EZB: Wieder 75 Basispunkte und erste Schritte in Richtung Bilanzabbau
Damit läge der Einlagensatz dann bei 1,50 Prozent und auf dem höchsten Stand seit Januar 2009.
Vor allem Sorgen um die hohen Inflationsraten, die uns auch 2023 begleiten werden, und die Gefahr, dass sich die Inflationserwartungen entankern könnten, dürften die EZB zu diesem beherzten Schritt veranlassen.
Wir rechnen in den kommenden Monaten mit weiteren Zinsschritten, so dass der Einlagenzins über den geschätzten neutralen Zins von etwa zwei Prozent steigen dürfte.
Der Markt preist derzeit einen Zins in Höhe von drei Prozent ab Sommer 2023 ein.
Damit stellt sich zunehmend die Frage, wie die EZB in den kommenden Monaten mit ihrer Bilanz umgehen will, die mittlerweile auf fast neun Billionen Euro angeschwollen ist.
Dabei sind zwei Themen voneinander zu unterscheiden. Auf der einen Seite steht das Anleiheportfolio, dessen Höhe durch die andauernden Reinvestitionen immer noch konstant gehalten wird.
Eine Entscheidung darüber dürfte – trotz Druck von einigen Zentralbanken – allerdings auf dem Oktober-Treffen noch nicht anstehen, sicherlich auch vor dem Hintergrund der Volatilität am Rentenmarkt.
Im Mittelpunkt der Oktober-Sitzung dürften dagegen die Einlagen der Banken bei der EZB stehen. Mittelweile werden rund 4700 Milliarden Euro in der Einlagenfazilität geparkt und verzinst, was den Banken Zinserträge in Höhe von 30 bis 40 Milliarden Euro beschert.
Wir rechnen damit, dass die EZB dies durch weniger großzügige Konditionen bei Langfristtendern einschränken könnte, was mittelfristig zu schnelleren Rückzahlungen bei diesen Tendern führen könnte.
Alles in allem bleibt der Fokus der Geldpolitik aber bei der Anhebung des Leitzinses als dem wichtigsten Steuerungsinstrument für die Ausrichtung der Geldpolitik.
Ein Ende der Reinvestitionen dürfte dagegen in 2023 eher vorsichtig erfolgen.
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