EZB: Keine Gewinnausschüttung für 2023
Bankenverband: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat erstmals seit fast 20 Jahren wieder einen Verlust ausgewiesen.
Die Notenbank bezifferte das bilanzielle Minus in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Jahresabschluss für 2023 mit rund 1,27 Milliarden Euro.
Als Grund wurden die gestiegenen Zinsen im Kampf gegen die hohe Inflation genannt.
Ohne die Auflösung einer 6,6 Milliarden Euro umfassenden Risikovorsorge wäre der Verlust noch höher ausgefallen.
Folglich fällt die Gewinnausschüttung an die 20 nationalen Zentralbanken der Eurozone, darunter die Deutsche Bundesbank, wie im Vorjahr erneut aus.
Währungshüter: “Unsere Aufgabe ist Preisstabilität”
Seit Sommer 2022 haben sich die Euro-Währungshüter mit zehn Leitzinserhöhungen in Folge gegen die zeitweise deutlich gestiegene Inflation im Euroraum gestemmt.
Diese hat sich wieder abgeschwächt und lag im Januar dieses Jahres bei 2,8 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg am Donnerstag bestätigte.
Die an den Finanzmärkten gestiegenen Zinsen führten bei den Notenbanken zu steigenden Zinsausgaben, mit denen die Zinseinnahmen wiederum nicht Schritt hielten.
Zugleich verloren die Vermögenswerte, bei denen es sich größtenteils um festverzinsliche Papiere mit langen Laufzeiten handelt, rechnerisch an Wert.
Die EZB deutete auch für die nächsten Jahre Bilanzverluste an.