Fonds: Am liebsten EFG-Anlagen und Tech-Werte

Börse FrankfurtDie hohen Ausschläge an den Börsen in den vergangenen Wochen haben für viel Umsatz im Fondshandel gesorgt – besonders in der Abwärtsbewegung.

„Richtig viel los war beim Kursrücksetzer“, berichtet Matthias Präger von der Baader Bank. „Im Anstieg wurde es dann weniger.“ Der DAX war Anfang des Monats kurzzeitig auf rund 15.000 Punkte gerutscht. Jetzt sind es wieder 15.488 Zähler.

 

„Negative Auswirkungen auf einige Immo-Fonds“

Die Immobilienkrise in China mit dem schwankenden Evergrande-Konzern hinterlässt auch Spuren hierzulande: „Wir sehen durchaus negative Auswirkungen auf einige europäische und internationale Immobilienfonds“, berichtet Jan Duisberg von der ICF Bank.

Deutlich mehr Verkäufe beobachtet der Händler zum Beispiel beim UniImmo Europa (DE0009805515), Grundbesitz Europa (DE0009807008) und Grundbesitz Global (DE0009807057). „Die will keiner so recht haben.“

Andere Immobilienfonds zeigten sich unbeeindruckt, etwa der WestInvest InterSelect (DE0009801423) und der HausInvest (DE0009807016). Oder sie wurden – nach zwischenzeitlichen Kursverlusten – sogar gut nachgefragt wie der Deka-ImmobilienEuropa (DE0009809566) und der Fokus Wohnen Deutschland (DE000A12BSB8).

 

Inflation treibt in Aktien

Auch die Inflation bewegt die Anleger. Im September kletterte diese auf 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat – ein 28-Jahreshoch. „Da gehen die Anleger lieber in Aktien, von Rentenfonds will keiner etwas wissen“, bemerkt Duisberg. Starke Trends zu bestimmten Branchen sieht er aktuell nicht, tendenziell setzten Anleger aber weiter auf „grüne“ Werte und Technologieaktien.

Extrem beliebt sind zum Beispiel der LBBW Nachhaltigkeit Aktien (DE000A0NAUP7), der ÖkoWorld Rock‘n Roll Fonds (LU0380798750) und der ÖkoWorld ÖkoVision Classic (LU0061928585). Der Fonds von LBBW kommt seit Jahresanfang immerhin schon auf ein Plus von 14 Prozent, die beiden Fonds von ÖkoWorld auf 8,2 und 14 Prozent.

Sehr gesucht ist Duisberg zufolge aber auch der Fidelity Funds Global Technology (LU0099574567). Der hat schon lange einen guten Lauf: Seit Jahresanfang ist der Fondspreis um 27 Prozent gestiegen.

Auf Dreijahressicht sind es sogar durchschnittlich 33 Prozent im Jahr. Der Fonds investiert weltweit in Aktien von Unternehmen, die in besonderer Weise von neuen technologischen Produkten, Prozessen oder Dienstleistungen profitieren dürften.

 

 

Gute Umsätze mit breit streuenden Fonds

Bei der Baader Bank überwiegen im Handel mit breit streuenden Aktienfonds – wie üblich – die Abgaben. Anleger verkaufen offenbar gerne über die Börse, während sie über die Fondsgesellschaften kaufen.

Auf den Verkaufslisten standen laut Präger zum Beispiel der DWS Deutschland (DE0008490962), der Baring Europe Select (GB0000796242), der FF – European Growth (LU0048578792) ebenso wie der Templeton Growth (LU0114760746), der Dirk Müller Premium Aktien (DE000A111ZF1) und der Morgan Stanley INVF Global Opportunity Fund (LU0552385295).

Gut kamen in den vergangenen vier Wochen hingegen der Fondak (DE0008471012) und der Comgest Growth Greater Europe Opportunities (IE00B4ZJ4188).

Ruhiger zu ging es im Handel mit asiatischen Aktien. „Da hat sich Chinas Immobilienkrise nicht ausgewirkt“, bemerkt Präger. Er meldet dennoch unter dem Strich Abgaben von Fonds mit asiatischen Werten, etwa dem UBS China Opportunity (LU0067412154) und dem JPM Pacific Equity (LU0217390573).

 

„Next Generation“-Minenfonds hebt ab

Abflüsse registriert Präger außerdem für den BGF World Gold Fund (LU0055631609) mit Aktien von Goldproduzenten. „Da fehlen Impulse vom Goldpreis.“ Der pendelt seit Wochen um 1.760 US-Dollar die Feinunze.

Beliebt ist hingegen der Structured Solutions Next Generation Resources (LU0470205575). Der konzentriert sich auf Unternehmen, die „Next Generation“-Rohstoffe fördern. Gemeint sind Rohstoffe wie Lithium, Kobalt oder Grafit, die in Zukunft stark nachgefragt werden dürften, etwa für Elektrofahrzeuge.

Die Fondsmanager können aber auch traditionelle Rohstoffunternehmen, die Kupfer, Silber oder Gold fördern, ins Portfolio nehmen, wenn sie einen Preisanstieg erwarten. Seit Jahresanfang kommt der bereits 2010 aufgelegte Fonds schon auf eine Rendite von 63 Prozent, auf Dreijahressicht sind es 45 Prozent im Jahr.

 

Auch Mischfonds mischen mit

Kunden der Baader Bank setzten auch auf den ARERO Weltfonds (LU0360863863), der kommt mit der Mischung aus Aktien, Renten und Rohstoffen seit Jahresanfang auf knapp 15 Prozent, auf Dreijahressicht auf 10,2 Prozent im Jahr.

Mit dem Flossbach von Storch Bond Opportunities (LU0399027613) ist aber auch ein reiner Rentenfonds beliebt, wie Duisberg feststellt. Der Fonds investiert international in festverzinsliche Wertpapiere einschließlich Unternehmensanleihen und Geldmarktinstrumenten. In diesem Jahr liegt er im Minus, auf Dreijahressicht beläuft sich die Rendite aber auf 5,3 Prozent im Jahr.

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