliererkategorien ragten Standardaktien auf Frankreich heraus, die rund eine Milliarde abgeben mussten. Gefolgt wurde sie von Euro-Hochzinsanleihen aus dem Unternehmenssektor, hier ein Minus von 458,8 Millionen Euro.

Federn lassen mussten auch europäische Standardtitel, minus 351,2 Millionen Euro, sowie Wachstumsaktien aus den USA, die 334,7 Millionen Euro verloren. Schließlich waren auch globale Anleihetitel wenig gefragt. Aus ihnen wurden 297,5 Millionen Euro abgezogen.

Nettomittelzuflüsse
Heruntergebrochen auf die einzelnen Kategorien glänzten vor allem die Aktien außerhalb der großen Indizes, die zuvor kräftig verloren hatten. Sie erhielten 6,8 Milliarden Euro frische Mittel. Weiterhin ragten amerikanische Standardaktien mit 2,3 Milliarden und globale Titel mit 1,9 Milliarden Euro Plus heraus.

Auch britische Aktien konnten sich mit 961,4 Milliarden Euro deutlich verbessern, unterstützt von zarten Hoffnungen, dass ein No-Deal beim Brexit vermieden werden sollte. 851,5 Millionen Euro brachten schließlich die Anleihen außerhalb der Standardindizes auf die Waage.

 

 

Fazit
Nach Aussagen der Fed sowie auch der EZB bleiben Zinshoffnungen vorerst lebendig und sollten den Aktienmärkten weiterhin eine Stütze sein. Hinzu kommen neue Hoffnungen, dass der Handelskrieg zwischen den USA und China beendet wird.

Präsident Donald Trump verkündete jedenfalls in der zweiten Oktoberwoche, dass eine Teileinigung erzielt worden sei und nur noch auf Papier gebracht werden müsse. Die Märkte reagierten freundlich, blieben jedoch recht verhalten.

Das wichtigste Ereignis für den Oktober, dürfte jedoch der letzte Tag des Monats sein. Kommt es zu einem Brexit ohne Vertrag? Oder doch noch zu einer Einigung mit Vertrag? Oder zu einer Verschiebung? Wie immer an den Börsen: “Alles ist möglich – auch das Gegenteil.”

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