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Hat der DAX jetzt schlechte Karten?

Der DAX-Index konnte in der vorherigen Woche mit Beginn des neuen Monats nicht überzeugen und zeigt wieder einmal, dass er zu sehr von externen Einflussfaktoren getrieben bzw. belastet wird. So sackte der Index deutlich zurück, nachdem bekannt wurde, dass Brexit-Risiken wieder steigen. Demzufolge werden deutsche Bundesanleihen nachgefragt, Aktien verkauft. Die EZB-Pressekonferenz brachte kaum etwas Neues hervor, Inflationsprognosen wurden nicht angehoben, das Wirtschaftswachstum sieht man weiterhin auf moderatem Kurs.

Starke Währungen schwächen den DAX
Man kann nicht pauschal sagen, dass der starke Euro der ausschlaggebende Faktor für die Schwäche im DAX gewesen ist. Aber ein unterstützender bei dieser Schwäche war er allemal. Der EURUSD-Kurs  hatte im Verlauf der Woche an der wichtigen technischen Unterstützung bei 1,1100 US-Dollar je Euro zu kämpfen, was man aber zunächst als normale Kursentwicklung bezeichnen konnte.

Erst gegen Ende der Woche erfolgte ein deutlicher Umschwung zu Gunsten der europäischen Gemeinschaftswährung. Denn US-Arbeitsmarktdaten fielen miserabel aus, womit die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsanstieg seitens der US-Amerikanischen Notenbank FED gesunken ist. Man erwarte nun gemäß den Fed Fund Futures Kursen keinen Zinsschritt mehr im Juni, kaum mehr im Juli und nur geringfügig im August.

Ein anderer Belastungsfaktor stellte sich in dem wieder steigenden Yen (fallendem USDJPY) dar. Denn dieser belastete auf der anderen Seite den US-Aktienmarkt, der wiederum auch beim DAX, neben steigenden Brexit-Risiken wie ein Bremsklotz wirkt. Das Währungspaar USDJPY fällt wieder, nachdem es Wochen zuvor seinen starken Abwärtstrend korrigierte.

Man hoffte auf eine deutliche Erholung. Diese Hoffnung wurde nun zur Nichte gemacht als man offiziell verkündete, dass die geplante Mehrwertsteueranhebung um zwei Jahre verschoben wird. Damit ebnete man den Weg zu neuen fiskalischen Maßnahmen, womit der Yen an Wert gewinnt. Da der US-Markt negativ mit dem Yen korreliert, wirkt diese Entwicklung belastend. Ob es dabeibleibt oder es sich nur um einen kurzfristigen Umschwung handelt, hängt allerdings davon ab wie die Bank of Japan auf die plötzliche "Marktverwerfung" reagiert. Hier gilt es nun besonders zu beobachten, ob man geldpolitisch gegensteuert.

Fazit: Die großen DAX-Risiken
Der DAX-Index bleibt somit nicht nur abhängig von erhöhten Brexit-Risiken, sondern nun auch vom starken Euro, starkem Yen und möglicherweise schwachem US-Markt. Sollte sich der US-Markt allerdings von seiner Abhängigkeit lösen können, weil möglicherweise der Ölpreis unterstützend wirkt oder weil der Zinsanstieg nun in weite Ferne gerückt ist, könnte es den DAX etwas stützen, sicher sollte man sich dessen aber wohl in Anbetracht anderer Risikofaktoren nicht sein.

Auf der Konjunkturfront sind Daten in der aktuellen Woche rar. Interessant sind die Arbeitsaufträge im April sowie die Handelsbilanz, Industrieproduktion und das EU-BIP Wachstum. Noch interessanter und wichtig für den DAX werden allerdings die chinesischen Daten sein, mit der Handelsbilanz sowie dem Verbraucherpreisindex.

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