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EUR/USD – Sentimentanalyse mahnt zur Vorsicht

ETX Capital: Der EUR/USD steht momentan mit Kursen um die Marke von 1,3340 USD vor neuen Jahrestiefs. Ein Blick auf die Positionen und Meinungen der verschiedenen Marktteilnehmergruppen im EUR/USD könnte in der aktuellen Situation Anhaltspunkte dafür bieten, in welchem Stadium sich der intakte Abwärtstrend des EUR/USD-Kurses befindet und ob es nun ratsam sein könnte, nach einem Bruch der alten Jahrestiefs, die Anfang August mit Kursen von ca. 1,3330 USD erreicht wurden, jetzt noch auf den Abwärtstrend aufzuspringen?

 

Die Positionierung der Big Player im FX Markt könnte anhand des Committment of Traders Report der CFTC analysiert werden. Hier zeigt sich, dass die Shorties mittlerweile so stark engagiert sind, wie seit dem Höhepunkt der Eurokrise im Jahr 2011 nicht mehr. Da die großen Spekulanten die größte Marktmacht besitzen und somit Kurse nachhaltig beeinflussen, könnte dies zur Vorsicht mahnen. Denn man könnte sich die Frage stellen, wer nach dem extremen Engagement der Big Player jetzt noch kurzfristig auf der Short Seite die Kurse treiben könnte. Ein Blick auf den längerfristigen Verlauf der Positionierung der großen Spekulanten im COT-Report zeigt weiterhin, dass immer dann, wenn die Positionierung dieser Gruppe im COT-Report einen lokalen Extrempunkt eingenommen hat, stärkere Korrekturen oder Wendepunkte nicht weit entfernt waren. Das könnte aber nicht heißen, dass der Euro nun zu seiner alten Stärke gegenüber dem US-Dollar wieder findet, aber es könnte heißen, dass momentan das Timing für neue oder aggressive Short Positionen nicht günstig ist.

 

Die Meinungen der Analysten von Banken und Vermögensverwaltern werden sehr übersichtlich auf der Website des größten und bekanntesten FX-Portals FXStreet.com dargestellt. In Form einer Analystenumfrage werden die Marktmeinungen auf kurze, mittlere und lange Frist abgefragt. Die Zusammenfassung der einzelnen Analystenmeinungen zeigt, dass diese Gruppe kurz-, mittel- und langfristig einen weiter fallenden EUR/USD-Kurs sieht. Da diese Gruppe stark auf die fundamentale Seite schaut, könnte ein nachhaltiger Wendepunkt im Kurs des EUR/USD in der momentanen Lage weniger wahrscheinlich sein.

 

Zusammenfassend könnte kurzfristig erwartet werden, dass der Kurs des EUR/USD aufgrund des intakten Abwärtstrends und des damit einhergehenden Trittbrettfahrer-Effektes noch etwas Luft nach unten besitzt, das jedoch die extreme Positionierung wichtiger Marktteilnehmer jederzeit für einen Short-Squeeze sorgen kann, der das Währungspaar wieder in den Bereich um 1,35 USD katapultiert. Im Bereich dieser Marke verläuft ein wichtiger charttechnischer Widerstand für das Währungspaar. Wenn man die Meinungen der Analysten berücksichtigt, dann könnten Kursniveaus über der Marke von 1,3450 USD wieder gute Chancen für neue Engagements auf der Short Seite haben.

 

Von Oliver Bossmann

 

 

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