Gold und Goldaktien: Stockendes Interesse eröffnet Chancen

VanEck: Trotz ansteigender Volatilität herrscht am Markt mangelndes Interesse an Anlagen, die als sicherer Hafen gelten. Goldaktien haben sich von der breiten Verkaufswelle Anfang Februar noch nicht erholt und handeln infolge unter ihrem historischen Bewertungsdurchschnitt Aufwärtspotenzial durch sich verdichtende Anzeichen für spätzyklische Konjunktur und steigende Inflation.

Obwohl sich die Volatilität an den Märkten zurückgemeldet hat, ist das Interesse der Investoren an sicheren Anlagen in diesem Jahr bislang gering. Im März legte der Goldpreis um lediglich 0,5 Prozent zu. „Die Volatilität hat noch nicht das besorgniserregende Niveau erreicht, das Anleger dazu veranlassen würde, ihr Exposure abzusichern“, sagt Joe Foster, Portfoliomanager und Stratege für die Gold-Fonds von VanEck.

Vor dem Hintergrund, dass verschiedene Wirtschaftsindikatoren auf eine spätzyklische Phase hindeuten, sieht der Experte für Anleger derzeit nicht nur einen guten Zeitpunkt im Konjunkturzyklus, sondern auch eine potenziell günstige Bewertungslage, um ein Portfolio mit Gold sowie Goldaktien abzusichern.

„Goldaktien haben sich von der allgemeinen Verkaufswelle am Markt von Anfang Februar noch nicht erholt. Anleger sahen diese Welle, die über die Märkte hinwegrollte, nicht etwa als ein Zeichen für ein Wiederaufflammen systemischer Risiken, sondern vielmehr als eine längst überfällige Korrektur“, so Foster.

Daher sei eine Flucht in sichere Häfen ausgeblieben, vielmehr seien Gold und insbesondere Goldaktien im Einklang mit dem breiten Markt abverkauft worden. Infolgedessen werden, RBC Capital Markets zufolge, Goldproduzenten aktuell mit einem Abschlag von circa 20 Prozent gegenüber ihren historischen Bewertungen gehandelt.

„Bis jetzt war der allgemeine Abverkauf am Markt nicht langlebig genug, als dass sichere Anlagewerte davon profitieren würden“, so Foster. Laut Angaben von Goldman Sachs dauere es für gewöhnlich etwa einen Monat, bis Anleger nach rückläufigen Aktiennotierungen zunehmend auf Gold als Absicherungsinstrument setzen.

 

 

Da Foster verschiedene Anzeichen dafür sieht, dass sich die Weltwirtschaft in einer spätkonjunkturellen Phase befindet, geht er von Aufwärtspotenzial für die derzeit attraktiv bewerteten sicheren Anlagen aus. „Angesichts einer Kerninflation in den Vereinigten Staaten von bereits 1,8 Prozent dürfte das Fed-Ziel von 2,0 Prozent bald erreicht sein“, argumentiert Foster und ergänzt: „Um nicht zu riskieren, der Entwicklung hinterherzuhinken, könnte die Fed die geldpolitischen Zügel in Zukunft weiter straffen. Dies entspräche auch dem klassischen Verhaltensmuster in späten Phasen des Konjunkturzyklus.“

Allerdings lasse eine von Gluskin Sheff zusammengestellte Übersicht über alle Zinserhöhungszyklen seit 1950 wenig Raum für Optimismus: Von den 13 zurückliegenden Zinserhöhungszyklen durch die Fed endeten zehn in einer Rezession.

„Sofern wir uns tatsächlich in einer spätzyklischen Phase befinden, werden Gold und Goldaktien profitieren, sobald das von Zuversicht und Selbstzufriedenheit geprägte aktuelle Marktumfeld zu einer von Risiko und Volatilität beherrschten Phase übergeht“, schlussfolgert Foster, der insbesondere für Goldaktien positiv gestimmt ist. Diesen Ausblick begründet er in soliden Bilanzen, Kostenkontrollen und ordentlichen Cashflows der Unternehmen.

Unter den richtigen Bedingungen könne es nicht lange dauern, bis der weltweite Goldbergbausektor mit einer Marktkapitalisierung von knapp 250 Milliarden US-Dollar den Bewertungsabstand aufholt und sein historisches Beta zum Goldpreis wiedererlange.

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