Märkte im Aufruhr: Warten auf US-Zinsentscheid und Industrieausblicke

Die Schlagzeilen wurden dominiert von den Gipfeln hinsichtlich der Bemühungen, den Ukraine-Krieg zu beenden. Herausgekommen ist – wie überraschend! – recht wenig. Da Donald Trump weitgehend mit der großen Weltpolitik beschäftigt war, kam von ihm kaum Störfeuer für die Wirtschaft. An den Finanzmärkten herrschte also sommerliche Ruhe, zumal auch wenig Konjunkturdaten auf der Agenda standen.

Während die Staatsanleiherenditen leicht anzogen, schwankten die führenden Aktienindizes nahe ihren Allzeithochs. Auffällig waren nur Verluste im Technologiesektor, die KI-Euphorie ist vielleicht doch nicht grenzenlos.

 

Finanzmärkte bleiben nach Trumps Fed-Angriffen gelassen

Im Zollkonflikt liegt nun eine gemeinsame Erklärung von USA und EU vor, was denn eigentlich vereinbart wurde – hier gab es zuvor Unstimmigkeiten. U.a. gelten die reduzierten Autozölle erst, wenn die EU Importerleichterungen für bestimmte US-Produkte einführt.

Im Konflikt mit der US-Notenbank forderte Trump die Fed-Gouverneurin Cook zum Rücktritt auf und beschimpfte Chairman Powell wegen der Folgen der Geldpolitik für den Immobilienmarkt. An den Finanzmärkten hat sich die Schmerzgrenze für Reaktionen aber mittlerweile deutlich nach oben verschoben. Wichtiger wird das alljährliche Notenbanker-Treffen in Jackson Hole.

 

Helaba Wochenausblick

 

ifo Geschäftsklima und BIP schwächen Konjunkturbild

In der Berichtswoche steht aus Deutschland neben dem Verbrauchervertrauen und den Arbeitsmarktzahlen das ifo Geschäftsklima auf der Tagesordnung. Ein Dämpfer ist zu befürchten, auch wenn die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie positiv überraschten.

Dass es noch längst nicht rund läuft in Deutschland untermauerten die BIP-Zahlen für das zweite Quartal, die nun mit -0,3% einen stärkeren Rückgang aufwiesen als vorher. Die Inflation zog im August wohl marginal an.

In den USA werden u.a. die Auftragseingänge langlebiger Güter, das Verbrauchervertrauen und die BIP-Revision für das zweite Quartal veröffentlicht. An den Märkten könnten mit Blick auf die Geldpolitik die Konsumpreisdeflatoren mehr Aufmerksamkeit finden.

 

Fed und Goldpreis bleiben im Blick der Anleger

Der Datenkalender ist insgesamt nicht so vielversprechend, dass an den Märkten deutlich mehr Bewegung zu erwarten wäre. Die Sommerpause neigt sich aber dem Ende zu. An den Aktienmärkten beginnen die saisonal schwierigen Monate.

Womöglich gibt es zudem mehr Klarheit, ob die Fed tatsächlich schon früher ihre Zinssenkungen beginnt oder eben nicht, was auch für den Goldpreis relevant ist .

Und als Joker gibt es ja noch Donald Trump. Wenn er sich mal nicht der Rettung des Weltfriedens widmet, könnte er einmal mehr Wirtschaft und Finanzmärkte in Wallung bringen.

Selbst wenn es in der Berichtswoche vielleicht noch ruhig bleibt: In den nächsten Wochen dürfte es an den Märkten wieder spannender werden.

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