Geldmengenentwicklung im Euro-Währungsgebiet: Mai 2020
Europäische Zentralbank: Die Jahreswachstumsrate der weit gefassten Geldmenge M3 stieg im Mai 2020 auf 8,9 %, verglichen mit 8,2 % im April. Ihr Dreimonatsdurchschnitt bis Mai betrug 8,2 %.
Die Komponenten von M3 entwickelten sich wie folgt: Die jährliche Wachstumsrate des enger gefassten Aggregats M1, das den Bargeldumlauf und die täglich fälligen Einlagen enthält, erhöhte sich im Berichtsmonat auf 12,5 % nach 11,9 % im April.
Die Jahresänderungsrate der sonstigen kurzfristigen Einlagen (M2 – M1) legte im Mai auf 0,7 % zu, verglichen mit -0,3 % im Vormonat.
Die jährliche Wachstumsrate der marktfähigen Finanzinstrumente (M3 – M2) betrug im Mai 5,8 % gegenüber 5,9 % im April.

Geldmengenaggregate
Betrachtet man die Beiträge der einzelnen Komponenten zur Jahreswachstumsrate von M3, so beliefen sich diese für das enger gefasste Geldmengenaggregat M1 auf 8,4 Prozentpunkte (nach 8,0 Prozentpunkten im April), für die sonstigen kurzfristigen Einlagen (M2 – M1) auf 0,2 Prozentpunkte (nach -0,1 Prozentpunkten im Vormonat) und für die marktfähigen Finanzinstrumente (M3 – M2) auf 0,3 Prozentpunkte (unverändert gegenüber dem Vormonat).
Was die Entwicklung aus Sicht der geldhaltenden Sektoren betrifft, so stieg die Jahreswachstumsrate der in M3 enthaltenen Einlagen privater Haushalte von 6,7 % im April auf 7,0 % im Mai, während sich die entsprechende Rate der M3-Einlagen nichtfinanzieller Kapitalgesellschaften im selben Zeitraum von 13,7 % auf 17,6 % erhöhte.
Die Jahreswachstumsrate der M3-Einlagen nichtmonetärer finanzieller Kapitalgesellschaften (ohne Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen) verringerte sich unterdessen von 12,2 % im April auf 9,6 % im Mai.
Gegenposten der weit gefassten Geldmenge M3
Bei einer Betrachtung der Posten der konsolidierten Bilanz des MFI-Sektors, die nicht zur Geldmenge M3 gerechnet werden (M3-Gegenposten), lässt sich die Jahreswachstumsrate von M3 für Mai 2020 wie folgt aufgliedern:
Die Kredite an den privaten Sektor steuerten 5,3 Prozentpunkte bei (nach 4,8 Prozentpunkten im Vormonat), die Kredite an öffentliche Haushalte 3,6 Prozentpunkte (nach 2,3 Prozentpunkten), die Nettoforderungen an Ansässige außerhalb des Euroraums 1,0 Prozentpunkte (nach 1,4 Prozentpunkten), die längerfristigen finanziellen Verbindlichkeiten 0,0 Prozentpunkte (wie bereits im Vormonat) und die übrigen Gegenposten -0,9 Prozentpunkte (nach -0,3 Prozentpunkten).

M3-Gegenposten
Kredite an Nicht-MFIs im Euro-Währungsgebiet
Was die Kreditentwicklung betrifft, so erhöhte sich die Jahreswachstumsrate der gesamten Kreditvergabe an Nicht-MFIs im Euroraum von 4,9 % im April auf 6,2 % im Mai 2020.
Die jährliche Wachstumsrate der Kredite an öffentliche Haushalte stieg unterdessen von 6,2 % auf 9,8 % und die der Kredite an den privaten Sektor von 4,4 % auf 4,9 %.
Die Jahreswachstumsrate der (um Kreditverkäufe und -verbriefungen sowie fiktive Cash-Pooling-Aktivitäten) bereinigten Buchkredite an den privaten Sektor legte im Berichtsmonat auf 5,3 % zu, verglichen mit 4,9 % im April.
Dabei lag die jährliche Wachstumsrate der bereinigten Buchkredite an private Haushalte im Mai unverändert gegenüber dem Vormonat bei 3,0 %, während die Jahreswachstumsrate der an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften vergebenen bereinigten Buchkredite im selben Zeitraum von 6,6 % auf 7,3 % zunahm.

Bereinigte Buchkredite
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